angedacht

…wird vieles.

Vermutlich ist “angedacht” ein Modewort aus der Unternehmensberater- oder sonstigen Szene.

Für dieses Weblog signalisiert es jedoch in erster Linie, dass ich an etwas gedacht etwas an-gedacht, d.h. mir ein paar Gedanken zu einem Thema gemacht habe. Weiter bin ich nicht gekommen.

Wie weit dieses “An-Denken” tatsächlich reicht, dürfte von Fall zu Fall variieren. Mit ziemlicher Sicherheit kann ich jedoch sagen, dass die Dinge nicht zu Ende gedacht sind.

Etwas ausführlicher habe ich mich in meinem Startbeitrag mit “An-gedacht” befasst:

Angedacht. So heißt also mein neues Blog. Was es mit dem Titel auf sich hat, weiß ich noch nicht so ganz. Sicher, ich hab mir schon ein paar Gedanken dazu gemacht, aber zu Ende gedacht hab ich das alles nicht. Könnte ich ja auch gar nicht: mit welcher Berechtigung sollte ich mir anmaßen, ein Thema „zu Ende gedacht“, also gänzlich durchdacht zu haben? Unter Berücksichtigung aller Optionen und Eventualitäten? Ein reichlich arroganter Gedanke, meine ich. Und zur Arroganz neige ich eigentlich nicht. Zumindest nicht allzu sehr, bzw. nur in eng begrenzten Zusammenhängen.

Zurück zu „Angedacht“: in heute noch nicht abzuschätzenden Abständen werde ich voraussichtlich ein paar Gedanken zu Themen aufschreiben, die mich beschäftigen, mit denen ich mich befasst, die ich an-gedacht habe. Vielleicht auch, aus meiner engen, persönlichen Perspektive, durch-dacht habe – aber was heißt das schon? Ganz sicher gibt es zu jedem dieser Themen unzählige Aspekte und Sichtweisen, die ich nicht berücksichtigt habe, bewusst oder unbewusst.

Mit etwas Glück fühlt sich der eine oder die andere zufällig hier gelandete Leser(in) berufen, mich an seiner Ergänzung oder ihrer gegensätzlichen Meinung teilhaben zu lassen. Oder an einer netten Zustimmung. Ich würde mich in jedem Fall sehr freuen. Wenn dem nicht so sein sollte, ist es auch ok – vielleicht denke ich ja selbst irgendwann weiter…

Steffi hat sich auch Gedanken zum Wort “angedacht” gemacht. Zwar scheint sie (?) dem Begriff aus sprachlicher Sicht eher kritisch gegenüber zu stehen; gleichwohl hat ihre Argumentation manches gemein mit meiner Motivation, dieses Blog “angedacht” zu nennen:

Die neueste Erfindung ist das „Andenken“. Und zwar nicht das Andenken, was man sich kauft um eben an etwas zu denken, sondern das Verb „andenken“. „Ich hatte mal angedacht…“. Ja, was denn jetzt? Gedacht oder nicht? Ich kann jemanden ansprechen, aber kann ich andenken? Und wenn ja, wie genau sieht das aus? Jemanden andenken ist wahrscheinlich Blödsinn, außer man hat telepathische Kräfte.

Aber wie dann? Das Wort an-denken sagt ja schon, dass der Prozess begonnen hat, aber doch irgendwie nicht fertig durchgeführt werden konnte. Wird ein Andenker also irgendwie bei seinem Vorhaben gestört? „Ach, ich hatte das mal angedacht, aber dann kam meine Frau…“, oder wie?

Oder ist es doch noch ganz anders? „Ich denke, dass… ach nee, doch nicht“. Eher in der Form?
Und auch wenn es eine Duden-Definition dazu gibt, bin ich mir des Sinns dieses Wortes doch noch nicht ganz bewusst.

Der französische Philosoph Rene Descartes hat gesagt: „Ich denke, also bin ich“. Was aber bin ich, wenn ich nur „andenke“? Bin ich dann nicht? Oder müssen wir für den Zustand dann erst wieder ein neues Wort erfinden?

Genug gedacht. Für den Augenblick.

4 Gedanken zu „angedacht

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