Mittlerweile wissen es ja alle, dann kann auch ich mal drüber schreiben: wir sind Zeitzeugen eines Paradigmenwechsels. Der Trainer wird ein anderer. Englisches Modell hört man da immer wieder. Namen wie Magath, Veh oder Strunz. Oder auch Sammer, wenn der Herrn Löws Aufgabe mit übernehmen will.
Einige Trainer sind also nicht nur Trainer, sondern auch Manager, Sportdirektor, Geschäftsführer, vielleicht auch noch Scout, im Amateurbereich häufig auch noch Spieler und mitunter gar Vereinsvorstand. Bis vor kurzem hatte sich indes keiner bereit erklärt, auch gleich noch die Interessenvertretung für die Kolleginnen und Kollegen zu übernehmen. Aber auch das ist Geschichte: Trainer Baade hat sich dessen angenommen.
Ich weiß, die Sache ist fast eine Woche alt, sie hat sich in dem konkreten Fall auch mehr oder weniger in Wohlgefallen aufgelöst. Aber sie ist mir wichtig, und ich finde es gut, dass sich der Trainer zu Wort gemeldet hat.
Möglicherweise reicht es wirklich nicht aus, dass jeder nach bestem Wissen und Gewissen, bzw. nach Lust und Laune sein Ding macht und gelegentlich mal einen anderen Blogger um Rat fragt. Möglicherweise ist es enorm wichtig, dass man sich noch aktiver austauscht über alles, was um das eigene Blog herum passiert. Linktausch-Anfragen zum Beispiel.
Natürlich kann man, wie ich, auf dem Standpunkt stehen, dass die Monetarisierung des eigenen Blogs im Grunde irrelevant ist, dass man sich mit Werbeeinnahmen nicht zu befassen braucht, weil man entweder kein Interesse daran hat oder das Verhältnis von Nutzen und Ertrag nicht für attraktiv hält – oder beides natürlich. Und so hätte es mir durchaus passieren können, dass ich auf eine Werbeanfrage relativ entspannt reagiert und möglicherweise auch mal Links für lau bzw. gegen Content hergegeben hätte. Kann es auch jetzt noch.
Aber ich bin stärker sensibilisiert. Ich weiß, dass ich dem einen oder der anderen die Preise verdürbe, wenn ich zu freigiebig wäre (nicht dass sich wirklich jemand für mein Blog interessieren würde, aber man kann sowas ja nicht ausschließen), ich sehe, dass gerade die “Fußballblogger” hier in nächster Zeit möglicherweise stark an Relevanz und damit Werbe-Attraktivität zulegen, und ich erkenne an, dass der Ruf nach einer Interessenvertretung für Blogger zwar nicht unbedingt hierfür, aber insgesamt doch relevanter ist, als ich bisher dachte.
Zunächst aber verlasse ich mich auf den Trainer.