[Update s.u.]
Vor ein paar Monaten hatte ich an dieser Stelle erfreut darauf hingewiesen, dass der Präsident des VfB Stuttgart, Erwin Staudt, die Schirmherrschaft des diesjährigen Christopher Street Day übernommen hat – und mich gleichzeitig gewundert, dass auf der VfB-Website nichts darüber zu lesen war.
Dieser Zustand hat sich bis dato nicht geändert (sofern die Suchfunktion auf vfb.de funktioniert): kein Wort von CSD und Schirmherrschaft – nicht zu Staudts Rede beim Neujahrsempfang und auch nicht über die anstehenden Veranstaltungen. Das ist angesichts der aus meiner Sicht glaubwürdigen Äußerungen und Bemühungen des VfB-Präsidenten gegen Homophobie im Fußball bedauerlich; so richtig überraschen kann es mich gleichwohl nicht, schließlich muss man wohl in Frage stellen, ob dieses Engagement unter VfB-Fußballfans mehrheitsfähig wäre.
Am morgigen Freitag findet in den Räumen und unter Mitwirkung des VfB der Dritte Aktionsabend gegen Homophobie im deutschen Fußball statt. Auf der VfB-Website findet man erneut keinen Hinweis darauf, obwohl doch nicht nur “Entscheidungsträger des deutschen Fußballs” und Medien, sondern auch bloße “Interessierte” herzlich eingeladen seien.
Vielleicht hat man ja Angst, dass der Andrang zu groß wäre, und berichtet erst hinterher.
Update [6.6., 11.30 Uhr]:
Von 3 mir bekannten Emails an den VfB (vgl. Kommentare), weshalb auf vfb.de keine Infos verfügbar seien, wurden zwei am Tag der Veranstaltung rasch beantwortet. In den Mails wurde darauf hingewiesen, dass am Abend auf der Website darüber berichtet würde und dass vorab eine Pressemitteilung verschickt worden sei.
Tatsächlich wurde noch während der Veranstaltung eine kurze Meldung über den “wichtigen Termin” auf vfb.de veröffentlicht. Die Pressemitteilung ist nicht auf der Website verfügbar; verschiedene Printmedien haben jedoch vorab berichtet.
Auf die Frage, weshalb keine Vorankündigung der Veranstaltung sowie in den vergangenen Monaten nichts über das CSD-Engagement des Präsidenten auf der Website gestanden habe, wurde nicht eingegangen.
Mir persönlich ist die Öffentlichkeitsarbeit nach wie vor zu defensiv. Ich denke, dass eine Chance vergeben wird und bedaure es, dass sich “mein” Verein des Themas nicht offensiver annimmt.