Der VfB hat nach fünf sieglosen Partien wieder ein Bundesligaspiel gewonnen: 2-0 gegen Schalke, der erwartete Sieg. Das Spiel wurde zwar von beiden Seiten sehr intensiv geführt; begeistern konnte es indes nicht. Der VfB war, wie von Markus Babbel während der Woche vorhergesehen, nicht in der Lage gewesen, die spielerischen Defizite der letzten Monate innerhalb weniger Tage zu beheben. Ein entscheidender Unterschied war jedoch auszumachen, zumindest für mich, der ich in den letzten Wochen genau diesen Punkt wiederholt moniert hatte: die Mannschaft zeigte endlich wieder den Siegeswillen, den man benötigt, um die Fans zufrieden zu stellen ein Bundesligaspiel, gegen welchen Gegner auch immer, zu gewinnen.
Wie gesagt: spielerisch lag noch Vieles im Argen, und speziell in der ersten Halbzeit war es der Schalker Nachlässigkeit und außergewöhnlichen Abwehraktionen von Lehmann und Boka zu verdanken, dass man nicht in Rückstand geriet. Von diesen Szenen abgesehen, stand man immerhin in der Defensive sehr gut – angesichts dessen will ich dieses eine Mal auch großzügig darüber hinwegsehen, dass beispielsweise Osorio bei geschätzten 70 Ballkontakten, nach zum Teil toller Eroberung, ungefähr 60 lange, halbhohe Bälle irgendwo zwischen Gomez’ Brust und dem Niemandsland platzierte.
Wie auch immer: nach der Pause, in der Babbel nach eigenen Angaben deutliche Worte an seine Mannschaft gerichtet habe, zeigte sich der VfB in der Vorwärtsbewegung deutlich entschlossener, hatte deutlich mehr vom Spiel, und Simak erzielte ironischerweise nach einem langen, halbhohen Ball – diesmal von Boulahrouz – den nicht unverdienten Führungstreffer. Wenn Simak den öfter so spielen kann, muss er doch noch ein ganz Großer werden. Nach dem 2-0 waren dann auch die kritischsten Fans zunächst versöhnt ruhig gestellt, sodass Markus Babbel nun zumindest bis zur Winterpause Kredit haben sollte.
Randnotiz:
Im Grunde bin ich kein großer Freund sogenannter “Choreos” im Fanblock. Heute jedoch hätte ich mir zugegebenermaßen eine gewünscht: speziell in der ersten Halbzeit wäre es mir eine Freude gewesen, wenn große Teile der Cannstatter Kurve dem Vorsänger das Titelblatt der aktuellen 11Freunde entgegen gehalten hätten.