Kürzlich sprach mich, was relativ selten geschieht, jemand von außerhalb meiner Blogosphärenblase auf mein Blog an. Frei interpretiert sagte er ungefähr, dass ich mich – etwas überraschend, wenn man mich sonst primär von der gemeinsamen Freizeitgestaltung her kenne – schriftlich ja doch ganz nett ausdrücken könne. Er sagte das ein bisschen anders, aufrichtig freundlich, als Kompliment, als das es auch bei mir ankam, aber ein daraus entstehendes kurzes Nachdenken öffnete mir die viel zu lange verschlossenen Augen:
Natürlich! Daran lag es. Deshalb musste die Lesereise scheitern: ich kann nicht sprechen. Ich hab da keine Zeit, Sätze zu Ende zu denken, und in aller Regel enden sie dann ungefähr so wie jene von Piet Klocke, weil ich auf halbem Wege merke, dass der Satzanfang nicht zum vorgesehenen Verb passt, Sie wissen schon, und dann laviert man sich so …, Verzeihung: labert man halt so vor sich hin. Von der Aussprache ganz zu schweigen. Dem süddeutschen Idiom. Der optischen Wirkung.
Also engagierte ich mir einen Interpreten. Jemanden, der Texte vortragen kann. Inszenieren, nachgerade. Sie auch an der einen oder anderen Stelle noch ein wenig schleifen. Auf ein anderes Niveau heben. Peters. Den Christian Brückner der Bloggerei, wenn man solche Vergleiche mag. Und sein Filmteam. Profi(s) halt.
Ok, meine Geschichte stimmt nicht ganz. Tatsächlich war Herr Peters derjenige, der mir einen Auftrag erteilte. Ich revanchierte mich, beide lieferten wir. Er hat das ganz wunderbar gemacht, und ich bin ein kleines bisschen stolz, ihn dazu gedrängt (naja, leicht angestupst) zu haben und irgendwie beteiligt zu sein. Etwas mehr zu den Hintergründen gibt’s drüben in seinem Blog, meinen Text hier.
Dass ich in nächster Zeit lieber niemandem aus dem Umfeld Rio Reisers begegnen möchte (oder mich zumindest nicht zu erkennen geben würde), steht indes auf einem ganz anderen Blatt. Und hat nichts mit Herrn Peters’ Performance zu tun.