Der VfB gewann in Kaiserslautern mit 2:0, aber irgendwie habe ich keinen rechten Zugriff auf das Spiel. In der ersten Halbzeit war es ziemlich weit von Bundesliganiveau entfernt, soviel weiß ich noch, in der zweiten dann nennenswert besser, der VfB war effektiv, der Gegner nicht. Aber es ist nicht so, dass ich Lehren ziehen, das Geschehen verlässlich einordnen könnte, es ist nicht so recht zu greifen. Positiv sicherlich Ulreich, der wiederholt beherzt zugriff und Kaiserslautern damit den Zugriff auf das Spiel verwehrte. Wozu griff der VfB auf dem Papier mit zwei Stürmern an, möchte man fragen – Torgefahr entwickelte sich daraus nur sehr bedingt, Zugriff auf den gegnerischen Strafraum hatte man bis zur Pause de facto gar nicht, ab und zu griff man über außen an, wurde aber keineswegs gefährlich.
Dass man das Spiel dennoch gewann, lag ein wenig daran, dass keiner der kolportierten Interessenten zugriff, als Khalid Boulahrouz in den vergangenen Jahren immer wieder auf dem Markt gewesen sein soll. So bringt er seit Monaten solide Leistungen als Rechtsverteidiger, taucht immer mal wieder so nah an der gegnerischen Grundlinie auf wie kaum ein Stuttgarter seit Andi Buck, und irgendwann wird er auch noch Zugriff auf das Thema Flanken und Hereingaben bekommen – so sagte man sich zumindest in den letzten Wochen immer wieder. Am Freitag war es soweit: dank tätiger Mithilfe der Lauterer erlangte ein mitgelaufener Stürmer, in diesem Fall Cacau, Zugriff auf einen seiner Querpässe und schob zum Führungstreffer ein. Dass sich auch Boulahrouz’ 2:0 dank einer verteidigenden Intervention Trapps Zugriff entzog, passte ins Bild.
Führungstorschütze Cacau hatte sich unter der Woche gegen Egoismus- und sonstige Vorwürfe zur Wehr gesetzt; zu Herzen genommen hat er sie sich allem Anschein nach durchaus, und offensichtlich auch Zugriff auf seine Umgangsformen und seine Nerven gehabt. Letzteres war bei Shechter und Fortounis wohl ein wenig anders. Sie schoben die Verantwortung hin und her, bis die Stuttgarter Abwehr doch noch zugriff.
Erfreulich beim VfB, dass sich Hajnal wieder einmal als Dosenöffner betätigte. Speziell vor dem ersten Tor steckte er den Ball, nachdem er Zugriff darauf erlangt hatte, hübsch durch, ehe Boulahrouz und Cacau mit One-Touch-Football vollendeten. Labbadias Matchplan war aufgegangen, über die rechte Außenbahn hatte man Zugriff auf die Partie gewonnen und bei der ersten sich bietenden Chance zugegriffen.
Wer nach einem ungleich inspirierteren Umgang mit Zugriffsfragen sucht, dem sei ein entsprechender Text beim Freitagsspiel ans Herz gelegt, auf den ich leider erst Zugriff hatte, als der meinige im Grunde auch schon fertig war. Und wenn wir schon vom Freitagsspiel reden: Pünktlichkeit ist eine Zier, liebe DFL.