Eine kurz heruntergehackte Liste, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:
Von einem Fußballkommentator (m/w) erwarte ich,
- dass er sich für Fußball interessiert,
- dass er das Spiel konzentriert verfolgt,
- dass er die Spieler kennt und zumeist erkennt,
- dass er das Regelwerk versteht,
- dass er Regelverstöße zumindest in der Zeitlupe als solche bewertet,
- dass er nur für das Spiel, ggf. den Wettbewerb, relevante Informationen mit mir teilt,
- dass er weitgehend objektiv ist,
- dass er einen nahe liegenden Scherz auch einmal dort liegen lassen kann,
- dass er taktische Besonderheiten und Veränderungen bemerkt,
- dass er Fehlleistungen aller Beteiligten anspricht, ohne sie danach zum Dauerthema zu machen.
Von einem Fußballkommentator erwarte ich nicht,
- dass er mich mitreißt – entweder das Spiel ist gut, oder eben nicht,
- dass er sich niemals irrt,
- dass er völlig objektiv ist (nicht zuletzt bei Länderspielen),
- dass jeder Satz sprachlich perfekt ist.
Von einem Fußballkommentator erwarte ich keinesfalls,
- dass er jeden neuen Begriff aus dem (vermeintlichen?) Vokabular der Trainerausbildung übernimmt,
- dass er einzelne Spieler unkritisch überhöht,
- dass er vorgefasste Meinungen unabhängig von der Realität beibehält,
- dass er seinen Wissensvorsprung aus der 4. Superzeitlupe dem Schiedsrichter vorhält,
- dass er mich an Geschichten über Spielerfrauen teilhaben lässt,
- dass seine Nettosprech- die Nettospielzeit übersteigt,
- dass er die Nachfahren der ran-Datenbank exzessiv zitiert,
- dass er Spieler in Anspielung auf Äußerlichkeiten beleidigt (“Königspudel”),
- dass er mir erzählt, ob ein Oscar-Preisträger oder Popstar auf der VIP-Tribüne sitzt,
- dass er sich als Teil des Spiels sieht bzw. sich selbst inszeniert.