Quervergleiche

Allzu viele Länderspiele habe ich in meinem bisherigen Leben nicht gesehen. Also vor Ort, im Stadion. Immerhin, ein EM-Finale (verloren) und ein WM-Halbfinale (gewonnen, von Frankreich) waren dabei. Ein paar Qualifikationsspiele, darunter eines im Handball, einige wenige Freundschaftsspiele, mehr nicht.

Mein allererstes Länderspiel sah ich erst spät, im März 1995, im Stadion an der Lansdowne Road in Dublin. Irland empfing Frankreich und war dabei ziemlich chancenlos, was meinem irischen Umfeld zwar nicht so recht gefiel, letztlich aber gar nicht so viel mehr als eine Randnotiz blieb. Auf französischer Seite blieb mir in erster Linie der auffallend agile Émile Ntamack in Erinnerung, der einen Versuch legte und zwei Kicks verwertete – die beiden einzigen seiner Länderspielkarriere, wie ich den unendlichen Weiten des Internets entnommen habe.

Genau: ich war beim Rugby, hatte viel Spaß und wenig Ahnung, und genoss die Atmosphäre. Und ja, ich zog schon damals den Quervergleich zum Fußball, ungefragt, quasi. Man sang, feuerte an, war friedlich – sowohl im Stadion als auch hinterher beim gemeinsamen Feiern. Klingt wie aus einer klischeebeladenen Sportsendungsfilmchen über Irland, oder Rugby, oder beides, und entsprach damals exakt meiner Wahrnehmung.

Den Großteil des Abends verbrachten wir im Jurys Hotel, wo eine ziemlich große franko-irische Party stattfand, deren Hauptattraktion in meiner spärlichen Erinnerung darin bestand, dass ein französisches Mitglied unserer Gruppe Éric Cantona täuschend ähnlich sah und sich regelmäßig leicht alkoholisierte Iren huldigend zu seinen Füßen warfen. Anhänger von Crystal Palace waren wohl nicht zugegen.

Zu jener Zeit hatte ich mich, man muss es wohl so sagen, vom Fußball ein bisschen entfremdet, nicht vom ehrlichen eigenen Fußball, wie ihn Martin Harnik so gerne erlebt, sondern vom anderen, großen. Die WM 1994 mag ihren Teil dazu beigetragen haben, andere Sorgen und Freuden junger Leute übten zudem Einfluss auf die Prioritäten aus – eine dieser Freuden war es schließlich auch gewesen, die mich damals hin und wieder gen Irland reisen ließ.

Und in meiner selbstgewählten Distanz war ich gewiss auch ein bisschen empfänglicher für die schönen Seiten des Rugbysports, Sie wissen schon, die Körperlichkeit, die rohe Fairness, der ausgeprägte Teamgedanke, der Respekt für die Schiedsrichter, … ach nein, vergessen Sie Letzteres, das nahm ich damals im Grunde gar nicht wahr.

Ob ich schon Fan gewesen sei, bevor Rugby cool war? Nun, zum einen war es immer cool, mancherorts, was eine billige Antwort ist. Zum anderen: nein. Klar, ich hielt mich fortan stets ein bisschen informiert, verfolgte die Turniere, und wenn mal was im Fernsehen kam, zu erträglichen Uhrzeiten, dann hab ich’s mir auch angesehen. So oft wie in diesem Jahr dürfte ich indes noch nie geschaut haben. Gemeinsam mit meinem Sohn, der eine gewisse Begeisterung entwickelt hat. Ohne dass ich ihn gleich im Verein angemeldet hätte. Aber ein Fan? Nein, das wäre übertrieben. Dafür kenne ich nicht mal die Regeln gut genug.

Wie auch immer: schön war sie, die WM. Und hübsch, wie sie auf Twitter begleitet wurde, offensichtlich von Menschen mit sehr unterschiedlich detailliertem Vorwissen. Regelfragen spielten eine Rolle, natürlich, die medizinische Betreuung während des Spiels, gelegentlich optische Aspekte, dann die Anlaufrituale der Kicker, … ok, das war ich, und nicht bei Twitter, sondern bei den Fünfzeilern:

Ein Anlauf-Ästhet aus Funchal
habe gestisch und mimisch nen Knall?
Guckst Du Rugby, mein Digga!
Ow’n Farrell und Dan Biggar!
CR Sieben? Ein harmloser Fall.

Womit wir erneut bei einem zentralen Element der Rugbybeobachtung wären: dem Fußball-Vergleich. Den ich damals, 1995, auch zog, ich hatte es angedeutet. Der nicht überraschen kann in einem vom Fußball geprägten und mit Rugby noch ein bisschen fremdelnden Umfeld, das manches noch einordnen muss.

Aber ganz ehrlich: beim zehnten Loblied auf den respektvollen Umgang mit den Schiedsrichtern wurde ich ganz allmählich porös, beim siebzehnten Hinweis auf die zum Glück fehlende Schwalben(un)kultur standen meine Ohren längst auf Durchzug, und der Begriff “Videobeweis” blieb bei Twitter schon ziemlich früh in meinem Filter hängen.

Gewiss, es ist vernünftig, sich anzusehen, was in anderen Sportarten vielleicht besser läuft, unabhängig von Bernhard Peters. Ich bin weit davon entfernt, ein Plädoyer für Schwalben oder Rudelbildungen zu halten. Aber manchmal nervt der ständige Querverweis, in seiner Häufigkeit, in seiner Penetranz. Den geschätzten Herrn @nedfuller hat es möglicherweise auch genervt, wenn auch mit anderer Schlussfolgerung:

Fairness. Sportsgeist. Super. Sieht man beim Rugby, und ja, es gefällt. Wieso ich dann nicht mehr Fußball schauen sollte, erschließt sich mir nicht. Da bin ich gerne inkonsistent. Wie in vielen anderen Lebensbereichen auch. Rugby ist großartig. Fußball ist anders. Regeltechnisch, meinetwegen auch moralisch. Fußball ist großartig.

Und so war es mir eine große Freude, am Tag nach dem WM-Finale ins Fußballstadion zu gehen, mich über Fouls, Schwalben und Zeitspiel zu echauffieren, den Schiedsrichter in seiner Kartenvergabe für einseitig zu halten und dies auch kundzutun, und fast hatte ich ein bisschen Mitleid mit Darmstadts Luca Caldirola, den beim Torjubel ob seines vor der Linie abgewehrten Kopfballs erst nach einigen Sekunden die Erkenntnis ereilte, dass diese verdammte Torlinientechnik jeden Versuch, die Entscheidung des Schiedsrichters zu beeinflussen, obsolet machte.

Ansonsten bot das Spiel zunächst einmal das, was man erwarten durfte: einen Sieg gegen den Aufsteiger aus Darmstadt. Einen Torwart, der wieder einmal einen Elfmeter verursachte und sich außerhalb des Strafraums in Platzverweisgefahr begab. Vor Ersterem schützte ihn rückwirkend der Linienrichter, vor Letzterem die Kombination aus Körperbeherrschung und einem Vernunftschub. Und so wurde er in der zweiten Halbzeit zu dem Mann, der den Sieg in bemerkenswerter Weise festhielt. So kann’s gehen.

Erwarten durfte man auch die Rückkehr der beiden planmäßigen Sechser, die auch mal Achter sein mögen, der Herren Gentner und Dié. Doch Daniel Schwaab streckte den Kopf heraus und rief “Ich bin schon daa-ha!” So kann’s gehen. Also suchten sich die beiden neue Betätigungsfelder, etwas weiter außen, was insbesondere Serey Dié nicht sonderlich gut bekam (drüben beim Vertikalpass sahen sie eher Gentner in einer zu schwachen Rolle). Mir war er viel zu weit rechts, mal beim Verteidiger, mal als verkappter Außenstürmer, aber mit viel zu wenig Einfluss auf das Spiel und seiner Stärken in der Balleroberung beraubt. Vom erneuten Platzverweiswunschverdacht gar nicht zu reden. Das war nix. Also das andere nix, nicht gar nix. Aber nicht das, was ich von ihm erwarte.

Der Gedanke, dass sich Daniel Schwaab auf der Sechs festgespielt haben könnte, zählt nicht zu meinen liebsten. Auch wenn er sich gegen Darmstadt solide zeigte. Vermutlich wird der Trainer aber zumindest am Samstag in München noch daran festhalten. Und nein, ich wünsche mir nicht, dass er auf bittere Weise vorgeführt wird.

Vielmehr hoffe ich, dass Timo Werner und Filip Kostić nach diesem Spiel einen prominenteren Platz auf dem Münchner Einkaufszettel einnehmen werden. Was ein zweischneidiger Gedanke ist. Weiterhin wage ich zu hoffen, dass man hernach von einer erfolgreichen “Reifeprüfung” der Innenverteidigung sprechen wird. Dass Insúa seine Leistungen bestätigt, Klein aber nicht. Dass Tytoń und Dié durchspielen dürfen, Werner aber in der 88. mit Sprechchören der Fans und Kusshänden des Trainers verabschiedet wird.

Und dass dem Schiedsrichter respektvoll begegnet wird, selbstredend.

Liegengebliebenes und Aufgewärmtes

Die Nachspielzeit lief bereits, als Kai Dittmann berichtete, wie Sven Ulreich vor einem Stuttgarter Eckball Blickkontakt zu seinem Trainer gesucht habe, um von diesem ein Signal zu erhalten, ob er mit nach vorne eilen dürfe, solle, könne, müsse. Schließlich lag man in Augsburg zurück, nachdem man lange einen “Big Point” vor Augen gehabt und viel für dessen Zustandekommen getan hatte. Sollte das alles vergebens gewesen sein?

Es ist nicht überliefert, ob Stevens Ulreich eine Absage erteilte oder ob der Blickkontakt gar nicht erst zustande kam. Sehr wohl überliefert ist indes die Reaktion des älteren Herrn in meiner Fußballkneipe, der Dittmanns Ausführungen unzweideutig kommentierte: “Was will der denn da vorne? Da fällt er bloß über die eigenen Füße.”  Die ungeteilte Liebe der Fans ist ihm im Lauf der Jahre wohl ein bisschen abhandengekommen.

Mein gequältes Lächeln signalisierte Zustimmung. Wehmütig denke ich regelmäßig an jene Zeit zurück, als jemand, vielleicht war es Eberhard Trautner, Timo Hildebrand Regionalliganiveau als Feldspieler attestierte. Das mag einem gewissen Überschwang geschuldet gewesen sein, zumal die Regional- damals die dritte Liga war, aber es lässt erahnen, worum es geht: Fußball. Und dessen grundlegende Techniken.

Auf Timo Hildebrand folgte mit Raphael Schäfer ein fußballtechnischer Antipode, und dass Schäfer dem jungen Ulreich auf Augenhöhe begegnete, kann man gerne als hübsche Randnotiz mit inhaltlicher Relevanz heranziehen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Oder anders: Sven Ulreichs Erfolgsaussichten im gegnerischen Strafraum vermute ich eher im Bereich von Oliver Kahn als von Jens Lehmann.

Aber daran lag es am Samstag nicht. Ulreich hat keine Hohle geschlagen, nicht im Dribbling den Ball verloren oder ihn sich selbst hinter die Linie geworfen. Und vermutlich entspränge es nicht nur einer sehr freien, sondern vielmehr einer boshaften Interpretation, Huub Stevens zu unterstellen, er habe den Blickkontakt mit Ulreich vermieden, weil er ihm nichts ins Gesicht sehen, weil er ihn nicht mehr sehen wollte nach zwei Gegentoren, die ihn zumindest nicht zum strahlenden Helden werden ließen. “Tapsig” wäre eine Beschreibung, die mir beim 1:0 in den Sinn käme, “unentschlossen” beim 2:1.

So läuft’s halt manchmal, und ja, es passt – daraus habe ich hier nie ein Hehl gemacht –  in mein Bild des jungen Mannes, das Bild eines durchschnittlichen Bundesligatorwarts mit großen Stärken, aber auch unübersehbaren und bis dato offenbar nicht auszumerzenden Schwächen. Und gewiss, es ist wohlfeil, jetzt darauf zurückzukommen. Schließlich hätte Ginczek ja auch einfach vor der Pause das 1:2 erzielen können. Hätte der eine oder andere die Chance gehabt, nach der Pause nachzulegen. Hätten vor dem 2:1 nicht alle stehen zu bleiben brauchen, während die Augsburger nachsetzten. Hätte sich Niedermeier einfach mal auf das sportliche Duell mit Bobadilla konzentrieren dürfen. Stimmt alles. Und hilft nichts.

Chance verpasst, hieß es allenthalben. Weil alle für den VfB gespielt hatten, es im Fall des HSV sogar danach noch taten. Aber eben auch: es ist nichts kaputtgegangen. Anders als von Giovane Elber vermutet, hat der VfB es nach wie vor komplett selbst in der Hand, die Klasse zu halten. Wenn er die verbleibenden fünf oder sieben Spiele gewinnt, können sich die anderen auf den Kopf stellen oder meinetwegen auch jeden einzelnen Schiedsrichter kaufen – es reicht nicht. Nun ist mir klar, dass weder der VfB sämtliche Spiele gewinnen noch irgendjemand einen Schiedsrichter schmieren wird, aber mein Gedanke dürfte klar sein: man hat es selbst in der Hand. Das ist weitaus mehr, als ich vor vier oder fünf Wochen erwartete.

Grade mal zwei Wochen ist es her, dass mich ein befreundeter Fan von Hannover 96 frug, ob ich “denn noch Hoffnung auf den Klassenverbleib des VfB” hätte. “Überraschenderweise ist meine Hoffnung deutlich größer als vor ein psar (sic!) Wochen”, antwortete ich. Daran hat sich nichts geändert, und ich weiß bis heute nicht, woran es gelegen hatte. Wir waren uns einig, dass nicht nur ein erneutes Schneckenrennen am Horizont dräue, sondern dass auch die B-Noten der einzelnen Schnecken durch die Bank verheerend seien, und doch war meine Zuversicht zurückgekehrt. “Trotz oder wegen Huub?” wollte er wissen, und ich konnte oder wollte es nicht beantworten: “Mit Huub.”

Meine Zuversicht ist ungebrochen, was vielleicht auch damit zu tun hat, dass beim VfB zwischenzeitlich Bewegung in die B-Note kam. Blöd nur, dass man sich davon nichts kaufen kann. Also zumindest nicht in Augsburg. In den Heimspielen sah das zuletzt, allen vorangegangenen Eindrücken zum Trotz, anders aus. Man spielte nicht nur anständig, sondern zog die A-Note gleich mit hoch, traf das Tor und punktete. Da konnten nicht mal die Wechselfehler was dagegen ausrichten.

Wechselfehler? Ok, ich sag’s, wie’s ist. Die Wechselfehler sind eigentlich durch. Hab ich schon vor Wochen drüber geschrieben. Zumindest angefangen. Und nie veröffentlicht. Jetzt liegt’s halt noch hier so rum und ist mir im Weg, also raus damit:

Vor zwei fünf Tagen Wochen gegen Frankfurt wollte Huub Stevens zur Pause wechseln. Ich kann das nicht mit Gewissheit sagen, aber alles andere würde mich sehr wundern. Oriol Romeu wärmte sich ernsthaft auf, ohne Eckle, ohne Jonglageübungen mit dem Ball auf der Schulter, sondern so richtig, mit ohne lange Hose und erhöhtem Tempo. Der Grund lag auf der Hand: Geoffroy Serey Dié, von dem die Wikipedien aller Länder, und nicht nur die, behaupten, er schreibe sich ohne Aigu, was ich aber bis zum endgültig erbrachten Beweis nicht mit meinem Sprachgefühl vereinbaren kann, hatte sich vor der Pause mit langem Atem um eine Verwarnung beworben und war in der 42. Minute endlich erfolgreich gewesen, würde also mit einer mehr als verdienten gelben Karte und einem deutlichen Eintrag im Notizblock des Schiedsrichters in die zweite Hälfte gehen, käme Romeu nicht zur Pause.

Ich unterhielt mich mit ein paar Umstehenden über die bevorstehende Auswechslung und war ehrlich gesagt etwas überrascht, dass sie diese eher nicht befürworteten. Zu wichtig schien Diés Aggressivität für das VfB-Spiel, um freiwillig auf ihn zu verzichten. Auch seine ärgerliche Angewohnheit, seine Mitspieler auch in engen Räumen und ohne Not gerne mal auf Knie-, Hüft- oder Schulterhöhe anzuspielen, tat da keinen Abbruch. Hoffnungsträger!

So ähnlich sah das dann wohl auch der Trainer. Er überlegte es sich in der Kabine noch einmal, dürfte seinem Königstransfer ins Gewissen geredet und ihn vor einer weiteren auch nur annähernd gelbwürdigen Aktion gewarnt haben, und ließ ihn auf dem Feld. Fünf Minuten später stellte er sich im Zweikampf ungeschickt an, verzichtete dann auf bissige Rückeroberungsbemühungen und war zum wiederholten Male an einem Gegentor beteiligt.

Stevens reagierte, nahm Dié nun doch vom Feld – und wurde ausgepfiffen. Um mich herum beklagten Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, dass er doch nicht seinen auffälligsten, aggressivsten, besten, was auch immer, Mann vom Platz nehmen könne, Sie wissen schon, und ich frug mich, frage mich in der einen oder anderen stillen Minute noch immer, ob ich bis dahin vielleicht einfach ein anderes Spiel gesehen hatte.

In diesem meinem Spiel also schien der Trainer schlichtweg vercoacht zu haben, und wieder einmal sollte sich zeigen, dass ich keine Ahnung habe. Die Mannschaft hatte den Rückstand gebraucht, entwickelte plötzlich Torgefahr, Romeu spielte stark und Daniel Ginczek hob völlig unerwartet doch noch in der laufenden Saison den Fuß von der Bremse. Gewiss, Kopfballduell wird er auch auf absehbare Zeit keines gewinnen, aber er ist ja jung und kann noch wachsen.

Beim nächsten Heimspiel, gegen Bremen, wollte Huub Stevens wiederum wechseln. Ich kann das mit Gewissheit sagen, die medialen Regenbogengeschichten waren voll davon. Martin Harnik sollte nach zwei sehr unglücklichen Situationen vom Feld, vermutlich auch nach gewohnt engagiertem Spiel, aber das kann ich wiederum nicht mit Gewissheit sagen, weil ich das Spiel aus familiären Gründen verpasste. Immerhin war es diesmal eine unserer leichtesten Übungen gewesen, meine Karte an den Mann zu bekommen, schließlich hatte ich oft genug vom verpassten 4:4 gegen Bremen mi drei Bordon-Treffern erzählt. Mein Vertreter dürfte auch bei der diesjährigen Auflage mit dem Gebotenen nicht ganz unzufrieden gewesen sein.

Geboten wurde eben auch, um den Faden wieder aufzunehmen, der neuerliche Verzicht auf eine Auswechslung. Timo Werner stand bereit, dann bereitete Harnik den Führungstreffer vor, Stevens überlegte es sich anders und ließ Harnik auf dem Feld. Bis ihn der Schiedsrichter runterschickte. Und Bremen in Überzahl ausglich. Vercoacht, schon wieder.

Und wieder hatte ich keine Ahnung. Die Mannschaft hatte den Ausgleich gebraucht, entwickelte plötzlich Torgefahr, Daniel Ginczek ließ den Fuß von der Bremse und traf nochmals. Gewiss, Kopfballduell wird er auch auf absehbare Zeit keines gewinnen, aber er ist ja jung und kann noch wachsen.

Gegen Augsburg beging der Trainer leider keinen derartigen Wechselfehler. Aber am Wochenende steht ja wieder ein Heimspiel an. Und ich bin erneut familiär verhindert. Beste Voraussetzungen also.

 

 

Ach so, Wechselfehler ist ja noch so ein Stichwort. Domenico Tedesco geht nach Hoffenheim. Vermutlich ist der Wechsel für ihn kein Fehler. Man scheint ihm dort seine Wertschätzung etwas konkreter zum Ausdruck gebracht zu haben, als sich der VfB dazu in der Lage sah. Von welchen Kategorien wir auch immer reden mögen.

Andreas Hinkel, Tedescos Co-Trainer in der U17, scheint man auch nicht uneingeschränkt wertzuschätzen. Zur neuen Saison sind sie also beide weg, der eine in Hoffenheim, der andere sonst wo, und Rainer Adrion entblödet sich nicht, in einem beispielgebenden Blabla-Interview darauf hinzuweisen, dass die Türen für Hinkel weiterhin offen seien.

Kommunizieren wie Karl-Heinz Rummenigge. Es ist zum Heulen.