Was machen eigentlich… die Lehrgangsbesten?

Ein bisschen enttäuscht bin ich ja schon von “meinem” Verein.

Tayfun Korkut ist also neue Trainer der U19. So weit, so gut. Es lässt mich kalt, dass er aus Hoffenheim kommt, unabhängig davon, ob da grade ein gewisser Trend zu verzeichnen ist. Es ist mir auch völlig egal, dass er seine Jugend bei den Blauen verbracht hat. Aber: er zählte nicht zu den Lehrgangsbesten. Zumindest wird das nicht kommuniziert. Schließlich wissen wir vom neuen Trainer der U17, Thomas Schneider, dass er den 57. Lehrgang als Zweitbester abgeschlossen hat. Drittbester war übrigens Sascha Lewandowski. Oder Markus Gisdol. Vielleicht ja auch beide. Aller Ehren wert, sowas. Korkut hat indes nur absolviert. Wo kommen wir denn da hin?

Mittlerweile soll’s ja schon Vereine geben, die’s unter einem Lehrgangsbesten nicht mehr machen. Die bürgen für Qualität. Zur neuen Saison bekommen also Leverkusen und Hoffenheim ein solches Exemplar. St. Pauli wartet in der zweiten Liga gar mit den Lehrgangsbesten von 2004 (André Schubert) und 2011 (Jan-Moritz Lichte) auf, und in Liga drei setzen Osnabrück mit Uwe Fuchs (class of 2002) bzw. Bielefeld mit Markus von Ahlen (2006) auf frischen Wind aus der Hennes-Weisweiler-Akademie. Der neue Schalker Trainer, der schon seit ein paar Wochen da ist, war Lehrgangsbester 1984, sein Co-Trainer Gisdol vielleicht Drittbester 2011 (s.o.).

Die deutsche U19 hat ebenfalls einen neuen Lehrgangsdrittbesten verpflichtet, dessen bisherige Trainerkarriere allerdings gar nicht so wahnsinnig glanzvoll verlief. Dass der DFB-Nachwuchs die sicher geglaubte EM-Qualifikation verpasste, ist aber sicherlich Zufall. Genau wie Christian Ziege musste sich auch der Primus des 53. Lehrgangs (2007), Karsten Baumann, der seine Lizenz im Übrigen “mit besonderer Auszeichnung” erhalten hatte, vorzeitig aus der Zweitligasaison 2010/2011 verabschieden – die Vereine taten es ihnen später nach. Auch den ergebnismäßig zweiten Mann hinter Baumann, Marco Pezzaiuoli, werden wir in der kommenden Saison erst einmal nicht bei den Bundesligapressekonferenzen sehen. Schade.

Vermutlich hab ich den einen oder die andere vergessen bzw. weiß nicht um deren Prüfungserfolg. Zumal der DFB, soweit ich das nachvollziehen kann, erst ungefähr seit dem Jahrtausendwechsel offensiv mit Mitteilungen über die Lehrgänge und deren herausragende Absolventen umgeht. Sozusagen die Professionalisierung der Medienarbeit in der Ära Rutemöller. Die allerdings noch unvollendet scheint.

Wie auch immer: wenn man ein bisschen sucht, findet man eine Reihe von Namen, die ihre Fußballlehrerlizenz als Lehrgangsbeste erworben haben bzw. zumindest “zu den Besten” zählten, und nicht bei allen klingelt’s sofort. Oder wer kennt Kai Timm? Jörg Halfenberg? Thomas Sinz? André Malinowski? Thomas Krücken? Mario Himsl? Stefan Sartori? Hans-Dieter Flick? Ich zumindest kannte sie nicht. In zwei oder drei Fällen glaube ich, den Namen schon einmal gehört zu haben, aber das war’s dann auch.

Muss ja nichts Schlechtes sein, wenn diese Leute als Stützpunkttrainer oder auch bei Profivereinen den Nachwuchs fördern, ganz im Gegenteil. Das tun übrigens auch Ex-Profis wie die bereits genannten Schneider und Lewandowski, oder Olaf Janßen in Aserbaidschan. Iraklis Metaxas ging gestärkt aus dem jüngsten Revirement beim VfL Bochum und ist nunmehr “Cheftrainer Nachwuchs”. Die Ex-Nationalspielerinnen Anouschka Bernhard (Zweitbeste 2009 und mehrjährige Jugendkoordinatorin bei Hertha BSC) und Maren Meinert, die 2004 zu den Besten zählte, trainieren DFB-Juniorinnen.

Jürgen Klopp und Thomas Tuchel, die häufig als erste genannt werden, wenn es um gut ausgebildete und ausbildende deutsche Trainer geht, tauchen in den DFB-Pressemitteilungen nicht exponiert auf. Sieht man indes genauer hin, findet man Hinweise, wonach Tuchel 2006 als Zweitbester abgeschlossen habe, während Klopp für sein Ergebnis 2005 die Erklärung der Nebenbei-Betreuung eines Bundesligisten geltend machen kann – was der damalige Primus Robin Dutt auf Nachfrage auch gerne für ihn übernimmt. Zudem hat Klopp mit Zeljko Buvac einen der Jahrgangsbesten von 2000 an seiner Seite.

Wenn wir grad beim Jahr 2000 sind: da gab’s ja noch einen Kurs. Den für verdiente Nationalspieler und -spielerinnen. Leider habe ich bisher keine Hinweise gefunden, wer damals der oder die Lehrgangsbeste gewesen sei. Von absoluten Resultaten ganz zu schweigen…

Vielleicht hält diese Ungewissheit ja den einen oder anderen Verein davon ab, sich die Dienste der Herren Brehme, Kohler, Immel oder Buchwald zu sichern. Dieter Eilts sei übrigens Jugendkoordinator beim VfL Oldenburg.

Einige weitere prominente Lehrgangsbeste (oder deren unmittelbare “Verfolger”) sind meines Wissens zur Zeit auf dem Markt, beispielsweise Michael Frontzeck, Holger Gehrke oder Thomas Doll.

Formal nicht auf dem Markt ist ein weiterer Lehrgangsbester: Lothar Matthäus.

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Hier noch ein paar unvollständige Namen und Quellenangeben:

18. Lehrgang, 1972
In der Akademie in Köln bestand [Sepp Piontek] als Jahrgangsbester die Prüfung.

29. Lehrgang. 1984
Während dieser Zeit erwarb [Ralf Rangnick] an der Sporthochschule Köln im Fußball-Lehrer-Lehrgang als Jahrgangsbester mit einem Notendurchschnitt von 1,2 die Fußballlehrer-Lizenz

45. Lehrgang, 2000
Lehrgangsbester war Peter Starzmann, Co-Trainer von Ralf Rangnick beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart.
[Zeljko] Buvac, der 2000 als einer der Jahrgangsbesten den 45. Fußballlehrer-Lehrgang bestanden hatte

46. Lehrgang, 2001
So gab es diesmal gleich drei Lehrgangsbeste: Michael Frontzek (sic!), Holger Gehrke und Iraklis Metaxas wurden hierfür besonders geehrt.

47. Lehrgang, 2002
Der Ehrenpreis ging in diesem Jahr an den ehemaligen Bundesligaprofi Uwe Fuchs.

48. Lehrgang, 2003
Als beste Absolventen wurden Hans-Dieter Flick und Thomas Doll […] ausgezeichnet.

49. Lehrgang, 2004
Als Jahrgangsbeste […] wurden bei der Feierstunde Maren Meinert, Olaf Janßen und Andre Schubert gesondert ausgezeichnet. 

50. Lehrgang, 2005
Als Lehrgangsbeste wurden Robin Dutt (Stuttgarter Kickers) und Kai Timm (DFB-Stützpunkt-Koordinator Niederrhein) ausgezeichnet.

51. Lehrgang, 2005
Daher zeichnete er die beiden Lehrgangsbesten – stellvertretend für den Lehrgang – aus. So erhielt Jörg Halfenberg den NRW-Preis, Thomas Sinz wurde der DFB-Wimpel verliehen.

52. Lehrgang, 2006
Als Lehrgangsbester wurde der ehemalige Profi Markus von Ahlen […]ausgezeichnet.

53. Lehrgang, 2007
Als Lehrgangsbester wurde der ehemalige Fußball-Profi Karsten Baumann […] geehrt. [… Baumann] erhielt seine Lizenz mit besonderer Auszeichnung. […] Überdurchschnittliche Leistungen erbrachten auch zwei Teilnehmer, die den Lehrgang gemeinsam mit der zweitbesten Note abschlossen: Marco Federico Pezzaiuoli und André Malinowski.

54. Lehrgang, 2007
Als Lehrgangsbester wurde anlässlich der Feierstunde in Köln ein früherer Kölner Fußball-Profi ausgezeichnet: Dirk Schuster. 

55. Lehrgang, 2009
Lehrgangsbester ist St. Paulis Trainer Holger Stanislawski, als Zweitbeste des Lehrgangs schnitt die ehemalige Nationalspielerin (47 Länderspiele) Anouschka Bernhard ab, die heute als Jugend-Koordinatorin für Hertha BSC Berlin zuständig ist. Das drittbeste Ergebnis erzielte Stefan Sartori.

56. Lehrgang, 2010
Lehrgangsbester wurde Mario Himsl, der DFB-Stützpunktkoordinator im Fußball-Verband Mittelrhein und Trainer der Bundeswehr-Nationalmannschaft. Als Zweitbester ging Thomas Krücken, der U 17-Trainer von Hertha BSC, aus den Prüfungen hervor, dicht gefolgt von Christian Ziege.

Lehrgang 57, 2011
Lehrgangsbester wurde Jan-Moritz Lichte, Co-Trainer von Andre Schubert beim Zweitligisten SC Paderborn.
2010 schloss [Thomas Schneider] den Trainerlehrgangs (sic!) des DFB an der Hennes-Weisweiler Akademie in Köln als zweitbester seines Jahrgangs ab.
Als Drittbester von 27 Teilnehmern hat [Sascha Lewandowski] den einjährigen Lehrgang abgeschlossen. (alternativ: “Als einer der drei Jahrgangsbesten…“)
Wenige Tage später bestand [Markus] Gisdol als Drittbester unter 27 Teilnehmern die Prüfung zum Fußball-Lehrer – und dann kam Schalke.

Der Schiri hat's versaut.

Und davon lasse ich mich auch nicht abbringen. Der Schiri, und nur der Schiri, ist schuld daran, dass mein gestriger Tipp daneben ging. Ich hatte auf einen Sieg mit einem Tor Unterschied getippt, und wenn der Schiedsrichter nicht von einem Foul geträumt hätte, wo keines war, hätte das auch geklappt. Mit drei Punkten mehr läge ich jetzt auf Platz 2. Pfeife!

So aber pfiff Herr Coulibaly Edus reguläres 3:2 ab und die USA müssen um ihre Qualifikation für das Achtelfinale bangen – nach einem Spiel, das sie hätten gewinnen müssen, das sie aber gegen effiziente Slowenen lange zu verlieren drohten. Der geglückte Versuch des slowenischen Torwarts, sich im Tor zu verstecken, als Landon Donovan auf ihn zulief, brachte die Amerikaner nach der bitteren ersten Hälfte ins Spiel zurück. Oliver Kahn war indes der Ansicht, da gebe es nichts zu halten. Ok, wenn der Experte spricht, schweigt der Laie. Jostein Flo hätte seine helle Freude am amerikanischen Ausgleichstreffer gehabt, und das 3:2 hätte dem Ganzen die verdiente Krone aufgesetzt. Ach, Herr Coulibaly!

Über den anderen gestrigen Schiedsrichter ist mittlerweile alles gesagt. Ok, noch nicht von jedem, aber da will ich mal Mut zur Lücke beweisen. Dass man mit knapp 100 Länderspielen gelernt haben könnte, nicht nur auf das Verhalten des Gegners, sondern auch auf das des Schiedsrichters zu reagieren, scheint ebenfalls unstrittig zu sein. Etwas weiter gehen die Meinungen bei der Frage auseinander, ob ein Spieler, der gerade zwei Großchancen eher kläglich vergeben hat, zum Elfmeter antreten sollte – der Erklärungsansatz, der alternative Schütze sei körperlich nicht ganz auf der Höhe gewesen, ist möglicherweise nicht ganz von der Hand zu weisen.

Über die Defizite auf der Linksverteidigerposition bei Holger Badstuber im deutschen Aufgebot in der Bundesliga wurde vor der WM geredet, nach dem Australien-Spiel wurde das Thema ein wenig kleiner, nun ist es wieder da und wird uns durch die WM (wie lang auch immer sie für die deutsche Mannschaft dauern mag) und darüber hinaus erhalten bleiben. Krasic war gut, Badstuber nicht gut genug. Wieso Bastian Schweinsteiger vor dem Pass auf Krasic seine Energie in den Versuch gesteckt hat, den Passgeber von den Beinen zu holen, anstatt sich um den Ball zu bemühen, ist möglicherweise eine Frage, die sich nur wir Laien stellen.

Lahm gegen Zigic war das eine Duell des Spiels, Podolski gegen Stojkovic hätte das andere werden können, doch dafür schoss er zu schlecht. Ob Joachim Löws Ansicht, Mesut Özil sei nicht mehr frisch genug gewesen, zutrifft, kann ich nicht beurteilen, an andere Gründe glaube ich nicht. Besser wurde das Offensivspiel nach Özils Auswechslung jedenfalls nicht. Marko Marin kam in keine einzige der Zweikampfsituationen in Tornähe, deretwegen er eingewechselt worden war, Cacau war übermotiviert und Gomez hing gänzlich in der Luft. Auch als er von einem Serben von den Beinen geholt wurde, übrigens.

Was der deutschen Mannschaft indes völlig abgeht, ist der nötige Aberglaube. Ok, dass die Herren Löw und Flick ihre ganze Kollektion zeigen wollen: geschenkt. Aber dass Manuel Neuer nach dem großartigen 4:0 zum Auftakt sein Trikot wechselte, verwundert mich. Ernsthaft. Kein Torwart, den ich kenne und mit dem ich je zusammengespielt habe, hätte das getan. Das mag in Teilen daran liegen, dass in meinen Klassen nur selten eine ähnliche Auswahl an Trikots vorhanden war. In allererster Linie jedoch lag es am Aberglauben. Ohne Not nach einem beeindruckenden Sieg die Ausrüstung wechseln? No way.

Sparkassenvorstände

Der scheidende baden-württembergische Ministerpräsident Günther H. Oettinger hat in seinen ersten Amtsjahren bei verschiedenen Gelegenheiten darauf hingewiesen, dass ein Vorstand einer mittelgroßen Sparkasse ein höheres Gehalt beziehe als ein Ministerpräsident. Hintergrund dieses Vergleichs war die Erkenntnis, dass die Landesverwaltung für gut ausgebildete junge Menschen im Vergleich zur freien Wirtschaft nicht attraktiv genug sei und man nur schwer die besten Köpfe für Verwaltung (und wohl auch Politik) gewinnen könne.

Ich halte diese Sichtweise für richtig. Verantwortliche Positionen in der Verwaltung unseres Gemeinwesens sollten grundsätzlich so vergütet werden, dass qualifizierte Leute zumindest darüber nachdenken, sie anzustreben.

Gleichzeitig ist eine solche Aufgabe häufig nicht nur mit viel öffentlicher Kritik und einer zumindest zum Teil belastenden Verantwortung verbunden, sondern auch mit einer immensen Öffentlichkeitswirkung, enormem Prestige und, wie nicht nur die Herren Fischer und Schröder sicher gerne bestätigen, nennenswerten Zugewinnmöglichkeiten in einem späteren Leben.

Will sagen: wer eine exponierte Position “für unser Land” übernimmt, soll angemessen entlohnt, aber nicht mit Geld zugeschüttet werden. In der Politik. In der Verwaltung. In der Judikative. Beim DFB.

Eine Signing Fee in Höhe eines ohnehin opulenten Jahressalärs halte ich für unanständig. Wer sie gleichwohl fordert, darf gerne ein messingfarbenes Sakko mit Ärmelschonern anziehen und sich bei einer mittelgroßen Sparkasse bewerben. Ob er dort Chancen auf ein Vetorecht bei der Einstellung neuer Kollegen hat, kann ich nicht beurteilen.

Der direkte Vergleich

Hansi, ich hab mir da was überlegt. Unser Scouting ist mir nämlich zu zeitaufwändig. Wenn ich zum Beispiel unsere Kandidaten für rechts hinten anschauen will, brauche ich dafür sechs Bundesligaspieltage. Einmal fahr ich nach Hoffenheim, einmal nach Hamburg, dann nach Bremen, München, Berlin und Stuttgart. Und wenn dann noch einer gesperrt, verletzt oder einfach auf der Bank ist, dauert das Ganze noch länger.

Unterbrich mich nicht, Hansi, ich komm doch gleich zum Punkt. Das Zauberwort heißt “Direkter Vergleich”. Ja, ich weiß, dass der nicht immer zum Ziel führt, hab den Afrika-Cup auch verfolgt – man kann sich ja nicht nur auf den Schweizer verlassen. Ich mein aber einen ganz anderen direkten Vergleich: damit sich die Sache mit den Beobachtungen nicht mehr so lange hinzieht, nehmen wir bei den kritischen Positionen einfach immer mehrere von einer Mannschaft in die Auswahl, verstehst Du?

Verstehst Du nicht, ok. Dann halt an einem Beispiel: wir wissen doch nicht so genau, wen wir links offensiv mitnehmen sollen. Also beobachten wir, und zwar effizient. Zeitmanagement und so, Hansi. Nächste Woche gehen wir zum HSV und hoffen, dass sowohl der Marcell als auch Troche links offensiv spielen, dann müssen wir nur einmal fahren und haben zwei Leute beobachtet.

Ja, das weiß ich auch, Hansi, dass die beiden nur Füllmaterial für Südafrika sind. Aber -jetzt kommt’s!- bei der ersten Wahl schlagen wir sogar drei Fliegen mit einer Klappe: wir fahren nach Bremen und schauen uns auf einen Schlag den Mesut, den Aaron und auch noch den Marcus an. Ja, von mir aus auch Marko. Und wenn wir schon in Bremen sind, dann… ach nein, auf der 6 haben die nur einen, das lohnt sich nicht. Oder meinst Du, der Bargfrede drängt sich noch als zweiter Mann auf, Hansi? Den Allofs fragen? Och nee, muss nicht. Lass uns das mit der 6 einfach in Stuttgart klären. Khedira, Hitzlsperger, Träsch, einer wird dann schon in Form sein, um dem Balla den Rücken freizuhalten. Wie, was meinst Du mit “Und der Schweini?” Den beobachten wir natürlich auch, aber für die rechte Bahn, im direkten Vergleich mit Müller. Da haben wir sonst ja keinen.

Der Lukas? Nein, den können wir leider nicht mehr beobachten, der hat ja keinen zweiten Mann. Den nehmen wir so mit. In den direkten Vergleich gehen dann die beiden Leverkusener und die zwei Münchner.

Hm, stimmt, Hansi, der Platz neben Merte ist immer noch frei. Wenn der Subotic nicht für Serbien spielen würde, könnten wir uns ja mal noch den Hummels ansehen, aber so? Ne. Dann lass uns lieber wieder den Langen holen, den der Klinsi damals in England ausgegraben hat. Oder wir nehmen einen von den Rechten in die Mitte.

Was sagst Du, Hansi? Ach das. Ok, ich werd mich bemühen, versprochen, Hans-Dieter.

Öfter mal die Seite wechseln?

“Bisschen lang” lautete die eine oder andere Rückmeldung zum ausführlichen Rückrundenvorschauer bei allesaussersport, was durchaus nachvollziehbar ist, auch wenn ich finde, dass alle Beteiligten sogar recht diszipliniert waren und nicht über die Maßen ins Plaudern gerieten. Dass der eine oder andere Punkt gleichwohl als Aufhänger für leicht abseitige Diskussionen diente, ist zumindest in einem Fall eindeutig mir zuzurechnen:

Dogfood: […] Fällt der Klub [gemeint ist Bochum] in der Tabelle nach unten, bleibt nicht viel mehr als Resignation und dann später Schuldzuweisungen die sich auch gegen das Management und Vereinsführung richten.

Heinzkamke: Und das Vertrauen in ehemalige DFB-Nachwuchstrainer würde einen weiteren Dämpfer erhalten. Vogts. Osieck. Kohler. Eilts. Gegenbeispiele?

Dogfood: Eher mehr Beispiele. Hrubesch. Bonhof. Auch in der Bundesliga gescheitert. Hannes Löhr hat sich immerhin zweieinhalb Jahre in Köln gehalten.

Kurtspaeter: Tut mir schrecklich leid, aber das Gegenbeispiel ist Udo Lattek. Ich bin dann mal weg…

[…]

Stif: Dixie Dörner nicht zu vergessen.

Heinzkamke: Lattek. Na großartig

[…]

Blavont: Gegenbeispiel DFB-Trainer: Dettmar Cramer

Man kann vermutlich darüber streiten, ob der zuletzt genannte Dettmar Cramer tatsächlich “DFB-Nachwuchstrainer” war oder “nur” Assistent von Helmut Schön. Zum einen kann ich mir aber vorstellen, dass die Stellenbeschreibungen in dieser Hinsicht nicht allzu exakt waren, zum anderen finde ich die Ausweitung auf “DFB-Trainer” insofern interessant, als dadurch auch Namen wie Beckenbauer, Völler oder Klinsmann ins Spiel kommen. Wie meinen? Völler hat schon vor seinem DFB-Engagement als Bundesligatrainer gewirkt? Dann weite ich die Frage halt noch weiter aus und schaue mal nach, wer als Trainer (oder Teamchef) sowohl für den DFB als auch in der Bundesliga gearbeitet hat, unabhängig von der Reihenfolge. Und wie viele Bundesligaspiele dabei herauskamen. Oder gar Titel. Und dann mach ich was ganz Verrücktes: die DDR-Trainer bzw. ihre Tätigkeit in der Oberliga und für den DFV kommen auch noch dazu.

Tja, was soll ich sagen? Ich hatte neulich schon befürchtet, dass jemand das Gegenbeispiel Erich Ribbeck nennen würde. Hat zwar keiner getan, aber er saß mir irgendwie im Genick, und letztlich muss er manches richtig gemacht haben, sonst wäre er wohl nicht der Trainer mit den zweitmeisten Bundesligaspielen nach Otto Rehhagel. Zudem ist er wohl der Verbands- und Vereinstrainer mit den meisten Seitenwechseln. Udo Latteks Erfolgsliste ist, in Titeln gerechnet, natürlich ungleich imposanter, ähnlich ist es bei Heinz Krügel. Dietrich Weise, den ich wegen seiner Heldentaten von 1981 vor allem als Nachwuchstrainer in Erinnerung habe (was man in der Klappergass anders sehen dürfte), beeindruckt mich mit 370 Bundesligaspielen. Die beste Titelquote hat erwartungsgemäß die Lichtgestalt: 17 Spiele für 2 Trophäen. Eberhard Stange und Eduard Geyer haben in beiden Topligen trainiert, Dixie Dörner war für beide Verbände tätig.

[Größeres Bild; Sortierbare Tabelle]

Ein paar Hinweise zu den Daten:

Bestimmt fehlen einige Namen. Dies gilt nicht für Dieter Eilts, Eberhard Vogel, Uli Stielike, Manfred Zapf, Hans-Dieter Flick oder auch Jupp Derwall. Sie haben meines Wissens nicht als Cheftrainer in der Bundes- oder Oberliga gearbeitet und wurden deshalb nicht berücksichtigt.

Fehler sind dennoch wahrscheinlich. Dies liegt zum allergrößten Teil an mir, teilweise auch an den verfügbaren Daten, die hauptsächlich von fussballdaten.de sowie aus der Wikipedia und verschiedenen Fan- bzw. Vereinsseiten stammen. Über Korrekturhinweise freue ich mich.

Speziell die Daten zur DDR-Oberliga sind mit großer Vorsicht zur genießen. Bewusst habe ich nur gerundete Zahlen verwendet, die an einigen Stellen (Bsp.: Oelgardt) dennoch deutlich daneben liegen können.

Die westdeutschen Erstligaspiele sind erst ab Gründung der Bundesliga enthalten. Dies betrifft konkret Georg Gawliczek, der den FC Schalke 04 bereits vor 1963 in der höchsten Spielklasse trainierte.