Rapinoe. Oder doch Rapinoe? Miyama!

Die ganze WM über hatte ich Rápinoe gehört. Also mit Betonung auf der ersten Silbe. Schien etwas mit Rap zu tun zu haben. Bis dann Bernd Schmelzer im Finale Rapínoe sagte. Fast wie Corazón Aquino. Irgendwie klang das alles andere als verkehrt. Für mich zumindest. Herr Schmelzer war sich da wohl doch nicht so sicher und entschied sich für eine alternierende Lösung. Mal Rápinoe, mal Rapínoe. Hat vielleicht auch jemand zwischendurch mal Rapinóe gehört?

Wie auch immer: wunderbar, wie Megan Rapinoe vor dem 2:1 die Situation erfasste und den langen Ball spielte. Überhaupt war sie diejenige, die mich relativ früh im Turnier glauben ließ, dass der Weg zum Titel nur über die USA führen würde. Sicher, die Haare trugen ihren Teil zum bleibenden Eindruck bei, die Springsteen-Einlage auch. Vor allem aber war es ihr unbedingter Wille zur Offensive, den sie bei jeder Einwechslung vermittelte, und der irgendwie sinnbildlich war für das Bestreben der Amerikanerinnen, die Flucht nach vorn anzutreten, die Gegnerinnen einzuschnüren, vielleicht auch zu erdrücken, das Spiel vom eigenen Tor fernzuhalten. Ein Schelm, der glaubt, man habe der Abwehr um die hochgelobte Frau Solo gar nicht so sehr vertraut. Im Finale gegen Japan kam dann auch noch ein im Vergleich zu den ersten Partien ausgeprägteres spielerisches Element hinzu, sodass man das Spiel eindeutig dominierte und bereits nach einer halben Stunde deutlich hätte führen müssen.

Hat aber nicht geklappt, und letztlich ging die Sache nach hinten los, wie @americanarena später am Abend deutlich machen sollte:

http://twitter.com/#!/americanarena/statuses/92707401328893952

Mein persönliches Pendant zu Megan Rapinoe als Lieblingsspielerin der jeweiligen Mannschaft war auf der anderen Seite nicht die zurecht an allen Ecken und Enden ausgezeichnete Homare Sawa, sondern Aya Miyama. Nicht wegen der Betonung ihres Namens durch Bernd Schmelzer, die keine bleibende Erinnerung hinterließ, sondern weil sie mich aus irgendeinem nicht so ganz greifbaren Grund an Yasuhito Endo erinnerte (so melancholisch wie er wirkte sie auf dem Platz schon einmal nicht), dem ich im Sommer 2010 so gerne zugesehen hatte. Kein wirklich überzeugender Grund, ich weiß. Da war ihr 1:1 schon ein bisschen überzeugender. Abgezockt, das Ding, per Dropkick mit dem linken Außenrist. Schön auch ihr Elfmeter, der mit Blick auf das Regelwerk fragwürdig gewesen sein mag, der aber ihre Coolness ganz gut zum Ausdruck brachte.  Wenn man sich übrigens Fanvideos von ihr ansieht, fällt auf, dass sie Ecken, Freistöße und auch Elfmeter mal mit links und mal mit rechts tritt – hatten wir hier schon mal, das Thema. Und wenn mich nicht alles täuscht, tat Melanie Behringer das im Lauf der WM auch, oder nicht? Einfach vielseitiger, die Frauen.

Wie auch immer: Japan ist Weltmeister, verdient natürlich. Auf ein Sommermärchen hatte niemand gehofft, der sich halbwegs ernsthaft mit der WM auseinandersetzte – wer will schon einen Aufguss? Doch unabhängig von der individuellen Bewertung der WM (ich fand sie großartig) haben wir zumindest eine Erfolgsgeschichte ganz sicher erlebt: die von Erika. Also von #erika. 15 Minuten Drei Wochen Ruhm für Herrn @hirngabel, und dank einer vorübergehenden Unpässlichkeit, die völlig überraschend just mit dem Ende der WM auch zur Neige geht, konnte er jede einzelne Sekunde auskosten. Verdient. Der Ruhm, nicht die Unpässlichkeit.

Nachfolgend habe ich noch ein wenig Platz gelassen für Ihre Empfehlungen an Dr. Theo Zwanziger, kritische Aufarbeitung der WM und so:

(Danke, das reicht.
Und vergessen Sie nicht, sich hinterher zu entschuldigen.)

Also, bis demnächst in einem Bundesligastadion auf einem Bundesligafeldwaldundwiesensportplatz.

Ach, und ein Versprechen noch: sollte mich jemand dabei erwischen, bei einem künftigen Männerturnier ein Hashtag wie, was weiß ich, #klaus oder so zu verwenden, gebe ich ihm oder ihr ein Kaltgetränk aus. Jedes einzelne Mal.

Ach Mensch, ich freu mich!

Jetzt ist es also vorbei. Keine Fußballspiele mehr, bei denen man sich die Fragen nach Sinn, Regelwerk und Aussagekraft stellt. Keine erklärungsbedürftigen Elfmeterschießen mehr (Nein, ich meine nicht den DFB-Pokal, wobei auch da die erste Runde nicht so richtig ernst zu nehmen war – außer für Herrn Andersen, klar), keine Auswechslungen en bloc, keine konkurrierenden Live-Übertragungen aus Schlagmichtot und Hastenichgesehn. Keine Diskussionen mehr um Kaisers Bart So weit wollen wir dann doch nicht gehen.

Die diversen Sonderhefte sind durchgelesen, teilweise bereits etwas abgegriffen, die Neuzugänge wurden, äh, abschließend bewertet, die Printmedien haben ihre Saisonvorschau-Serien zu Ende gebracht und die Abschlusstabelle ermittelt, die Vereinsblogger haben sich selbst und gegenseitig zu den jeweiligen Aussichten befragt, in den “überparteilichen” Blogs wird die Prognosephase abgeschlossen, Pay-TV-Verträge sind erneuert oder verworfen worden, das ModeratorInnen-wechsle-Dich hat seinen Abschluss gefunden.

Aber irgendwie ist jetzt mal gut.

Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, morgen abend Fußball zu sehen. Echten Fußball, um Punkte. Und dann schauen wir einfach mal, wie die Wahrheit aussieht, die da in der kommenden Saison auf dem Platz herumliegt.

Ob Tuchel der bessere Rangnick ist. Wie Hertha künftig Tore schießt. Ob Kuranyi Löw in Erklärungsnöte bringt.  Ob die Eintracht glamourös spielt. Wie Soldo seine neuen Stars integriert (hat).  Ob Feulner sich endlich in der Bundesliga beweist. Wie modern Heynckes ist. Ob Mintal wieder einmal Torschützenkönig wird. Wie Frings gegen die Zeit ankämpft. Ob Schmadtke Kind die Ruhe bewahrt.  Ob Martins die Wolfsburger Torquote verbessert. Wie sehr Bailly fehlt. Ob jemand Gomez stoppen kann. Ob Boateng so auftrumpft wie bei der U21. Welcher Freiburger Nobody beeindruckt. Ob Hoffenheim wieder zaubert. Ob Bochum fünf Jahre am Stück schafft. Was Hleb so gelernt hat in der großen weiten Welt. Fußball eben.

Und ich bin gespannt auf die Analysen in all den großartigen Blogs da draußen, auf spannende Diskussionen, objektive Berichterstattung, gezielte Provokationen und das gelegentliche Bashing des jeweils eigenen Vereins.

Aus Stuttgarter Sicht freue ich mich, da wiederhole ich mich gerne, ganz besonders über den Brustring, in den Hirngabel seinen Fußballcontent ausgelagert hat und wo er derzeit ein enormes Tempo vorlegt. Er hat sich im Übrigen auch dahingehend verdient gemacht, dass er die ihm bekannten VfB-Blogs kurz vorgestellt hat.

Dann lasst jetzt mal die Spiele beginnen.

Aux armes!

Wann, wenn nicht am 14. Juli, dem Tag der, äh, VfB-Mitgliederversammlung, soll man die sportliche Leitung zu den Waffen rufen zu mehr Entschlossenheit im Abschluss aufrufen?

Im Ernst: ich hab ja schon verschiedentlich zum Ausdruck gebracht, dass mein Grundvertrauen in Horst Heldt und Markus Babbel recht hoch ist; gleichwohl wäre es für die Volksseele so langsam ganz gut, neben den Herren Celozzi und Schwarz (deren Verpflichtung ich begrüße)  auch noch den einen oder anderen Neuzugang zu präsentieren, für den man einen nennenswerten Teil der Gomez-Millionen ausgeben darf.

Statt dessen werden allenthalben die Stimmen lauter, die bereits Parallelen zur Einkaufspolitik nach der Meistersaison 2007 ziehen, als man letztlich so klangvolle Namen wie Ewerthon, Bastürk, Gledson und Marica verpflichtete. Zwei der vier sind noch im Verein, und wenn man eine Umfrage unter den Fans machen würde, welche Spieler man abgeben sollte, bin ich überzeugt, dass einer der beiden die Spitzenposition inne hätte und der andere vermutlich auch unter den Top 5 landen würde.

Nachfolgend die dringendsten offenen Punkte:

Die offenste Planstelle, die derzeit auch medial intensiv begleitet wird, ist selbstredend jene für den Gomez-Ersatz. Wenn man davon ausgeht, dass Marica nicht explodiert, Julian Schieber noch ein paar Tage braucht und Cacau seinen Status als ganz guter Bundesligastürmer nicht entscheidend nach oben korrigieren wird, kann man entweder auf Rückkehrer Manuel Fischer und Alessandro Riedle hoffen, für den Papa Karl-Heinz nach eigenen Angaben schon mal die Nr. 13 reservieren ließ, oder es wird doch noch was mit einem treffsicheren Neuzugang. Nach dem Fehlschlag mit Ba (ich bin mir noch nicht ganz sicher, welche der beteiligten Parteien die unglückliste Figur abgegeben hat) stünde Horst Heldt ein weiteres “Nein” bei der – erfreulich ehrgeizigen – Personalie Huntelaar nicht so richtig gut zu Gesicht, und ob der ebenfalls gehandelte Vagner Love dann Gewehr bei Fuß stünde, bliebe abzuwarten – billiger würde er vermutlich nicht.

Offen ist zudem eine Position im offensiven Mittelfeld. Man weiß nicht, ob der gescheiterte Transfer von Herrn Jovanovic tatsächlich endgültig bei den Akten liegt oder ob man hier noch im Hintergrund aktiv ist. In jedem Fall täte man gut daran, sich um einen schnellen Mann für die Offensive zu bemühen, der möglichst auch für ein paar Treffer gut ist – vor allem, wenn man davon ausgeht, Gomez’ Tore nicht allein durch die Stürmer ersetzen zu können.

Unangenehm offen ist meines Erachtens und in jeder Hinsicht weiterhin die linke Abwehrseite, wo Lude Magnin und Arthur Boka für mich nach wie vor nur selten mehr als eine mittelprächtige Lösung darstellen. Magnin zeigte zum Ende der Vorsaison eine Reihe sehr guter Spiele, vor allem in der Offensive, und Boka hat ja allem Anschein nach seine langjährige(!) Knöchelverletzung behandeln lassen, aber richtig gute Außenverteideiger-Spielmacher, wie sie uns mitunter von Steffen Simon und anderen vorgehalten werden, sind sie bei aller Liebe nicht. Celozzi, Träsch und Osorio haben wohl alle schon links gespielt; zu Flankenläufen werden sie indes eher nicht ansetzen, und nur weil Philipp Lahm wegen seines überragenden Talents dennoch ein sehr guter Linksverteidiger ist, muss man dieser Krückenlösung ja nicht unbedingt nacheifern.

Offen ist weiterhin die Frage, wie das Experiment mit dem nur in Teilzeit präsenten Trainer funktionieren kann. Irgendwann wird die erste Krise der Ära Babbel kommen, und wenn er dann nicht vor Ort ist, wird sich die Frage stellen, ob Neuvorstand Heldt ein weiteres mal so rasch und konsequent handelt wie bei Giovanni Trapattoni und Armin Veh. Erschwert würde die Sache dann, wenn ein weiterer offener Punkt positiv beantwortet würde: die Frage, in welchem internationalen Wettbewerb der VfB die Saison beginnt – der CL-Mittwoch ist organisatorisch sicherlich noch ein Stück schwerer zu bewältigen als der Wettbewerb formerly known as Uefa-Cup am Donnerstag.

Ganz besonders offen ist schließlich auch noch das Neckarstadion, das sich derzeit ohne Untertürkheimer Kurve präsentiert:

Nicht mehr offen ist indes die Zukunft des sportlichen Contents der Hirngabel. Er schreibt nun in einem separaten VfB-Blog, und ich habe den Eindruck, dass es ein sehr schönes, ambitioniertes Projekt wird. Ich freu mich sehr drauf, auch wenn ich zugeben muss, dass ich auf den Namen fast ein wenig neidisch bin…

Einen Brustring, einen Brustring, einen Brustring tragen wir. Auf den Trikots, in den Herzen – VfB, Du bist in mir!

Nicht so schlecht.

“Nicht schlecht” gilt gemeinhin als das höchste Lob, das man in Schwaben zu vergeben hat. Nun will ich nicht so weit gehen, hinsichtlich des gestrigen Sieges gegen Wolfsburg gleich derart überschwänglich zu werden, aber ganz schlecht waren sie wirklich nicht.

Während sich also die VfB-Spieler von ihren Fans feiern ließen und gar zu einer Ehrenrunde aufbrachen, war der Wolfsburger Feldwebel Co-Trainer Bernd Hollerbach [Nachtrag: Irgendwo habe ich gelesen, es sei Konditionstrainer Werner Leuthard gelesen. Kann ich nicht ausschließen.], der seine Spieler zu diesem Zeitpunkt bei Gymnastikübungen im Mittelkreis instruierte, offensichtlich ganz in seinem Element. Ob diese Einheit nach dem Spiel zum Wolfsburger Standardprogramm zählt, weiß ich nicht (zu seinen Stuttgarter Zeiten praktizierte Magath sie noch nicht); sollte der Trainer jedoch das Ziel verfolgt haben, seine Spieler zu demütigen, ist ihm das vorzüglich gelungen. Die Stuttgarter Fans griffen diese Vorlage auch gerne auf und stimmten begleitend nochmals das bereits während des Spiels erprobte Eurem Trainer seid Ihr scheißegal!” an. Was ich, zugegeben, nicht so schlecht fand.

Sehr reizvoll auch der Gedanke, der gestern abend in bier- und bionadeseliger Laune noch die Runde machte: dass der Kreis sich schließen könnte. Nachdem nämlich das gestrige Minimalziel, ein für die laufende Saison ausgeglichenes Torverhältnis gegen Wolfsburg, erreicht war, erinnerte sich manch einer daran, dass nach dem 1:4 in der Hinrunde Armin Veh entlassen wurde. Vielleicht würde man in Wolfsburg ja doch noch zu dem Schluss kommen, sich drei Spieltage vor dem Saisonende von Felix “Bobo” Magath zu trennen – und von manchem Dach war ja gepfiffen worden, dass auch Veh in der Verlosung sei…

Aber eigentlich wollte ich ja ein paar Sätze zu einem begeisternden Fußballspiel schreiben, das der VfB mit 4:1 gewann. Es ehrt Mario Gomez, dass er sich bereits unmittelbar nach dem Spiel gegen die auf ihn zugeschnittenen Lobeshymnen zur Wehr zu setzen versuchte und die Leistungen seiner Mitspieler hervorhob; gleichzeitig fällt es mir schwer, dem Sportmedienblog zu widersprechen:

Der Grund, warum der VfB Stuttgart dort oben steht, ist Mario Gomez. Auch wenn er sich in den gestrigen Interviews bemühte, seine Mitspieler zu loben. Aber ein solcher Topstürmer macht den Unterschied zwischen oben mitspielen und Spitzenmannschaft.

Dennoch: der gestrige Sieg ist eben nicht nur Gomez zu verdanken, sondern überragenden Leistungen einer ganzen Reihe von Spielern. In der Spielvorschau bei bundesliga.de war ein Vergleich aller Mannschaftsteile erstellt worden[1], der bis auf die Torhüterposition klare Vorteile für die Niedersachsen ergeben hatte, die sich jedoch im gestrigen Spiel nicht so recht widergespiegelt haben.

In der Abwehr ließen Boulahrouz und Niedermeier dem gefürchteten Wolfsburger Sturmduo wenig Gelegenheit, seine Klasse auszuspielen. Der Niederländer zeigte sich 90 Minuten lang so konzentriert, wie ich ihn in seiner Stuttgarter Zeit noch gar nicht gesehen habe, und Niedermeier knüpfte ungeachtet anfänglicher Unsicherheiten und kleinerer Fouls sowie der übermotivierten Aktion gegen Riether an die Form an, die ihn vor seiner Verletzung in die Mannschaft gebracht hatte.

Im Mittelfeld war es insbesondere Thomas Hitzlsperger, der zumindest meine Erwartungen weit übertraf, der das Tempo gekonnt variierte, der in die Spitze ging, dort sogar Laufduelle suchte und gewann, und bei dem ich nicht umhin komme, ihn für einen der hier so häufig kritisierten Chips zu loben: vermutlich hätte es keine andere Möglichkeit gegeben, Cacau vor dem 2:0 derart kunstvoll und gleichzeitig effektiv in Szene zu setzen.

Überhaupt Cacau: er hat noch immer die Situationen, in denen er zu eigensinnig den Abschluss sucht, anstatt den besser postierten Mitspieler anzuspielen, wie gestern kurz vor Schluss Roberto Hilbert. Aber ich habe, gerade bei so einem Spielstand, Verständnis dafür, dass er nach einer hervorragenden Leistung, von der insbesondere Mario Gomez ganz außerordentlich profitiert, eine gewise Sehnsucht nach einem eigenen Treffer verspürt. Letztlich sind Tore seine Währung, und auch Gomez’ Hinweis im Interview interessiert den Bundestrainer die Öffentlichkeit maximal noch ein paar Tage, danach geht es um die nackten Zahlen. Die stimmen bei Gomez übrigens. Der war gestern nicht schlecht.

Was gestern noch gut nicht schlecht war:

  • Ich hab den Kollegen von der Hirngabel erstmals persönlich getroffen. Leider nur kurz.
  • Keine gelbe Karte für die einschlägig bekannten Kandidaten.
  • Jens Lehmann vertrieb die Medienmenschen, die sich nach Spielschluss zwischen Mannschaft und Fans drängen wollten, mit ein paar Spritzern aus seiner Trinkflasche.
  • Das Wetter.
  • Horst Heldt hat seinen Verbleib bekräftigt (nach meiner Interpretation).

Was schlecht war:

  • Die anderen haben auch gewonnen.
  • Markus Babbel hat die Chance verpasst, kurz vor Schluss den Torwart zu wechseln.

1.Ist es eigentlich üblich, dass dort derlei Wertungen erfolgen?

Stuttgart 5 – Marseille 1

Wie bereits in der Vorwoche angekündigt, konnte ich das sonntägliche VfB-Spiel gegen den HSV nicht im Neckarstadion verfolgen. Da zudem mein bester Freund beschloss, seinen Geburtstagsumtrunk für den späten Nachmittag anzusetzen, fand auch die Bildberichterstattung sowohl live als auch zeitnah ohne mich statt.

So habe ich mir also im Nachhinein das Liveblogging von dogfood und Oliver Fritsch angesehen, die ausführliche Analyse bei der Hirngabel und das etwas knappere Gegenstück bei Frau Pleitegeiger studiert, den einen oder anderen Zeitungsartikel gelesen, einige Telefonate geführt, die Statistik im ZDF-Videotext ausgewertet und gestern zu guter Letzt noch die Premiere-Zusammenfassung angeschaut.

Fazit: Glücklicher Sieg, nicht unverdient.
Und irgendwie passend zur Stuttgarter Entwicklung der letzten Wochen.

Der fünfte Platz ist erst einmal gefestigt. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass der VfB Hoffenheim in Schach halten und Hertha noch überholen wird (die Wahrscheinlichkeitslehre lassen wir hier einmal außen vor); dies ließe mit Blick auf die Qualifikation für den Wettberwerb formerly known as Uefa-Cup ein wenig Luft für den nicht ganz unrealistischen Fall, dass Schalke und Dortmund nicht locker lassen und einer der beiden den VfB noch abfängt. Nach oben will ich derzeit keine Spekulationen anstellen.

Rang 5 reicht wohl noch nicht für eine Nennung in der Aprilausgabe des Europäischen Fußballradars. Ist aber nicht so wild – wenn ich den VfB guten Gewissens im Mai platzieren kann, wäre mir das viel lieber…

Platz 1 in der Ligue 1 sollte hingegen eine Nennung rechtfertigen, und den hat seit Ostern l’OM inne: nach einem klaren Sieg gegen Grenoble (via @droitauBut) und dem anschließenden Punktverlust von Serienmeister Lyon hat man im Vélodrome gefeiert:

Singt man das eigentlich noch?
Lyonnais, […],
sur la Cane-Cane-Cane-Canebière.