Der gemeine Blogger schreibt, genau wie sein weibliches Pendant, in aller Regel über seine Interessen. Also über Dinge, die ihn interessieren.
Manchmal schreibt er auch über andere Interessen. Seine anderen Interessen. Dinge, die ihn zwar auch interessieren, die aber darüber hinaus von grundsätzlicherem Interesse sind. Die vielleicht sogar einer Interessenvertretung bedürfen.
Der Herr probek hat vor ein paar Tagen genau das getan: er hat seine Gedanken zu einer Interessenvertretung für Blogger aufgeschrieben. Zugegeben, das Thema ist nicht neu, und die letzte mir bekannte ausführlichere Diskussion liegt noch gar nicht lange zurück.
Bis vor kurzem hielt ich den Gedanken einer Interessenvertretung für Blogger für ziemlich abwegig, weil ich weder den Bedarf sah noch die Realisierbarkeit für gegeben hielt. Nun ist es nicht so, dass ich meine Meinung komplett geändert habe; zumindest bin ich aber mittlerweile bereit, die Diskussion deutlich offener zu verfolgen und gegebenenfalls zu führen. Der konkrete Anlass für diesen Sinneswandel ist die auch von probek als Aufhänger gewählte Erfahrung von Herrn Wieland, die mich doch ein wenig aufgeschreckt hat.
Es hat mich naiven Blogschreiber tatsächlich überrscht, dass ein Blog, das zwar überaus lesenswert und zweifellos gut vernetzt ist, dessen Breitenwirkung sich aber -Herr Wieland wird möge es mir verzeihen- nicht in entscheidendem Maße von der zahlreicher sogenannter Feierabendblogs unterscheidet, wegen eines Zitats aus einem klassischen Medium mit rechtlichen Konsequenzen konfrontiert wird.
Nun will ich allen anderen nicht meine Naivität unterstellen; gleichwohl habe ich den Eindruck, dass der besagte Fall für eine erhöhte Sensibilität gesorgt hat und letztlich auch die von Tag zu Tag spannendere Diskussion bei probek befördert hat.
Eine abschließende Meinung habe ich mir auch auf dieser Grundlage noch nicht gebildet. Zwar bin ich mir nach wie vor gänzlich unsicher, wo der Grundkonsens liegen bzw. wie detailliert er formuliert werden kann oder muss, und über die Realisierbarkeit nachzudenken kann in diesem Stadium nur kontraproduktiv sein; der Bedarf an einer gewissen -wie auch immer ausgestalteten- Solidarität und gegenseitiger Unterstützung ist jedoch nicht von der Hand zu weisen.
Hier geht’s zur Diskussion bei probek.