Die Causa Zwanziger/DFB ./. Weinreich ist hinreichend zumindest in internetaffinen sportinteressierten Kreisen weitgehend bekannt. Wer Nachholbedarf hat, möge sich in Jens Weinreichs Webweiser kundig machen. (Natürlich kann man seine Informationen, der Ausgewogenheit wegen, auch bei der Gegenseite beziehen. Allerdings ist es dort mit der Transparenz nicht allzu weit her.)
Wer nun feststellt, dass er zu diesem Thema “seit längerem nichts mehr gehört” hat, ist dem Kern der Sache bereits ziemlich nah: der DFB spielt auf Zeit. Und auf Geld. Man versucht, die Sache mit juristischen Kniffen hinzuziehen und zu verteuern. Manch einer mag daraus den Schluss ziehen, dass der DFB seine finanzielle Potenz als letzten Trumpf aus dem Ärmel zieht, um ein verloren geglaubtes längst verlorenes Spiel doch noch zu gewinnen.
Mit einem gewissen Erfolg: obschon das Kind längst im Brunnen ist und Dr. Theo Zwanzigers Ruf schwer gelitten hat, könnte er es mit seinen Fahrensmännern und der genannten Strategie zumindest schaffen, auch die Gegenseite massiv zu schädigen, beruflich wie finanziell. Vor diesem Hintergrund hat Jens Weinreich nun doch eingelenkt.
Eingelenkt? Ja, er hat den von ihm lange Zeit zurückgewiesenen Vorschlag seiner Leser, einen Spendenaufruf zu starten, endlich -wenn auch mit offensichtlichem Unbehagen- aufgegriffen und in die Tat umgesetzt.
Der nicht ganz überraschend in den Kommentaren entstandene Claim “(Ein) Zwanziger gegen Zwanziger” hat sich recht rasch verbreitet und scheint auch Anwendung zu finden. Ich persönlich konnte und wollte mich dem nicht entziehen und habe mein Scherflein beigetragen.
Der schöne Nebeneffekt dabei war folgender:
Zwar bin ich der Überzeugung, dass es sehr wichtig ist, Herrn Dr. Zwanziger und dem DFB in dieser Sache Paroli zu bieten und die Sache auszufechten; gleichzeitig konnte ich jedoch nicht umhin, meine grundsätzliche Spendenbereitschaft und letztlich meine Prioritäten zu hinterfragen. Daher habe ich gleich noch eine Spende an UNICEF auf den Weg gebracht.
Womit Herr Dr. Zwanziger quasi die Schulbildung eines notleidenden Kindes ermöglicht hat. Danke, lieber DFB. Wir können das aber auch einfacher haben: Ihr räumt Eure Niederlage ein, spart Euch die Prozesskosten und spendet direkt an Bedürftige. Deal?
Ach ja:
Kritik an meiner Selbstbeweihräucherung bitte in den Kommentaren gleich durch Fettdruck kenntlich machen.