Am Wochenende haben wir meine Eltern besucht. Durch Zufall hatte ich erfahren, dass vor Ort eine Kaninchenschau des Kleintierzuchtvereins stattfinde (falls meine Begrifflichkeiten falsch sind, bitte ich um Nachsicht Korrektur). In einem Anflug von Leichtsinn schlug ich dem tierlieben Sohnemann deren Besuch vor, und selbstverständlich nahm er an.
Wir hatten Spaß. Der kleine Mann versuchte, die Tiere zu streicheln, worauf diese nicht allzu viel Lust hatten. Er war trotzdem sehr angetan, zumal er dann auch noch einen Hasen(?) bei der Bewältigung eines Sprungparcours bewundern durfte, und aus meiner Sicht waren die zwei Euro gut angelegt.
Eine Frage stelle ich mir aber seither: wie sieht die Zukunft der Kleintierzucht aus? Die Gastgeber, d.h. die anwesenden Mitglieder des örtlichen Vereins, waren im Schnitt grob geschätzt nicht unter 65 Jahre alt, und wenige Wochen zuvor hatte ich im Online-Lokalteil der dortigen Zeitung zufällig gelesen, dass man im Nachbarort große Schwierigkeiten habe, Nachwuchs für die Kleintierzucht zu gewinnen. Vermutlich wird die Sache nicht attraktiver, wenn man weiß, dass von den wenigen jüngeren Menschen, die sich, zumndest während meines Besuchs, als Aussteller in der Halle tummelten, mindestens die Häfte massive Gewichtsprobleme hatte.
Dies ist bitte nicht polemisch oder diesen Leuten gegenüber despektierlich zu verstehen, wenngleich ich es bedaure, wenn teilweise 20-jährige so mit ihrem Körper umgehen. Es spricht aber, ganz objektiv betrachtet, nicht unbedingt dafür, dass Kleintierzucht zum Trendhobby wird. Ich hätte nichts dagegen, eines Besseren belehrt zu werden.