Euphemismusalarm in der VfB-Presseabteilung

Da war die Vereinsführung des VfB Stuttgart wohl doch nicht mehr so geduldig, wie ich ihr gestern noch zugetraut hatte: “Armin Veh und der VfB gehen getrennte Wege” vermeldet der Verein auf seiner Website.

Anderswo ist man weniger zimperlich und titelt “Stuttgart feuert Veh“, “VfB Stuttgart entlässt Trainer Armin Veh“, oder -der Autor informierte per Twitter über seinen nachvollziehbaren berechtigten Stolz ob der Überschrift- “Vehgefeuer(t)“, was der Realität wohl eher gerecht wird.

Offensichtlich hat das gestrige Spiel die Entscheidungsprozesse beim VfB deutlich beschleunigt, vielleicht auch in eine zuvor nicht ernsthaft erwogene Richtug gelenkt, nachdem man morgens noch an zahlreichen Stellen gelesen hatte, dass der Verein in der Winterpause über eine mögliche Vertragsverlängerung mit Veh entscheiden wolle.

Zum zweiten Mal nach der Entlassung von Giovanni Trapattoni hat mich der VfB nun mit einer öffentlich zwar leise diskutierten, so rasch aber nicht unbedingt erwarteten Trainerablösung überrascht. Um den guten alten Aberglauben zu bemühen: bei Trapattoni wurde so die Wende zum (sehr!) Guten ermöglicht, dann will ich mal hoffen, dass dem wieder so ist.

Aus der Verlautbarung des VfB wird nicht deutlich, welche zeitliche Perspektive das neue Gespann Babbel/Widmayer hat. Derzeit gehe ich davon aus, dass wir von einer Interimslösung maximal bis zur Winterpause reden; allerdings könnte es in dieser kurzen Zeit schwierig werden, Erwin Staudts Vorgabe zu erfüllen, “den VfB wieder zurück in die Erfolgsspur” zu bringen.

Zumindest unterstelle ich, dass Babbel bis zur Winterpause mehr Bundesligaspiele als Trainer/Teamchef auf dem Buckel haben wird als sein alter Weggefährte Christian Ziege. Aber das tut hier nichts zur Sache.