Was hat die BILD gegen Philipp Lahm in der Hand?

Und gegen Stefan Kretzschmar? Thomas Gottschalk? Til Schweiger? Den anderen Beteiligten traue ich das durchaus zu.

Ich weiß, das Thema ist durch, diverse Blogger und Twitterer haben sich bereits über den Weltuntergang oder zumindest über ihre zerstörten Träume ausgelassen. Mir geht dennoch die Frage nicht aus dem Kopf, wieso beispielsweise Lahm, der immer wieder kluge Interviews gibt, der sich für eine Kampagne gegen Raser [1] zur Verfügung stellt, der unverkrampft mit Homosexualität umzugehen scheint, der sich für Kinder und Jugendliche in Afrika engagiert, sich dafür hergibt.

Sicher, nach Angaben der BILD erhält er kein Honorar, und mit extrem viel gutem Willen kann man gar die Position vertreten, er habe sich ja nicht lobend über das Blatt geäußert. Aber darum geht es ja gar nicht. Philipp Lahm, ein intelligenter junger Mann, der -sorry für diese Argumentation- vielen jungen Menschen als Vorbild vor Augen geführt wird, läuft Werbung für die BILD.

Es ist mir unbegreiflich.
Wenn tatsächlich, wie oben kurz angedeutet, die “ich war ein junger Fußballprofi und brauchte noch mehr Geld”-Argumentation nicht greift, bleibt eben doch nur die Möglichkeit, dass sie etwas Kompromittierendes gegen ihn in der Hand haben. Früher wurde man mit sanftem Druck aufgefordert, sich zu outen, ob man will oder nicht, heute muss man sich für Werbung hergeben. Oder so.

Stimmt, ich will meine Illusion von Philipp Lahm aufrecht erhalten. Ist das so schlimm?

1. Ok, schlechtes Beispiel. Gegen Raser engagiert sich BILD schließlich auch.