Leider hatte ich in der laufenden Woche nicht sehr viel Zeit, mich ausführlich mit den Geschehnissen rund um das Neckarstadion zu befassen. Immerhin gab mir die eine oder andere Fahrt in der Stadtbahn die Gelegenheit, die Berichterstattung in den hiesigen Printmedien zu verfolgen, und ich muss sagen: die Stuttgarter Zeitung hält nichts von halben Sachen. Sie hat die Entlassung von Markus Babbel zu ihrem Projekt gemacht, ohne Wenn und Aber.
Bereits am Montag war alles klar:
Am Dienstag war man noch immer guter Dinge:
“Aber die Tendenz hat sich verfestigt – Babbel muss gehen, wohl heute.”
Tags darauf wurde die Vereinsführung gerügt, die sich nicht an die Vorgaben der Presse gehalten hatte:
Am Donnerstag appellierte man dann an das Verantwortungsgefühl der “VfB-Bosse”:
Eines ist demnach klar:
Die Stuttgarter Zeitung stellt sich ihrer Verantwortung für den VfB.
Etwas anders sieht das Herr W., der einen gar vergnüglichen Leserbrief an die StZ verfasste:
“Tja, liebe Stuttgarter Zeitung, damit es in dieser turbulenten Woche nicht in Vergessenheit gerät: Ihr habt am Montag die Entlassung von Babbel bereits als feststehend verbreitet. Das war wohl nichts. Und da hilft es auch nicht, wenn sich jetzt der Sportchef persönlich in die Bresche wirft und wortreich erklärt, wer alles den Fehler begangen hat, nicht das zu tun, was die StZ angekündigt hat. Peinlich, peinlich. Natürlich gibt es gute Argumente für eine Entlassung Babbels, aber hier handelt es sich doch nur um den schlecht kaschierten Versuch, von eigenem Versagen abzulenken. Ente bleibt Ente.”
Möglicherweise ist es gewagt, diesen Leserbrief hier ungekürzt wiederzugeben, zumal ich nicht einmal weiß, wer mich abmahnen könnte: die Zeitung (vor der ich für den Abdruck des Leserbriefes den Hut ziehe) oder Herr W., oder gar beide? Ich wage jedenfalls zu hoffen, dass sich sowohl der Autor des Briefes als auch die Zeitung, so sie sich denn hierher verirrten, zunächst freundlich an mich wenden würden, wenn ihnen das ausführliche Zitat missfiele.