In meiner Freizeit bin ich ehrenamtlich im Vorstand eines Mehrsparten-Sportvereins tätig. Eines Sportvereins mit nicht ganz zeitgemäßer Website: sie ist optisch im Jahr 1998 stehen geblieben, ist für den Besucher nur bedingt übersichtlich, und hat auch bei der Bedienbarkeit Verbesserungspotenzial. Letzteres ist wohl auch der Hauptgrund dafür, dass die Aktualität mitunter zu wünschen übrig lässt.
Verantwortlich für die Seite ist ein selbständiger IT-Berater und -Dienstleister, der in den letzten Jahren unheimlich viel Arbeit in die Entwicklung eines umfassenden Vereinsauftritts gesteckt und dabei schöne Schnittstellen für Verbandswebsites gebaut hat – beispielsweise für fussball.de, wo wir alle relevanten Ergebnisse abgreifen und in unsere eigene Datenbank überführen. Für diese und ähnlich gelagerte Anforderungen scheinen sich gängige CMS-Systeme nicht zu eignen.
Die Frage, ob der Webauftritt unseres Vereins derlei Anforderungen tatsächlich erfüllen muss, wird indes unterschiedlich beantwortet. Die verschiedenen Abteilungsleiter sind weitestgehend der Ansicht, die Website sei in erster Linie Werbemedium für den Verein und Kommunikationskanal zu den Mitgliedern, müsse aber nur bedingt umfangreiche Ergebnisteile und Statistiktools beinhelten. Schließlich könne man die Ergebnisse mit geringem Aufwand an anderer, leicht einzubettender Stelle abrufen. Der Internetbeauftragte, der seinerseits eine Abteilung leitet, sieht dies, nicht zuletzt angesichts der von ihm bereits geleisteten Arbeit, naturgemäß etwas anders.
In einer Strategiesitzung wurden vor einigen Tagen die Defizite sowie denkbare Verbesserungsansätze diskutiert. Dabei werden insbesondere zwei Szenarien in Betracht gezogen: zum einen könnte man Korrekturen an der bisherigen Lösung vornehmen, die möglicherweise recht weitreichend sein müssten; zum anderen ist eine komplett neue Lösung denkbar – favorisiert wird dabei das leicht zu beherrschende WordPress als CMS.
Der entscheidende Vorteil des letztgenannten Wegs bestünde wohl darin, dass die derzeitige Abhängigkeit von unserem EDV-Mann, dessen Wissen über sein System nur schwer teilbar ist, verringert werden könnte. Inwieweit allerdings mit der WordPress-Lösung die grundlegenden Anforderungen an die Website erfüllt werden können, wird in den nächsten Tagen von besagtem Internetbeauftragten, der eine ergebnisoffene Prüfung zugesgat hat, und einem weitere Fachmann geprüft.
Ich bin gespannt. (Und habe mir natürlich längst eine Reihe von Vereinswebsites angesehen, die auf Basis von WordPress realisiert wurden – nicht schlecht, muss ich sagen. Allerdings kann diese Einschätzung insofern nicht verwundern, als die ganze WordPress-Idee von mir kam, nachdem ich als Nichttechniker schon das eine oder andere kleine Projekt erfolgreich damit umgesetzt hatte.) Gespannt, zu welchem Schluss die beiden kommen.
Wie man aus den vorigen Zeilen schließen mag, habe ich eine leichte Präferenz für die WordPress-Variante. Gleichzeitig sollten aber die Vorleistungen unsere EDV-Mannes möglichst weitgehend übernommen werden können, und ganz besonders liegt mir am Herzen, ihn nicht vor den Kopf zu stoßen.
Klingt nicht ganz einfach, irgendwie.