Man ist so hilflos.

Naja, es ist ja nicht so, dass man auf Sportveranstaltungen in irgendeiner Weise Einfluss nehmen könnte, wenn man sie am Fernsehen verfolgt, aber irgendwie ist man doch stärker involviert, als wenn man nur einen Live-Ticker oder gar den Videotext verfolgt.

Gestern war also mal wieder so ein Tag, an dem die Bewegtbilder ausfielen. Das war für mich vielleicht ganz gut, weil ich zum einen genug zu tun hatte und so zumindest nicht 90 Minuten gefesselt vor dem Gerät saß, und weil sich zum anderen der Spaß ganz offensichtlich in Grenzen gehalten hätte: Sevilla – Stuttgart 2:0. Da ist dann der Live-Ticker mehr als ausreichend, und angesichts der dortigen Schilderungen klang auch der Umstieg auf das Radio nicht verlockend, so dass zum Spielende hin tatsächlich der Videotext das Medium meiner Wahl war.

Vielleicht hätte ich einfach aus der Vergangenheit lernen und den Uefa-Cup-Boykott von Antena 3 als Zeichen verstehen sollen, meinen Abend komplett fußballfrei zu gestalten. Schließlich passierte mir sowas ja nicht zum ersten Mal. Vor nicht allzu langer Zeit war ich mit ein paar Freunden im Urlaub und konnte zwar deutsches Fernsehen empfangen, das VfB-Freitagsspiel wurde aber nicht übertragen. So saßen wir also -welch trauriges Bild- 90 Minuten lang im Schichtbetrieb vor dem Fernseher, um uns alle 5 Minuten (im besten Fall) über ein Videotext-Update zu freuen. 0:0 ging’s aus, gegen Hertha. Wieso tut man so etwas?

Wer erinnert sich heute überhaupt noch daran, dass die Sportschau früher immer nur Ausschnitte von 3 oder 4 Spielen zeigte? Bei den anderen standen noch nicht mal Kameras, so dass auch nicht kurzfristig umdisponiert werden konnte, wenn zwei der ausgewählten Spiele mit einem leistungsgerechten 0:0 endeten. Von den anderen Spielen gab’s dann die Ergebnisübersicht und in späteren Jahren ein paar kurze Informationen zum Spiel. Dabei kommt mir immer in den Sinn, wie der Moderator (ich glaube, es war Werner Zimmer oder Klaus Schwarze – die beiden habe ich damals häufiger verwechselt) mit Totengräbermiene Klaus Fischers Schien- und Wadenbeinbruch wenige Monate vor der Fußball-EM 1980 verkündete. </Nostalgiemodus>.

Am Sonntag gegen Bochum bin ich zum Glück nicht auf die Medien angewiesen.

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