Hier sind wir also wieder. Sie. Ihr. Ich. Wir alle, in unserer kleinen Adventsblase. Herzlich willkommen, schön, dass Sie da sind. Wollen wir gleich in medias res gehen?
Sie erinnern sich: Wir hatten damals ein kleines Ritual. Jeden Abend hieß es im Lösungskommentar, es werde am folgenden Tag (erneut) einfach, vielleicht gar noch einfacher, und was soll ich sagen? So war es dann auch.
Dieses Jahr stehen die Dinge anders. Dieses Jahr wird es nicht einfach. Kein einziges Mal.
Keine einfachen Lösungen. Denn: Jedes Türchen wird doppelt besetzt sein. Mindestens. Hatten wir ja in der Vergangenheit auch schon. Die Namensvetter und -basen anno 2016, Sie wissen schon. Tina und Michael Maze, Sabine und Mark Spitz, Stefanie und Stephanie Graf, René und Ronny Weller. Und natürlich die ganzen Fischers. Oder die Paare aus dem Jahr 2018. Die Neureuthers. Die Zátopeks, wenn man das so sagen darf, Christina und Boris Obergföll, Antje Buschschulte und Ingo Schultz, eieiei.
Erinnern Sie sich, abseits aller vorweihnachtlichen Aktivitäten, noch an Margaret und Mary Abbott? Damals, als sie gemeinsam beim olympischen Golfwettbewerb antraten? Gut, ist auch ein paar Tage her, anno 1900 in Paris. Mutter und Tochter. Fantastische Geschichte, auch das ganze Drumherum. Mutter und Tochter im selben olympischen Bewerb, das, nun ja, gab’s nie wieder. Jörg und Laura Wontorra gülden nicht, und so sind diese Eltern-Kind-Gruppen vielleicht gar nicht so gut geeignet, um 24 Türchen zu füllen.
Verzichten wir also auf den Generationensprung. Und nehmen ein Thema, zu dem mir irgendein kleines Männlein im Kopf stets eingeflüstert hatte, wir hätten es schon gehabt. Weil es tatsächlich immer mal wieder vorkam: Dorota und Małgorzata Tlałka bei den Mehrstaatler*innen, ebenso Jan und Tommy Schmid, oder die Multidisziplinist*innen Beth und Eric Heiden, am Rande auch die Joyners, und, die Älteren erinnern sich, Viel Mehr.
Sie wissen, was ich meine: Geschwister. Schwestern und Brüder. Bro’Sis, quasi. Wussten Sie übrigens, dass sowohl Giovanni als auch sein Bruder Stefano Zarrella schon mal Autoball-Weltmeister geworden sind?
Um es gleich zu sagen: Ja, es gibt zig Listen in diesem unserem Internet, die sportliche Geschwister erfassen. Und fast noch wichtiger, liebe Mitwirkende: Es gibt Strategien, eben jenen Listen bei den eigenen Internetspaziergängen aus dem Weg zu gehen – wenden Sie sie gerne an! Zumindest bis Weihnachten.
Erfreulicher Nebenaspekt unserer gemeinsamen Themenwahl: Es gibt verdammt viele geeignete Kandidat*innen. Das war nicht jedes Jahr so. Allein die Fußballliste umfasst vermutlich mehrere A4-Seiten. Ohne Jule Brand(t) zu bemühen. Na, Sie haben doch alle schon Antonio Rüdiger und Sahr Senesie auf der geistigen Liste? Dann natürlich Tennis. Oder der Skisport mit seinen Familiengeschichten. Die Wenzels, die Mittermeiers, die Frommelts, besagte Mahres, die di Centas natürlich auch.
Klingt schon wieder nach einem Thema für die Älteren? Nicht nur. Aber auch. Wer von Ihnen (uns) hätte nicht Jörg und Eckart Diesch vor Augen, die Gebrüder Ylipulli, Michael und Uli Roth, die Herren Kremers, Koeman oder van de Kerkhof, Francisco und Blanca Fernández Ochoa, Björn und Bengt Zikarsky, die Elden-Brüder, Michael und Klaus Perfetto, liebe Hamburger Freundinnen und Freunde? Oder, wenn wir noch ein Stück weiter zurückschauen, Fritz und Ottmar Walter, Christl und Rudolf Kranz, und wer erinnerte sich nicht ohnehin an Olympia 1912, als im Vierer mit Steuermann Otto und Rudolf Fickeisen Gold gewannen?
Sportliche Geschwister. Ggf. auch drumrum – Stefan und Thomas Lurz wären wohl denkbar, wenn auch nicht hier, vielleicht Danijel und Marko Arnautović. Wendy und Kevin Holdener, wenn es nicht furchtbar traurig wäre. Eher nicht rechnen würde ich mit außersportlicher Prominenz, wie bei Philipp und Bernadette Heerwagen oder Lloyd und Parry Glasspool. Anton und Matthias Stach hingegen …
Nicht ganz außer Acht lassen sollte man möglicherweise auch den folgenden, in besagtem Internet dokumentierten Umstand: “Alle Pferde der deutschen Dressurmannschaft bei den Olympischen Sommerspielen 2012 gehen auf Donnerhall zurück: Damon Hill (Donnerhall-Sohn), Desperados (Enkel) und Diva Royal (Enkelin).”
Vielleicht passt an dieser Stelle der Hinweis, dass die Wahrscheinlichkeit, einzelne Sportarten überproportional häufig vorzufinden, wie immer nennenswert ist. Das Bemühen, es in Grenzen zu halten, ebenfalls.
Was nicht hilft, da wiederhole ich mich gern: Ihre Vorbildung. Sie vermuten überall Hinweise, dabei ist dem Verfasser womöglich nur kein anderes Wort eingefallen. Wer einen Titel errungen hat, tat das nicht zwangsläufig auf einer Matte, wer sich bei einer Sache verhob, hatte es ebenso wenig zwingend mit Gewichten zu tun wie in den Fällen, in denen ihr jemand gewogen war. Nicht jeder, der eine tolle Laufbahn hat, betreibt seinen Sport auf einer solchen. Manchmal ist sie schlicht aus metrischen Gründen der Karriere vorzuziehen. Und wer auf einem Podest oder sonst wo landet, ist deshalb nicht gleich Skispringerin oder Eiskunstläufer. Aber natürlich kann all das dennoch genau so sein.
Auch dieses Jahr gilt: Es wäre schon schön, wenn es im Regelfall ohne Suchmaschinenunterstützung vonstatten ginge. Dass das im Einzelfall ein schwieriges Unterfangen sein kann, ist mir klar. Und ohne Spoiler auf den gängigen Plattformen. Was ja eigentlich gar nicht so ein schwieriges Unterfangen sein sollte.
Die Ratefüchs*innen. Also diejenigen, die das Ganze hier am Laufen halten. Auf die freue ich mich. Also auf Sie, Dich, Euch, die Ihr sehr verlässlich Jahr für Jahr hier auftaucht, unabhängig davon, ob wir ohnehin immer wieder miteinander kommunizieren, häufig via Twitter, X, BlueSky oder Mastodon, aber auch auf anderen Kanälen, oder ob Ihre Namen einfach nur urplötzlich ab dem 30. November in der Kommentarspalte auftauchen.
Apropos “Ratefüchs*innen”: Hinter den Türchen, mit dem ganzen Formalkram, dürfte die Sache mit den Sternchen nicht ganz so leicht fallen. Etwaige Verstöße gegen das Bemühen um geschlechtergerechte Sprache bitte ich dort großzügig als der Metrik zum Opfer gefallen zu betrachten.
Jetzt ist dann aber wirklich gut. Ich hätte da was zum Aufwärmen. Womöglich nicht ganz einfach und schätzungsweise, wie soll ich sagen, suchmaschinenrelevant. Aber die Geschichte ist zu gut, um sie wegzulassen:
Vier Herrren, die sich miteinander maßen,
im sportlich, logisch, allergrößten Rahmen,
mit dem Verfasser unbekannten Namen,
die, Leser*in, auch Sie vielleicht vergaßen.
Die übten oft, mehr schlecht als recht, auf Straßen
– man sieht sowas ja auch in Kino-”Dramen” –,
zumal sie nicht aus Fürstenhäusern kamen,
bis sie bei Coubertin im Starthaus saßen.
Vier Brüder im historischen Bewerb,
je zwei als Team, die Kopf an Kopf sich jagen –
es war so eng wie einst bei Wassberg/Mieto.
Drei kamen wieder zum Baron: superb!
Und einer durft’ gar mal die Fahne tragen.
Doch ‘s endete mit einem WADA-Veto.
Oder wie wär‘s hiermit? Aus meiner Sicht deutlich, darf ich es sagen, einfacher:
“Ne Aufwärmübung, googlefrei und leicht,
was mit nem GOAT, Du weißt schon, oder so,
weit unterhalb der Ratenden Niveau,
dafür auf Deinem: einfach, plump und seicht.”
Ach, daher weht der Wind, denk ich, erbleicht.
Doch Job ist Job: Wir suchen einen Beau,
der sammelt die Medaillen stets en gros.
Sie ahnen schon: Er ist auf GOAT geeicht.
Zwei andre sind zwar (führend?) noch im Rennen
ob der Erfolge, die sie einst erzielt.
Doch er hat die Verfolgung aufgenomm-
en. Lasst uns noch den ältren Bruder nennen,
der selbst oft Gold et al in Händen hielt,
doch einzeln nie Olympias Thron erklomm.
Könnte machbar gewesen sein, oder? Bleibt noch (ich sagte ja, in diesem Jahr ist die Auswahl groß, und samstags hat man eh Zeit, gerade vor dem ersten Advent, nicht wahr?) eine Auftragsarbeit, deren Auflösung wir hernach mit stiller Freude zur Kenntnis nehmen dürften:
Sie konnten unlängst die EM gewinnen!
Doch, Leser*in, schau nicht auf Spaniens Kicker –
Iñaki Williams fand die Black Stars schicker.
So muss die Suche anderswo beginnen.
Besagte Titelträger haben binnen
paar Jahren ihre Nachbarn, diese Ficker
(Oha. Das war ein Lapsus, ein faustdicker!),
geownt – kein Titel war für die mehr drinnen.
Der Brüder Namen? Sind bereits vergessen –
das Los von Randsportart-Delikatessen.
Dabei fand’s Goethe damals schon betörend.
Ein Vorläufer des Spiels konnt ihm gefall-
en: Edle junge Männer schlugen Ball.
(In meinem Kopf spielt Gretchen mit. Verstörend.)
___________________
Abschließend ein weiterer wiederverwerteter Hinweis aus den Vorjahren. Bzw. nur so halb, denn ein einst relevanter Kommunikationskanal wurde rausgeXt:
Wer Probleme mit der Kommentarfunktion hat, ist herzlich eingeladen, mir seinen oder ihren Kommentar per Mail an blog at heinzkamke.de oder auch per Bluesky-DM an @heinzkamke.bsky.social (Mastodon) zu schicken. Der Umstand, dass ein Kommentar nicht gleich angezeigt wird, ist indes kein relevantes Indiz für eine Fehlfunktion, es bedürfte schon einer Fehlermeldung. Denn wie immer werden die Kommentare erst im Lauf des Tages bzw. Abends en bloc veröffentlicht, um die Lösung nicht vorschnell zu offenbaren – Sie kennen das.
Im Übrigen ist die Zeit auch in diesem Jahr wieder knapp. Zwar bin ich recht zuversichtlich, dass jede*r Interessierte jeden Morgen ein gefülltes Türchen vorfinden wird. Auch bin ich guter Dinge, dass schriftliche Lösungen veröffentlicht werden. Etwas zurückhaltender würde ich auch heuer die Frage beantworten, an wie vielen Abenden es gelingen wird, diese Lösungen vor der allgemeinen Nachtruhe und einigermaßen nachvollziehbar zu präsentieren, von einer Bezugnahme auf einzelne Lösungsvorschläge ganz zu schweigen. Ist halt, Sie ahnen es, nicht einfach.
Wie immer wünsche ich Euch und Ihnen allen eine schöne Adventszeit, mit Marzipan, Nüssen und Mandarinen; zudem ein bisschen Besinnlichkeit. Flöten- und sonstige vorweihnachtliche Konzerte mögen das Ganze untermalen, und das jahreszeittypische TV-Sportangebot dürfte ebenfalls hinreichend ausfallen. Zudem wie immer, auch nicht ein-, sondern mehrfach: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel.
Hier geht’s dann zum Kalender.
Drei Rätsel als Aufwärmübung. Ja nee, is klar. Aber zum Glück ist Samstag und Anreise zur Bundesliga, und da wird man schon Zeit finden. Wenn nicht so viel Zeit, um Suchmaschinen zu bemühen.
Rätsel 1: Entsprechend keine echte Ahnung. Quartett zwei ist natürlich ein Hinweis aufs Bobfahren, mit Verweise auf Prinz/Fürst Albert und das Starthaus und “Cool Runnings”, aber mir scheint es nicht so recht zum Rest des Rätsels zu passen. Was ist der/ein “historische Bewerb”? Und in welchem treten überhaupt Teams an und jagen sich “Kopf an Kopf”? Bob oder Rodeln (Doppelsitzer!) würde natürlich trotzdem passen, aber wen gibt es da? Die Huber-Sippe aus Südtirol fiele mir ein, aber die waren ja teils Bob, teils Rodeln. Ich passe.
Rätsel 2: Johannes Thingnes Bø dürfte es wohl sein. Sein Bruder Tarjei passt wunderbar ins Schema, und Erfolge werden erzielt, der Wind weht, und die Verfolgung wird aufgenommen.
Rätsel 3: Offenbar war Faustball-EM im Sommer. Mehr werde ich hier nicht erklären können und wollen.
Rätsel 1: Das ist Bob, Cool Runnings, Fürst Albert, klar. Jetzt musste leider gegoogelt werden. Vier Brüder im Bob: Das sind wohl die Tames Brüder aus Mexiko, die 1988 teilnahmen.
Rätsel 2: Guter Auftakt, einmal gelesen und sofort gewusst. Hinweise auf Frankreich und die “Verfolgung” Das sind die Fourcade Brüder.
Rätsel 3: Hier muss wohl nochmal überlegen. Habe mal gelesen Goethe hätte gerne gekegelt. Aber hmm…
Das geht ja schon gut los 🤨
Beim Rätsel 1 viele Hinweise entschlüsselt aber die führen nirgends hin.
Rätsel 2 das könnten die Brüder Bø sein. Keine Ahnung wie man die korrekt ausspricht aber in meiner Welt auf jeden Fall ein schönes Wortspiel mit Beau 😎. Wermutstropfen – leider nicht ohne Hilfe drauf gekommen. Die Definition von leicht ist nicht für jeden gleich 😀
Rätsel 3 muss ich nochmal ran, bin erstmal ausgelaugt.
Bis hierhin schon ein furioser Auftakt, der den Ausblick auf Erfolgserlebnisse dämpft. Aber egal, morgen wird es wieder unlösbar!
Rätsel 1 dürften die Stokes-Brüder aus dem Bob Jamaika sein. Ich musste dann mal in die Olympia-Historie, waren es die Dimitrov-Brüder aus Bulgarien, die da gegen Jamaika im Bob verloren?
Rätsel 2 dürften die Brüder Fourcade und die Brüder Bø sein.
Für das dritte Rätsel fehlt mir grad die Zeit, aber bei den Aufwärmrätseln habe ich selten mitgemacht/ geglänzt.
Wahrscheinlich sind im 2. Rätsel nur die Bø-Brüder gemeint, da habe ich mit dem kleinen Schönling Fourcade wohl etwas verwachst. IST MIR AUCH EGAL, DAS KOMMT EH NICHT IN DIE WERTUNG!!!
Tatsächlich: Da sind wir wieder – wie schön!
Aber ohne lange Vorrede und bei gleich drei Rätseln auch ohne viel Gedöns zur Herleitung: Bei den vier Herren sass ich ja sofort bei der jamaikanischen Bob-Mannschaft von 1988, aber die beiden Terzette werfen mich da aus der Bahn. Beim GOAT und seinem Bruder glaube ich, treffsicher auf die beiden Bø-Brüder gehen zu können. Und schliesslich wäre Goethe ganz bestimmt grosser Fan der Deutschen Faust-Ball-Nationalmannschaft.
Sie haben wohl recht: Es kann morgen nicht einfacher werden.
Die Boe-Brüder waren recht rasch gefunden, Johannes Thingnes und Tarjei.
Und das war’s dann auch schon für mich.
Beim dritten Rätsel dachte ich an Curling, wo es ja kürzlich EM-Gold für Deutschland gab. Goethe brachte mich zum Reiten, ob Polo-Europameister gemeint sind, weiß ich nicht.
Auch beim ersten Gedicht bin ich gespannt, welch enges Rennen da gemeint sein könnte. Bei Kino-Drama dachte ich kurz an Cool Runnings, die meiner Erinnerung nach ja auch quasi auf der Straße trainierten.
Erstes Rätsel…Klar Jamaikas Bobmannschaft..nur waren das Brüder?
Noch klarer. Die Huber Buam…Rodler 3 x Huber und Bruder Günther, der ist Bobfahrer
Passt aber auch nicht.
Ein Beau und Goat. Vielleicht auch ein Bo? Keine Ahnung…
Nummer Drei. Randsportart? Radball??? Was weiß ich, Steinmeyers und wie hiessen die Tschechen? Pospischil, oder so?
Ich bin ein Hase und steh im Wald, oder wie heisst das Sprichwort…
He’s like the wind, sang schon Patrick Swayze über
Johannes Thingnes Bø. (Oder schreibt man den doch anders? Oder geht’s um Wolfsburger Angreifer?)
Sein Bruder heißt Tarjei oder so ähnlich.
Seine Schwester ist Burgfräulein, glaube ich.
Die anderen Namen habe ich gerade vergessen, wie da oben ja schon steht. Mal sehen, ob der Abend noch Erleuchtung bringt.
Jaro und Johannes Jungclaussen musste ich googeln, obwohl ich großer Fan bin. (Mein Lieblingsspieler Jean Andrioli scheint seine internationale Karriere beendet zu haben.)
Die vier Brüder mit Bob hätten die Daltons sein können. (Bei Lucky Luke ist kein Bob dabei, aber bei den echten Daltons schon.)
Vom wilden Westen aus ein bisschen südwärts finde ich jedoch (ebenfalls mit Google) die Tames-Brüder aus Mexiko.
Ich bin überwältigt. So viel freundliche, wertschätzende Resonanz, Lobhudelei, Vorschusslorbeeren, Empfehlungen, Reposts aller Art auf allen möglichen Kanälen, vielen lieben Dank!
Ja, das war heute nicht einfach, und damit meine ich wirklich nicht einfach, stand ja auch in zwei der drei Fälle im Begleittext und/oder in den Strophen, dass es ohne Suchmaschinenunterstützung kaum zu machen sei bzw. man die Namen nicht kenne.
Und nochmal ja, drei Aufwärmrätsel sind natürlich verdamt viele. An einem adventlichen Spieltag, an dem noch dazu die Wintersportberichterstattung Fahrt aufgenommen hat. Aber wie in der Einführung geschrieben: Dass ich die erste Geschichte nicht kannte, hat mich so irritiert, dass ich gar nicht anders konnte, als sie mit reinzunehmen, und gleichzeitig schien mir klar (als Nabel der Welt kann man ja einschätzen, dass die anderen auch nicht mehr wissen als man selbst, nech), dass die suchmaschinenfreie Lösungswahrscheinlicheit zu gering sein würde, um sie hinter ein echtes Türchen zu packen. Was auch für die dritten galt, die ja ohnehin eine Art Auftragsarbeit darstellen, auch wenn ich den Auftraggeber bis dato nicht erblickt habe.
Umso wichtiger schien es schließlich, mancher Leute Seelenheils wegen, auch noch ein eher machbares Brüderpaar zu platzieren, mit dem beim gewählten Thema ohnehin aus Sicht zahlreicher Mitratender zu rechnen sein würde.
Genug der Vorrede.
Vier Herrren, die sich miteinander maßen,
im sportlich, logisch, allergrößten Rahmen,
mit dem Verfasser unbekannten Namen,
die, Leser*in, auch Sie vielleicht vergaßen.
Vier Herren, die, das vorweg, eben nicht zwei Brüderpaare waren, wie von einigen vermutet, sondern vier Brüder, anscheinend nicht alle im selben Team, und vermutlich bei Olympia. (Fans uramerikanischer Sportereignisse mögen den allergrößten Rahmen anzweifeln.) Einheinzkamke kannte die vier nicht, und in aller gebotenen Vorsicht wird den Gästen Ähnliches unterstellt.
Die übten oft, mehr schlecht als recht, auf Straßen
– man sieht sowas ja auch in Kino-”Dramen” –,
zumal sie nicht aus Fürstenhäusern kamen,
bis sie bei Coubertin im Starthaus saßen.
Training auf Straßen, Kinoverweis, Fürsten- und Starthaus, klar: Bobsport, Cool Runnings, Albert Grimaldi. Jamaika hatte, wie wir aus dem Kino, na ja, wissen, keine vier Brüder am Start, startete zunächst auch nur im Viererbob. Da unsere Brüder sich aber miteinander maßen, werden sie wohl zwei Zweier gebildet haben. Und Coubertin als Olympia-Bestätigung.
Vier Brüder im historischen Bewerb,
je zwei als Team, die Kopf an Kopf sich jagen –
es war so eng wie einst bei Wassberg/Mieto.
Hier also die Bestätigung: zwei Zweierbobs, wo man in der Tat Kopf an Kopf sitzt (na gut, “jagen” impliziert vielleicht, dass man einander hinterher eilt, was so natürlich nicht, Sie wissen schon …). Historisch war der Bewerb eben wegen dieser vier Brüder. Und ein bisschen auch dank Jamaikas Debüt. Heißt: 1988. Acht Jahre zuvor war Thomas Wassberg eine Hundertstelsekunde schneller gewesen als Juha Mieto, was dann ja zum Verzicht auf die hundertstelgenaue Messung im Langlauf führte, ganz anders als im Bobsport. Wo also offenbar zwischen den beiden Brüderpaaren ebenfalls genau eine Hundertstelsekunde lag. Plätze 36 und 37, und damit nicht ganz am unteren Ende.
Drei kamen wieder zum Baron: superb!
Und einer durft’ gar mal die Fahne tragen.
Doch ‘s endete mit einem WADA-Veto.
Für drei der vier Brüder war es nicht die einzige Olympiateilnahme, einer, Roberto Tamès, trug 2002 in Salt Lake City bei der Eröffnungsfeier die mexikanische Fahne. Ein sehr engagierter Bobfahrer, von dem kolportiert wird, dass es dereinst auch vor die Wahl zwischen seiner Frau und dem Bobsport gestellt worden sei und bald darauf geschieden worden sei. Mit 40 wollte er noch nach Turin, soll aber (die Quellenlage ist zugegebenermaßen dünn) zu verbotenen Substanzen gegriffen haben, was dann eben die angesprochene Sperre mit sich brachte.
Roberto Tamès und seine Brüder Jorge, José und Luis Adrián. Nicht ein-, sondern vierfach.
“Ne Aufwärmübung, googlefrei und leicht,
was mit nem GOAT, Du weißt schon, oder so,
weit unterhalb der Ratenden Niveau,
dafür auf Deinem: einfach, plump und seicht.”
Angemessenes Lob der Mitspielenden, ansonsten Geblubber, wie so oft. Habhaft: Muss einer der besten in seinem Sport sein.
Ach, daher weht der Wind, denk ich, erbleicht.
Doch Job ist Job: Wir suchen einen Beau,
der sammelt die Medaillen stets en gros.
Sie ahnen schon: Er ist auf GOAT geeicht.
Wind. Könnte auf einen Wolfsburger Fußballspieler hinweisen (eher nicht, auch wenn ich diesen Halbsatz schon vor dem Kommentar von @martin geschrieben hatte, bei einer solchen Häufung also durchaus was dran sein könnte), oder auf eine windabhängige (vielleicht, aber na ja) bzw. windanfällige (hmm) Sportart hinweisen. Oder nichts zu sagen haben. Oder aber, wir erinnern uns an die erste Strophe, ein verdammt plumper Hinweis auf den Namen sein. Im Verbund mit dem Beau aus der nächsten Zeile. Der Windbeau, hüstel. Viele Medaillen, bei einzelnen Großereignissen in hoher Zahl gesammelt. Nochmal der Hinweis, dass er womöglich der Größte seines Sports sein oder werden könnte.
Zwei andre sind zwar (führend?) noch im Rennen
ob der Erfolge, die sie einst erzielt.
Doch er hat die Verfolgung aufgenomm-
Zwei andere sind, je nach Lesart, noch vor ihm, doch deren Erfolge liegen weiter zurück, sind vermutlich nicht mehr aktiv. “Verfolgung”, da gibt’s nicht so viele Sportarten. Nimmt man das Rennen hinzu, zudem den Umstand, dass die Erfolge “erzielt” wurden (Genau. Kann nichts bedeuten. Oder alles. Je nach Stimmungslage.), sind wir nicht mehr weit vom Biathlon entfernt. Wo sich unter den Aktiven gerade nur einer mit GOAT-Ambitionen tummelt: Johannes Thingnes Bø.
en. Lasst uns noch den ältren Bruder nennen,
der selbst oft Gold et al in Händen hielt,
doch einzeln nie Olympias Thron erklomm.
Der ältere Bruder wäre dann Tarjei, ebenfalls Medaillensammler, der bisher nur in Staffeln Olympiagold gewann. Und das Einzel noch in der letzten Zeile als Hinweis kurz vor Toreschluss.
Die anderen Kandidaten für den Platz als Größter im Sport wären demnach die Herren Bjørndalen und Fourcade. (Und ja, natürlich kann man auch über Leute reden, die damals einfach bei Weitem nicht so viele Rennen und Titel gewinnen konnten, mangels Angebot.)
Also: Tarjei und Johannes Thingnes Bø.
Das Burgfräulein, lieber @martin, hat leider etwas Rost angesetzt. (JT womöglich auch?)
Anschließend: Die “Auftragsarbeit”. Ein geschätzter Mitratender stellte vor einem Jahr einen Fotobeweis von der Ausübung seiner Sportart in Aussicht, so diese denn dran käme. Nun, wir warten.
Sie konnten unlängst die EM gewinnen!
Doch, Leser*in, schau nicht auf Spaniens Kicker –
Iñaki Williams fand die Black Stars schicker.
So muss die Suche anderswo beginnen.
EM 2024, zwei aus einem Team. Nicht Fußball. Curling auch nicht, @Lukas Zahrer, aber ja, über diese falsche Spur habe ich mich ob des jüngsten deutschen Titelgewinns unlängst auch gefreut.
Besagte Titelträger haben binnen
paar Jahren ihre Nachbarn, diese Ficker
(Oha. Das war ein Lapsus, ein faustdicker!),
geownt – kein Titel war für die mehr drinnen.
Die Nachbarn scheinen der stärkste Wettbewerber zu sein, man hat sie aber in den letzten Jahren im Griff. Was uns zum Verfasser bringt, der sich sprachlich dieser Tage offenbar nicht im Griff hat. Dieser Ficker. Reimt sich halt, aber so richtig vertraut klingt die Wendung vom “faustdicken Lapsus” nicht, ne? Da wollte jemand die Faust unterbringen.
Der Brüder Namen? Sind bereits vergessen –
das Los von Randsportart-Delikatessen.
Dabei fand’s Goethe damals schon betörend.
Ok, Randsportart, keiner kennt die Namen. Und zwar nochmal deutlich weniger als, sagen wir, beim Hockey oder gar Volleyball. Und plötzlich kommt Goethe ins Spiel.
Ein Vorläufer des Spiels konnt ihm gefall-
en: Edle junge Männer schlugen Ball.
(In meinem Kopf spielt Gretchen mit. Verstörend.)
Tatsächlich hat er sich auf bzw. in seiner italienischen Reise wohlwollend über eine Sportart geäußert: “Vier edle Veroneser schlugen Ball gegen vier Vicentiner”. In einer früheren Version stand ein Teil des Zitats unverändert hier, aber ganz so leicht sollte das Googeln dann doch nicht fallen. Und zum Schluss dann das Gretchen, der zweite sehr explizite Faust-Hinweis. Faustball also. Der das Goethe-Zitat ein bisschen für sich (suchmaschinenoptimiert) vereinnahmt hat, obschon eine Reihe verschiedener Sportarten Anleihen beim “Gioco del Pallone” genommen haben.
Deutschland wurde in diesem Jahr in einem extrem engen Finale (gibt’s bei Youtube, sehr sehenswert) gegen die österreichischen Nachbarn Europameister, auch die letzten paar Weltmeisterschaften hat man gewonnen.
Im Team: Jaro und Johannes Jungclaussen.
Ach, wie gesagt: Auftragsarbeit:
“Für das nächste Adventskalenderjahr suche ich ein Bild von mir im Faustballtrikot raus, sollte die Sportart dann wirklich dabei sein. Natürlich bei weitem nicht so legendär wie das öleske Gemälde gewisser User im Ringer-Leibchen.”
Wie gesagt: Mit stiller Freude werden wir es zur Kenntnis nehmen, wenn er sich dereinst hier einfindet und zur Tat schreitet.
____
Schön, wie vielseitig sportlich interessiert Herr von Goethe offenbar war. Kegeln und Pferde schon mal mit in der Verlosung.
Sehr respektable Lösung, @scherben81 und @Captain Schneider. Mehr ist ohne explizites Googeln kaum drin.
Angemessen selbstbewusst, @Mahqz? 😉
@Heiks: Das wäre noch ein fantastischer Twist, wenn man Bø wie Beau ausspräche. Ich fürchte, dem ist nicht so.
@Andreas: Schön, Dich so früh schon so entspannt zu sehen.
@Detlef Meier: Hihi, ein Bo. Also einer der zahlreichen Mainzer Fußballtrainer dieses Namens …
Und ja, @martin, es hätte schon Freude bringen können, Bob Dalton hier am Start zu haben.
Abschließend nochmals vielen Dank fürs Mitmachen an diesem intensiven Tag, mal sehen, ob Frau Shiffrin gleich noch die 100 voll macht, und auch sonst lässt sich die Adventszeit sportlich gut an.
Und morgen? Wird’s nicht einfach, aber bestimmt leicht.
Ich buk zwar heute viele Plätzchen, hier aber nur kleine Brötchen.
Linger, Šics, Boe, Jungclaussen?
Ah, auch zwei rodelnde Brüderpaare. Recht nah dran.
Wichtiger aber: Plätzchen! Da stimmen die Prioritäten.