Ich schenke Bücher. Gerne. Bewusst. Nicht aus Verzweiflung. Nicht aus Einfallslosigkeit. Aus Überzeugung. An Geburtstagen. Zu Weihnachten. Bei Jubiläen. Meist mit Widmung, aber es geht auch mal ohne. Bücher sind großartig. Unterhaltsam. Erhellend. Inspirierend. Bringen einen zum Lachen. Oder zum Weinen. Gerne beides. Bücher sind auch mal selbstverliebt. Oder seicht. Manche Bücher sind schön. Fühlen sich gut an. Andere sind bloße Gebrauchsgegenstände. Zerfleddern. Und fühlen sich gut an. Bücher helfen beim Kochen. Beim Umgang mit Technik. Oder mit Frauen. Geben Ratschläge. Vermitteln Botschaften. Lassen Gehirne arbeiten. Erzählen Geschichten.
Ich schenke Bücher. Aus Überzeugung. Und lege zur Sicherheit jedem Weihnachtsgeschenk diesen Text bei. Für all diejenigen, bei denen ich mich wegen eines vermeintlich einfallslosen, verzweifelten Buchgeschenks rechtfertigen muss. Die es dann trotzdem nicht verstehen. Ok, ich lass das mit dem Zettel. Und schenke einfach Bücher.
Ich kauf mir Bücher lieber selber, als dass ich sie mir schenken lasse.
Ich schenke Bücher und freue mich auch in aller Regel, solche zu bekommen. Es gibt aber eine große Fraktion von Non-Lesern unter den Menschen, die zumindest sollte man aussortiert haben, bevor man zum Buch als Geschenk greift.
Ansonsten völlig d’accord, wobei mir die durchaus vorhandene große Zahl an schlechten, langweiligen, kitschigen und nichtssagenden Büchern hier ein bisschen zu kurz kommt.
Aber ich werde auch wieder Bücher schenken, an jene, von denen anzunehmen ist, dass es ihnen eine Freude ist. Einfallslos kommt es denen dann aber ohnehin nicht vor. Hoffe ich.
Ich schenke Bücher und ich lass mir Bücher schenken.
Immer mal wieder komme ich so dazu auch mal ein Buch zu lesen, was ich selbst wohl nicht gekauft hätte.
…und je nachdem was für ein Buch gibt es kaum jemand, der / dem ich nicht ein passendes Buch schenken kann. Es gibt auch Bildbände, die sich kaum jemand selbst leisten würde.
@hirngabel:
Wenn ich ein Buch will, dann will ich es häufig auf der Stelle und kaufe oder bestelle es auch gleich selbst. Aber die unerwarteten Volltreffer, die so ein Geschenk mit sich bringen kann und die auch Ute anspricht, wiegen das eine oder andere nur teilweise glücklich machende Geschenk locker auf.
@Trainer:
Natürlich schenke auch ich dem einen oder der anderen eher selten Bücher, aus verschiedenen Gründen – vielleicht liest er wirklich nicht gern, vielleicht sollte es es etwas noch Persönlicheres, Emotionaleres sein, vielleicht ist sie zu belesen für mich und ich fürchte eine Blamage, wie auch immer. Dessen ungeachtet glaube ich, dass es nur wenige Menschen gibt, bei denen es nicht gelingt, ihnen mit dem jeweils richtigen Buch eine große Freude zu machen.
Wobei dieses richtige Buch eher selten eines aus den von Dir
gewünschtengenannten Kategorien schlecht, langweilig, kitschig oder nichtssagend ist, zumindest vermittelt der Kreis der von mir Beschenkten diesen Eindruck. Vielleicht rede ich mir das aber auch nur ein.@Ute:
Habe wohl nichts mehr hinzuzufügen. 😉
Bücher verschenken wir alle. Wieso sollte das auch langweilig sein? Ganz im Gegenteil. Ich überlege, was den zu Beschenkenden interessiert, wonach er verlangt, worüber er sich freut. Das dauert lange. Es ist eine intensive Auseinandersetzung mit einer Person. Und jeder kennt natürlich das Gegenteil. Wenn man ein Buch geschenkt bekommen hat, das klar in der Geschenkbuchabteilung der Buchhandlung vor sich hinmoderte. Aber dann weiß man immerhin, was man von einem solchen Geschenk zu halten hat. Denn es verrät eben auch sehr viel über den Schenkenden.
Bist Du noch nie mit dem Argument konkfrontiert worden, es sei langweilig, Bücher zu verschenken?
Aktueller Aufhänger war ein Text in der Stuttgarter Zeitung vom Samstag, in dem es um Geschenkgewohnheiten ging und an einer Stelle folgendermaßen hieß:
Deine Argumentation, weshalb es nicht langweilig sei, Bücher zu verschenken, teile ich indes uneingeschränkt.
Ich verschenke sehr, sehr gerne Bücher. Und ich bekomme auch sehr gerne welche. Mit einer kleinen Ausnahme: Fever Pitch, das man mir seit 10 Jahren mindestens einmal im Jahr mit beifallsheischender Miene als Präsent überreicht, weil man sich für total originell hält, mir als Fußballfan genau dieses Werk zu schenken.
Dass es sich bei den Schenkenden regelmäßig um Fußballignoranten handelt, muss eigentlich gar nicht mehr erwähnt werden.
@Thor:
Hehe.
Wobei ich Fever Pitch auch beim sechzehnten Mal immer noch jedem “Fußballbuch” vorziehe, das zur WM 2006 auf die Wühltische geschmissen wurde.
Bücher sind toll – geschenkt! Muhamuha, Brüller 😉
Ich bin der Meinung, dass man nur Bücher verschenken darf, die man selbst gelesen hat. Nur so wird ein Buchgeschenk auch zu einem persönlichen, mit Bedacht und vielen Gedanken ausgewählten Präsent. Das funktioniert nicht, wenn man kurz den Buchrücken studiert – dann wird ein Buch zu einem langeweiligen Allerweltsgeschenk.
Noch ein kurzer Offtopic-Einwurf: Darf man demnächst Balakov auf der VfB-Bank begrüßen? Der Vertrag in Burgas wurde “im gegenseitigen Einvernehmen” aufgelöst. Wechselt Kumpel Bobic also zur Winterpause Jens Keller gegen Kumpel Balakov?
Das sehe ich nicht so. Ich stimme Dir zu, dass der Buchrücken in aller Regel zu wenig aussagt, um ein Buch beurteilen zu können. Aber wenn ich jemandem ernsthaft eine Freude machen und ihm ein Buch schenken will, das ihm vielleicht nicht sicher, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit gefällt, dann halte ich mich an genau das, was Sebastian oben beschrieben hat und beschäftige mich intensiv mit der Person und dem, was ihr vermutlich gefällt. Und dann habe ich genügend Möglichkeiten, mich über auf den ersten Blick passende Bücher näher zu informieren, ohne sie selbst gelesen zu haben – zumal, wenn es sich um Themenbereiche oder Genres handelt, bei denen mein Urteil nicht einmal ansatzweise fachmännisch ist.
Offtopic sage ich lieber nichts. Die tatsächliche Entwicklung könnte meine Vorstellungskraft übersteigen.
Es mag sich ja verklärt lesen, aber das Buch hat für mich durchaus auch eine Seele. Die schönsten Geschäfte sind Buchhandlungen und die besten öffentlichen Einrichtungen Bibliotheken. Ein Buch zu verschenken oder geschenkt zu bekommen, setzt ja irgendwie auch immer voraus, sich mit dem Inhalt zu beschäftigen. Von daher sind Buchgeschenke auch selten oberflächlich. Bücher können auch niemals durch einen Reader ersetzt werden, man kann und muß sie fühlen, mitnehmen, wieder weglegen, ausleihen, verlieren, vermissen oder schön optisch platzieren. Was vielleicht noch einem jeden Buchgeschenk beigelegt werden sollte, ist etwas Zeit. Denn die fehlt ab und an, um sich mit dem Buch gebührend zu beschäftigen. Ein Buch an Weihnachten geschenkt zu bekommen, welches man sich gewünscht hat, und alles andere kann warten. Frohes Fest und viele schöne Buchgeschenke 🙂