Jede mit jedem. Oder andersrum.

Liest hier eigentlich jemand aus meiner ehemaligen Schule mit? Jemand, der sich noch an die Zeiten erinnern kann, wie damals jede mal mit jedem und jeder mit jeder…? Ja, wisst Ihr noch? Habt Ihr irgendwann auch den Überblick verloren?

Wobei jede mit jedem ja nicht so ganz stimmt. Die Petra zum Beispiel, die mit der Lederjacke, die wollte irgendwie keiner so recht. Mag am leichten Oberlippenflaum gelegen haben. Oder die Lotta. War eigentlich gar nicht so unattraktiv, aber sie konnte den Mund nicht halten. Die Maggie, die wir später als heißen Feger kannten, war zuerst ja auch nur so eine Art Trostpreis für die Loser. Für den Aro (ja, wir hatten seltsame Kosenamen damals), den Werner oder den Frank zum Beispiel. Der Erwin führte sie dann in die Clique ein, der Uli nahm sich ihrer auch ein Weilchen an, um sie dann dem neureichen Wolfi zu überlassen. Den mochte die Maggie dann nicht mehr so sehr, weil Kumpel Scha’ly versprach, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Die Liebe machte ihn lange blind, aber letztlich ließ er sie doch zu Wolfi zurück, der hatte damals schon einen Volkswagen.

Wenn ich jetzt nicht alles durcheinander bringe, tröstete sich Scha’ly mit Ragnhild. Die hieß wirklich so – sie kam wohl aus einer Akademikerfamilie und hatte es deshalb auch nicht immer leicht gehabt bei uns, die wir eher das Bodenständige mochten. Drum hatte Scha’ly ihr auch schon einmal den Laufpass gegeben, obwohl er für sie zuvor die erfahrene Heike aufgegeben hatte. Ragnhild vergnügte sich ein Weilchen mit Hoffa (keine Ahnung, weshalb wir ihn so nannten – mit einem Gewerkschaftsführer hatte er nun wirklich wenig gemein), der sie dann aber hinterging – man munkelte, es habe mit einer Südamerikanerin zu tun gehabt.

Da wir grade von Heike sprachen: wisst Ihr noch, wie schnell die immer rot wurde? Schon damals bei Bo-Rouven war ihr das immer passiert – Wolle machte sich ständig über sie lustig -, erst bei Uli fand sie ein wenig Geborgenheit. Nachdem das in die Brüche gegangen war, kam sie viel herum (zwinker), und nach einem kurzen Intermezzo mit Uli, der sie überraschend wieder in die Clique einführte, vergnügte sie sich eine Weile mit Levent, fühlte sich aber nach wie vor stark zu Uli hingezogen, zumal der sich gerade ein wenig von seiner exotischen Louise entliebt hatte.

Und erinnert Ihr Euch noch an Hans-Volkert? Wie der damals komplett am Rad drehte und nacheinander Martina, die schöne Brunhild, Monja, Vera und meines Wissens auch noch Onella abservierte? Und jedesmal war’s natürlich die eine, die für’s Leben.

Immer wieder schön, in Erinnerungen zu schwelgen. Wahnsinn, wie das durcheinander ging, damals. Als sich der Erwin jeden Herbst von seinem Umfeld einreden ließ, es sei Zeit für eine Neue, einmal sogar doppelt. Und damit nicht unbedingt der größte Hallodri war. Legendär übrigens die Geschichten von jenen, die sich die eine noch warmhielten, weil die nächste erst ein paar Wochen später verfügbar war.

Wir waren halt Kinder, damals.

0 Gedanken zu „Jede mit jedem. Oder andersrum.

  1. Heute würde man im März sagen: Bis zu den Sommerferien bleiben wir zusammen, danach such ich mir einen heißeren Feger. Irgendwie ehrlicher. 😉

  2. sehr schön! wobei ich noch erwähnen möchte, wie toll ich es finde, dass maggie und holly so unzertrennbar sind. das ist doch wahre freundschaft!

  3. Ist schon “Meine 18 bis Hochzeit” in Planung 😉 ? Wenn dann wieder alle das Stöckchen aufnehmen, würde es ein bunter Strauß Namen werden. Obwohl, ich selber würde wohl kaum eine 10er Liga benennen können :-). Schöner Text.

  4. ich war der blöde mit zahnspange und brille.
    ganz fantastisch die trainerwechsel in eine geschichte umgewandelt!SUPER!

  5. Nun, als Freund der Familie kann ich aufklären und sagen, dass es nicht an Scha’ly lag, dass mit Ragnhild nichts mehr lief. Scha’lys Alter, als Familienoberhaupt ein Pate alter Schule, kam mit dem jungen Ding nicht klar. Ein Mädchen vom anderen Schlag, dass wollte er nicht akzeptieren.

    Schal’ly hat Ranghild immer geliebt. Der alte ist tot. Onkel Tönn als neues Familienoberhaupt will für Scha’ly nur das Beste. Sieht mir nach fruchtbarer Ehe aus. Ma’kucken.

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