“Im Sommer 1983 veröffentlichte der Kicker ein Sonderheft mit dem Titel “20 Jahre Bundesliga”. Was für mich als Spätgeborenen einerseits ein hilfreiches Kompendium sein sollte und auch war, führte mich andererseits erstmals auch etwas tiefer in die Schattenseiten des Profifußballs ein. So hatte ich den Begriff “Bundesligaskandal” bis dahin zwar immer wieder gehört und wusste im Wesentlichen, dass Schalke und ein Mann namens Canellas damit zu tun gehabt hatten; tiefer reichte weder meine Kenntnis noch mein Wissensdurst. Die Vergangenheit, noch dazu die dunkle, hatte mich als Steppke nicht allzu sehr interessiert – genauso wenig wie 1978 jene dunkle Gegenwart, die bei meiner ersten WM als Sechsjähriger “Militärjunta” gelautet hatte.”
So beginnt mein Text im Rahmen der Themenwoche „50 Jahre Bundesliga – Typen, Titel und bloß nicht wie Tasmania“ drüben beim Libero. Natürlich ist es kein Zufall, dass er mit jenem Sonderheft zum Zwanzigsten beginnt. Jenes Sonderheft, das mir vor Augen führte, wie beeindruckend lange es diese Bundesliga schon gab, wie historisch das alles war. Und bei dessen Lektüre ich stets einen Hauch von Neid gegenüber all jenen verspürte, die die Bundesligawerdung von Anfang an miterlebt haben, und ein wenig auch gegenüber denjenigen, die zusammenfassend, rück- und ausblickend darüber schreiben durften. Und so freue ich mich, nunmehr selbst an einem kleinen Potpourri zum Fünfzigsten, besser: zum Auftakt des Fünfzigsten mitwirken zu dürfen.
Die Freude war, um der Wahrheit die Ehre zu geben, gar so groß, dass es, nun ja, ein wenig länger wurde, dass ich ein wenig umherstreunte, von Canellas und Dietrich Weise über Pitralon, Heimann und Wirsching bis hin zu den Schmälers und schließlich, in einem Atemzug, zu Hinz und Kunz und Lothar Woelk. Klassisches Namedropping quasi.
Den ganzen Text gibt’s wie gesagt beim Libero. Vor allem aber gibt’s dort die besagte Themenwoche, die schon und noch einige Tage läuft und viel Lesenswertes mit sich bringt.