vier/zwanzigfünfzehn

Einst revolutioniert er seinen Sport.
Wie Fosbury. Und halbwegs Siitonen*.
Sein Höhenflug hat zufällig begonnen –
der Aufwind trägt ihn unvermittelt fort.

Die grauen Herren bitten zum Rapport.
Was er da tue, sei ja wohl gesponnen:
“Auf diese Weise wird hier nicht gewonnen!”
Denn Tradition sei mehr als nur ein Wort.

Er ahnt bereits: Sie gehen völlig fehl
mit ihrem Wunsch, den Fortschritt zu blockieren.
In diesem Sinn, Verzeihung, fickt er sie.

Die Sportler üben längst schon parallel
recht krampfhaft, seine Haltung zu kopieren.
Er aber setzt entspannt sein Zeichen: Victory.

* Schwieriger Name für mitteleuropäische Reimende. Die Aussprache von “-onen” liegt irgendwo zwischen wohnen und Wonnen. Habe mich für Letztere entschieden.

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Hintergründe zum Kalender.
Kommentare zu Sportart und Identität wären schön.
Bleiben aber zunächst verborgen. Spannung und so.

21 Gedanken zu „vier/zwanzigfünfzehn

  1. alter schwede, stöhn’ ich, meister kamke*,
    doch der name ist verschollen.
    keine schanze, dass ich ihn vor mir seh.
    ich werd mir doch hilfe holen.

    “v-stil” tippe ich in google ein,
    wird doch wohl zu finden sein.
    flott ich den richt’gen link treff,
    es ist jan mauritz boklöv.

    *schwieriger name für einen reimenden bayern. habe mich für die aussprache “kamkeeeee” entschieden.

  2. Ich musste den Namen zugegebenermaßen mittels einer Suchmaschine rausfinden, das es aber um den V-Stil beim Skifliegen/-springen geht war sehr schnell klar. Der gute Mann heißt Jan Boklöv.

  3. Ha, das weiß ich mal! Jan Boklöv (keine Ahnung, wie man ihn richtig schreibt), oder? Der, der aus Versehen den V-Stil erfand? 🙂

  4. Wunderbar, vielen Dank Euch allen. Jan Boklöv, Skispringer, genau. Interessanterweise hatte ich heute, anders als gestern, nicht erwartet, dass doch relativ viele, auch drüben bei Twitter, nach eigenen Angaben eine Suchmaschine zu Rate ziehen mussten.

    Nein, @ rebiger das F-Wort soll keinen Bezug zu Boklöv darstellen. Aber ich mochte den Reim, wie ein kleines Kind, quasi, und freue mich über den Zuspruch von @ Hirschhammer. Und darüber, dass mir @ mark twain den Spiegel vorhält. Über die Vor-Milka-Ära von Carsten. Ach, über Euch alle!

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