dreizehn/zwanzigfünfzehn

Schon wieder geht’s um Nationalitäten,
um deren Wechsel und um den Boykott,
um einen Namen Marke “polyglott”
und Staaten, die Devisen nicht verschmähten.

Geht um herkulische Kalamitäten –
am Ende ging es ziemlich schief und flott.
Um Ehrfurcht geht’s, und Körpergrößenspott.
Und fabelhafte Zweikampfqualitäten:

Als er die dritte Goldne stemmen wollte,
entwickelte sich eine wilde Hatz,
die Weltrekorde purzeln lassen sollte.

Für’n Gegner war’s am Ende für die Katz
(auch wenn die Welt ihm Anerkennung zollte).
Und er? Nahm in der Ruhmeshalle Platz.
______________

Hintergründe zum Kalender.
Kommentare zu Sportart und Identität wären schön.
Bleiben aber zunächst verborgen. Spannung und so.

13 Gedanken zu „dreizehn/zwanzigfünfzehn

  1. ach kamke, gestern verpasst,
    und heute gescheitert
    es ist eine last,
    die mich nicht erheitert.

    so such ich den trost,
    wenn auch erst später,
    im tiefroten most,
    den namen erklärt er,
    der kamke. danke.

  2. Der kleine Türke ist’s, der einst Bulgare war. Oder Rumäne gar?
    Sylaimanoglu oder ähnlich ist sein Name. Zumindest seit er startet als Osmane.

  3. Mir scheint, es geht um Stoßen und um Reißen,
    um Staaten an Europas unt’rem Rand.
    Als Baby wurd’ der Dicke Naum geheißen,
    doch später weiter südlich Naim genannt.

  4. Hmm. Ich hatte mehrere Gedanken, kann mich aber entweder derzeit nicht entscheiden oder weiß es einfach noch nicht genau. Wilson Kipketer vielleicht? Der war 3x Weltmeister, hat die Nationalität gewechselt, war aber nicht klein, und hat bei seiner dritten Goldmedaille auch keinen Weltrekord aufgestellt. Kenenisa Bekele vielleicht? Nein, er war zwar klein, hat aber nie die Nationalität gewechselt. Ist es überhaupt Leichtathletik? Hmm. Wie wäre es mit Langlauf? Die Olympiasieger der letzten Jahrzehnte waren alle auch für ihr Geburtsland gestartet. Radsport? Ist nicht so auf Weltrekorde fixiert. Jemand, der nach Nationalitätenwechsel für Deutschland 3x Olympiagold oder WM-Gold geholt hat, fällt mir auch nicht ein. Ich gebe es zu, heute muss ich passen. 🙁

  5. Ists am Ende Naim Süleymanoglu? Auf den passt ne ganze Menge. Ich glaube, mit Gewichtheben liege ich nicht mehr ganz so falsch…

  6. Ich bitte vielmals mein gestriges Fehlen zu entschuldigen. Es hätte auch nicht lösen können.
    Auch heute fehlt mir die spontane Erkenntnis.
    Auf einige Zeilen passt Wilfried Dietrich, Ringer und Gewichtheber. Der Name kommt mit den Sprachen vieler (Schlösser) zurecht, könnte also polyglott sein.
    Die 3. Goldne STEMMEN würde Gewichtheber bedeuten, Zweikampfqualitäten spräche für den Ringer.
    Er gewann gen Chris Taylor in München, wofür er Anerkennung bekam, allerdings keine Medaille, also War der Sieg für die Katz.
    Er wurde in die Hall of Fame aufgenommen, da hätten wir die Ruhmeshalle.
    Anerkennung und Spott wäre sein Spitzname Kran von Schifferstadt.
    Zu Boykott fiele mir wieder Südafrika ein, wo er später lebte, der nähere Bezug fehlt mir da aber.
    Zu Nationalitäten und Devisen fehlen mir die Geschichten.
    Man merkt vielleicht, dass das alles wiedermal per Google und Wikipedia erraten ist und ich nun versuche das Suchergebnis in den Rahmen des Gedichts zu pressen. Vielleicht passt der Dietrich ja tatsächlich oder er passt nur irgendwie auch, aber nicht gewünscht.

    Sonst gab Google noch Günter Wu (sehr polyglott er Name) her, der Gewichte hob und mal den Boykott Südafrikas gebrochen hat, indem er an den Spielen für Weiße dort teilnahm. Der wurde jedoch so wenig gewürdigt, dass ich nicht viel über ihn finden konnte.
    Allerdings passt hier das Stichwort Nationalitäten, da er in irgendeiner Weise etwas mit Deutschland und Asien am Hut hatte.
    Ich bleib bei Wilfried Dietrich.

  7. Ein Sonntagsrätsel, noch dazu kein ganz leichtes, wie ich fand und wie auch ein Teil der Kommentare suggeriert. Was die hochkompetente Leserschaft nicht abhält, entweder die Lösung aus dem Ärmel zu schütteln oder auch in sehr anschaulicher Art und Weise aufzuzeigen, woran es scheiterte, oder, drittens, wieso auch jemand Anderes gemeint sein könnte.

    Da kommt dann erschwerend hinzu, dass ich selbst im Bereich der Kraftsportarten nicht so ganz sattelfest bin. Haben halt angesichts verheerender Dopinggeschichten häufig nicht so richtig Spaß gemacht.

    Also: ja, Kraftsport. Und nicht Ringen, lieber Sebastian, das wir mit Pasquale Passarelli (und auch damals mit Dietrich-Vermutungen) schon hatten. Tatsächlich werden im Gewichtheben explizit (und bei Olympia ausschließlich, wenn ich nicht irre) Medaillen im Zweikampf vergeben. Günter Wu. Tatsächlich nie gehört. Hast Dein verwerfliches gestriges Fehlen durch diesen wunderbar ausführlichen Kommentar grade so wettgemacht.

    Schön auch die Thies’schen Einlassungen zu Kipketer und Bekele. Muss ich nun ein anderes Türchen ändern?

    Und dann natürlich Pyrros Dimas. Hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm, dass er zunächst für Albanien gestartet war. Passt ziemlich gut. Inklusive “polyglottem” Namenswechsel.

    Was ihm jedoch fehlt, meines Wissens: das Herkulische des “Taschen-Herkules”, und auch der ehrfurchtsvolle Körpergrößen-Spott. Vermutlich hat Griechenland auch keine Millionenablöse für ihn bezahlt wie die Türkei an den Ostblockstaat Bulgarien, für Schalamanow, Sulejmanow oder eben Süleymanoğlu. Und schließlich dürfte Dimas’ Bronze in Athen nicht mit Süleymanoğlus sang- und klanglosem Abgang ohne gültigen Versuch (“ging es ziemlich schief und flott”) in Sydney zu vergleichen sein.

    Aber wie gesagt: Dimas. Guter Tipp. Richtig allerdings: Naim (ehemals Naum) Süleymanoğlu.

    Vielen Dank Euch allen.

    1. Nie gehört. Schande über mich. Aber Gewichtheben ist auch wirklich nicht meins, obgleich man mir Ähnlichkeit mit Agatha Wrobel nachsagt.
      Gleichwohl: Ich konnte nicht wirklich mitraten – Familie, Weihnachtsmärchen, Holz anzünden etc. Eine gar wunderbare Ausrede.

  8. Dtei Gründe für mein Versagen:
    Kenne ich nicht,
    noch nie gehört,
    er ist mir unbekannt.

    Aber uns, lieber Herr Kamke, bleibt ja immer noch Paris.

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