zwanzig/zwanzigdreiundzwanzig

Ich hätt gern jemand anderen genommen,
mit irgendwie vergleichbarer Geschichte.
Die Gegenargumente sind recht schlichte:
auf die wär’ ohne Google schwer zu kommen.

Und er? Ist nicht, wie Jens, ganz schnell geschwommen,
wie Axel gar, bei ziemlich schlechtem Lichte,
bewirkte nicht wie Jürgen die Verzichte,
hat nicht wie Wolfgang manch Podest erklommen.

War eher so Team Norbert, Dirk, auch Frank –
wiewohl die blöde Sperre ihnen stank,
warn sie danach recht schnell zurück im Spiel.

Er auch. Doch ging, der Fortgang ist ein trüber,
am Todestag weit übern Pegel rüber.
Wobei man weithin Zweifel hegt: so viel?

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Hintergründe zum Kalender.
Über Kommentare zu den Sportler*innen und ihren Sportarten würde ich mich freuen. Sie bleiben aber zunächst verborgen. Spannung und so.

Wer Probleme hat, überhaupt zu kommentieren (ja, das passiert gelegentlich), ist herzlich eingeladen, mir seinen oder ihren Kommentar per Mail an blog at heinzkamke.de oder auch per Direktnachricht bei Twitter oder Mastodon zu schicken. 

34 Gedanken zu „zwanzig/zwanzigdreiundzwanzig

  1. Es tut mir rückblickend leid, dass ich anlässlich des Ali-Rätsels letzte Woche bei Bluesky kundtat, dass es durchaus einige Sportler*innen aus der DDR gab, denen nach der Flucht die Titel aberkannt wurden. Einer von ihnen ist Jürgen May, den ich damals meinte und der hier vermutlich mit dem Vornamen seinen Auftritt hat. Jens dürfte Jens-Peter Berndt sein, Norbert ist wohl Norbert Nachtweih, und gesucht ist Lutz Eigendorf, denke ich. Fußballer wie Norbert (und Dirk und Frank, die ich gerade nicht einsortiert kriege), und nicht lang nach seiner Flucht dann tödlich mit dem Auto verunglückt. Mit irgendeiner Promillezahl nördlich von 2,0 — und vielleicht/vermutlich unter mithilfe des MfS.

    1. Weil das gestern unterging: Die Sache mit den DDR-Sportler*innen wurde bei Bluesky nicht groß aufgegriffen, da war’s völlig entspannt. Auch bei Kommentaren bin ich mittlerweile ziemlich gelassen, wenn implizit Hinweise auf kommende Türchen gegeben werden. IN diesem Jahr habe ich nur in zwei Fällen jemanden gebeten, seinen oder ihren Kommentar ein bisschen modifizieren zu dürfen, weil explizit die Lösung des Folgetages genannt wurde.

  2. “Heute ist ja tatsächlich einfach? Is this a trap?”
    -“jemand hat sich totgesoffen?”
    “Nicht direkt. Es geht ja um lauter Sportler, die aus der DDR geflohen sind. Gesucht ist ein Fußballer. Es gibt die Geschichte von einem der wenige Jahre nach der Flucht bei einem Unfall ums Leben kam, mit angeblich absurd hohem Blutalkohol.”
    -“ah, hab die geschichte nie gehört. aber schön, dass wir es dank dir heute so schnell ad acta legen können.”
    “In einem Teil zählt er lauter Fußballer auf, im anderen unter anderem den Schwimmer der durch die Ostsee schwamm.”
    -“die geschichte kenn ich.”
    “Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich daran erinnere weil ich es schon mal aus kamkeschen Gründen recherchiert hab.”

    kamke bildet.
    gesucht heute ist lutz eigendorf.

  3. Beim ersten Überfliegen im langsam fahrenden Ballon schon eine Idee gehabt und die scheint mir plausibel: die Aufzählung erwähnt vermutlich eine Reihe von DDR-Sportlern, die in die Bundesrepublik geflüchtet sind. Die bekäme ich jetzt namentlich nicht im Ansatz alle sortiert, aber unter den letzten dreien – Team Norbert, Dirk und Frank – ist vermutlich Norbert Nachtweih, der nach der Flucht während eines Gastspiels beim FC Bayern aktiv war. Wenn die drei Fußballer sind, bleibt die Geschichte von Lutz Eigendorf. Nach einem Spiel im Westen geblieben, dann gesperrt und nach Ablauf der Sperre in der Bundesliga aktiv, Eintracht Braunschweig, glaub ich. Sein alkoholbedingter tödlicher Unfall wurde mit der Stasi in Verbindung gebracht.

  4. Die im Rätsel vorkommenden Vornamen gehöre. vermutlich in den Westen geflüchteten DDR-Sportlern. Mit Norbert könnte zB Norbert Nachtweih sein, der nach Ablauf einer obligatorischen Sperre in der Bundesliga Fuß fassen konnte. Gesucht wird sein Kollege Lutz Eigendorf, der unter nie vollständig geklärten Umständen bei einem Autounfall ums Leben kam.

  5. Kann es tatsächlich so…einfach sein? Nach Lutz Eigendorf ist hier gefragt, tödlich verunglückt mit einem angeblichen BlutalkoholPEGEL von über 2 Promille. Hatte die Stasi da ihre Finger im Spiel? Ein Rätsel bis heute.
    Ui, so schnell war ich noch nie (also hier :-)).

  6. Ich muss bei “Jens” an Herrn Stadioncheck denken und das ist leider nicht sehr hilfreich.

    Vieles deutet auf einen tragischen Tod durch Alkohol hin, der etwas dubios wirkt. Da ist der einzige der mir einfällt Lutz Eigendorf, bei dem einiges dafür spricht, dass es Mord durch die Stasi war, auch wenn es sich bis heute, 40 Jahre später, nicht 100%ig beweisen lässt.

    Ich habe allerdings nicht den Eindruck, dass es irgendwie zu den anderen Hinweisen passt.

  7. Auch wenn es nur einige wenige Hinweise sind, die ich entdeckt habe: Bei der Lösung bin ich mir sehr sicher.

    Es handelt sich um einen Sportler, den etwas mit den anderen genannten Vornamen eint, dessen Geschichte sich aber leichter googeln lässt als deren. Ok.

    Bei der Masse an Namen kam ich schnell auf Fußball, vielleicht auch deshalb, weil ich bei “Norbert, Dirk und Frank” an Borussia Dortmund denken muss, ich altes Kind der 80er.

    Dass aber keine Dortmunder – oder andere westdeutschen Spieler – gemeint sein können, erschloss sich mir in der Zeile direkt unter diesen drei Namen: “wiewohl die blöde Sperre ihnen stank”. DDR-Fußballer, zumal geflüchtete, mussten erst eine Sperre absitzen, bevor sie in westdeutschen Vereinen den Bällen nachjagen konnten. Bestätigung fand ich in einigen Beschreibungen der Vornamen: Der Jens, der schnell schwimmen konnte, ist wohl Jens Wahl. Der Jürgen mit den Verzichten möglicherweise Jürgen Sparwasser. Wenn das stimmt, ist das ein Spitzengag, Chapeau. Die anderen Namen konnte ich nicht zuordnen, freue mich aber auf die Auflösung.

    Ach, apropos Auflösung: Da war ja noch was.
    Welcher Kicker hat nun also eine besondere Geschichte? Die besonderste? Möglicherweise die tragischste?
    Na klar: Lutz Eigendorf, der bei der Braunschweiger Eintracht gelandet war, nach einem Spiel (oder einem Training, egal) einen tödlichen Autounfall hatte und bei dem angeblich ein sehr starker Promillegehalt festgestellt worden war. Frieden seiner Seele.

  8. „Stirb im Glanze dieses Lichtes.“.

    Heute geht es um das Leben und den tragischen und wohl niemals ganz aufzuklärenden Tod (viele nennen es Mord) von Lutz Eigendorf.

  9. FRANZISKA GRITSCH!

    Okay.

    Vielleicht doch erstmal das Rätsel lesen.

    Und dann ist da sofort ein Name: Lutz Eigendorf.

    Hat “rübergemacht” und so die Stasi gegen sich aufgebracht. Hat für den wundervollen 1. FC Kaiserslautern gespielt, ist dann zur Braunschweiger Eintracht gewechselt und starb dann einen Unfalltod mit verdächtig hohem Blutalkoholwert. True Crime Bundesliga, wenn es nicht so tragisch wäre.

  10. Völlig „ohne Google“?
    Na dann also Hosen runter. Immerhin steht da ja auch, dass auf alle anderen (?) schwer zu kommen ist.
    Für mich ist es Lutz Eigendorf. Trüber Fortgang passt, und die ganzen anderen Vornamen passen zur Generation, wo sich für Spitzensportler verhältnismäßig gute Gelegenheiten ergaben, rüberzumachen, also raus aus der DDR. Stichwort Auslandsreisen zu Nationalspielen. Ich denke, die anderen sind alle auch Fußballer. Und dann ist Eigendorf der bekannteste Fall. Norbert Nachtweih sollte das sein, Dirk Hupe? Axel Kruse? Frank Mill? Jens Jeremies?

  11. Lieber Herr Kamke,

    Jens-Peter Berndt
    Axel Mitbauer
    Jürgen May
    Wolfgang Thüne

    Norbert Nachwey
    Dirk Schlegel
    Frank Lippmann

    und: Lutz Eigendorf

    Interessante deutsch-deutsche Geschichte. Danke für den Gedankenanstoss. Werde mich mal genauer mit dem Thema befassen.

    Für die guten Wünsche dank ich sehr.
    Die Virenlast, sie wird nicht mehr.
    Es geht mir wirklich wieder besser
    Und werd‘ bei family and friends schon kesser.

  12. Lutz Eigendorf
    Schwimmen bei schlechtem Licht hat mich auf die DDR -Flucht-Spur gebracht.
    Norbert Nachtweih war der erste Name, dann noch an Jürgen Sparwasser gedacht, den Rest gegoogelt.
    Die Details der Story waren mir nicht bekannt, Danke dafür, klingt wie ein Krimi.
    Das Thema wurde übrigens sehr gut im Film “Nahschuss” mit Lars Eidinger verarbeitet.

  13. Ein Sportler, der bei seinem Tod über dem Pegel war? Alkohol vielleicht und man denkt an finnische Skispringer oder britische Radfahrer. Aber dann all die deutschen Vornamen? Die wohl in verschiedenen Sportarten erfolgreich waren, Einzelsport, Mannschaftssport (wozu er gehören dürfte). Die haben also etwas anderes gemeinsam. Die Herkunft? Deutschland? DDR! Zweifel an der Höhe des Pegels? Klar – Lutz Eigendorf, fortgegangen aus der DDR, später unter mysteriösen Umständen verunfallt.

  14. Ich reime mir da den Namen Lutz Eigendorf zusammen.
    Der unter mysteriösen Umständen nach seiner Flucht aus der DDR in die BRD zu Tode kam. Autounfall hieß es. Die Stasi soll ihre Finger im Spiel gehabt haben.

  15. Heute kann ich (vermutlich) leider nicht lösen. Es geht vermutlich um das DDR (evt. auch BRD)-Dopingsystem, speziell evt. auch um das Dopen von Kindern, wie die deutschen Namen zeigen, die man evt. teilweise zuordnen kann (Jens Kruppa). Und dann eben um einen Todesfall mit Überdosis.

    Aber auf Ralf Reichenbach und Gerd Bonk wäre ich ohne Google nicht gekommen, die sind nicht bekannt (obwohl der Kamke schon manches Mal Sportler als bekannt bezeichnet hat, auf die ich nie gekommen wäre, aber die sind dann doch nur Leichtathletik-Freaks – nein, ich meinte Leichtathletikexperten – bekannt).

    Birgit Dressel erhielt damals einen Spiegel-Titel und wäre mir und vielen bekannt. War aber eine “sie” und außerdem BRD.

    Und Tom Simpson oder Marco Pantani haben gedopt und sind (vermutlich) an Überdosen gestorben und gehören zu den bekanntesten Dopingtoten der Sportgeschichte, aber haben nichts mit dem deutschen Dopingsystem zu tun. Und war Simpson überhaupt mal gesperrt? War doch damals noch alles erlaubt?

  16. Auch wenn ich nicht alle der genannten Vornamen zuordnen kann, bin ich doch recht sicher, dass zu all den Wolfgangs, Franks und Jürgens ein Lutz gesucht wird. Und dessen Ende mit dem zumindest fragwürdigen Unfalltod erklärt auch die in den ersten Versen anklingenden Bedenken, ob hinter dieser Kalendertür nicht auch eine andere Geschichte mit weniger tragischem Ausgang hätte stehen können.
    Aber zumindest für meinen Teil kann ich bestätigen, dass es dann mit der gewünschten Googlefreiheit schwieriger geworden wäre. Wobei – die Geschichte von Wolfgang Thüne mit Eberhard Gienger als Fluchthelfer hätte schon auch Potenzial gehabt.

  17. Chapeau zunächst für das gestrige Rätsel. Großes Tennis. Da bin ich nämlich hängen geblieben, von wegen 5. Grand Slam, Zweikampf, Jahressieg beim Masters. War nix.
    Heute bin ich weiter gekommen. Tod, (Alkohol-) Pegel, Zweifel. Da bin ich bei Lutz Eigendorf. Und die restlichen Vornamen der 50plus-Generation? Alle durch Alkohol und/oder Unfall raus? Kurzes Kramen im Hinterkopf, kurzes Googeln. Kein Ansatzpunkt. Ach, klar. Bestimmt Republikflüchtlinge. Norbert Nachtweih könnte einer sein. Wolfgang Schmidt ein anderer. Auf alle komme ich aber sicher nicht. Und auch nicht auf “die”, falls sie die eigentlich Gesuchte ist.

  18. Ich bin bei Lutz Eigendorf, der sich, wie viele andere DDR-Sportler, in den Westen absetzte und seine Karriere fortsetzte. Kurze Zeit später verunglückte er, voll wie ein Amtmann, mit dem Auto. Einige sagen, die Stasi habe nachgeholfen.

    Von den anderen Namen kann ich aus dem Stand nur mit Norbert was anfangen. Passt gut zur bevorstehenden Weihnacht.

  19. Heute selbst unterwegs zum Fußball und locker eingelutzt. Und obwohl ich nicht mit Staatssicherheitsdiensten zu rechnen habe, die an meinem Auto rummanipulieren, lasse ich die Karre heute stehen. Auch für den entsprechenden Pegel werde ich selbst sorgen. Harte Geschichte war das mit Eigendorf.

  20. Nach hinten raus wird’s immer schlimmer. Wir checken für heute aus mit dem Kommentar von Abiszet: Ja leck mich doch am Arsch!

  21. Sehr nebulöse Geschichte, vielleicht aus einer dunklen Vergangenheit? Wir sind einige Jahre vor dem Fall der Mauer und Geflüchtete DDR-Fußballer mussten eine längere Sperre absitzen. So auch Lutz Eigendorf, der sich damit den persönlichen Zorn von Stasi-Mielke zuzog. 1983 verunglückte er tödlich mit seinem Auto, hatte da jemand die Hand im Lenkrad? Weiß man bis heute nicht.

  22. Sehr dünnes Eis heute. Kommt mir alles nicht bekannt vor, und es scheinen mehrere Sportarten im Text zu stehen. Komme irgendwie zum Thema Flucht verschiedener Sportler aus der DDR. Musste leider Google zu Hilfe nehmen.
    Jens war Schwimmer. Axel auch, der ist nachts durch die Ostsee geschwommen. Jürgen und Wolfgang könnten in der Leichtathletik aktiv gewesen sein.
    Norbert, Dirk und Frank waren vermutlich Fußballer – wenn kein Sport erwähnt ist, immer an das Offensichtliche denken! Hab ich jetzt auch endlich gelernt.
    Mit den Hinweisen “Todestag” und “Pegel” tippe ich auf Lutz Eigendorf mit dem sehr suspekten “Unfall” unter fragwürdig hohem Alkoholeinfluss.
    Heute habe ich viele spannende und traurige Geschichten gelesen. Danke für den Fokus auf ein mir bisher fast unbekanntes Kapitel im deutschen Sport.

  23. Moin Herr Kamke,
    ich habe keine Ahnung welche Sportart oder welche Jahreszahl heute die „gesuchte“ ist. Aber bei all den deutschen Namen die im Text vorkommen, wird es ein Sportler mit einem ähnlich deutschem Namen sein.
    Und was ist mehr passend, als Horst.

    Und da Sie eine Affinität für den Tennissport haben, gehe ich auf Tennis und den österreichischen Tennisspieler Horst Skoff. Seiner Zeit mit Muster (Thomas) im Davis Cup für Österreich an so manch spektakulärer Schlacht beteiligt.
    Ein Tennisspieler, der sich dem Nachtleben und allem drumherum wohl sehr ausgiebig hingab. Nach einer Dopingsperre kam er nie wirklich wieder zu alter Form und sein Leben (Danke Google) endete mit 39. Über die Todesursache wurde seinerzeit auch spekuliert.
    Also, ich logge Horst Skoff ein (und liege wahrscheinlich voll daneben)

    Danke, Kamke

    PS Möge das Fussballspiel, welches sie heute ins Stadion lockt(e) erfolgreich für „ihre“ Mannschaft ausgegangen sein.

  24. Ganz klar ist es mir nicht.
    Aber die ganzen Vornamen bringe ich mit DDR-Sportlern zusammen, die geflohen sind und deshalb eine Sperre abbrummen mussten, bevor sie wieder ins Sportgeschehen eingreifen konnten.

    Und wer soll das dann sein. Da würde mir Lutz Eigendorf einfallen. Dessen Tod ist bis zum heutigen Tag nicht aufgeklärt. Pegel spricht für eine Alkoholfahrt, doch der Alkoholkonsum ist immer noch umstritten.
    Ich fürchte nur, er war hier schon mal dran., wage es jetzt trotzdem.

  25. Nun denn, nachdem wir uns gestern doch eher in der Aktualität wiedergefunden haben, wird es heute einen Tick historischer, sind vielleicht die etwas erfahreneren Mitratenden leicht im Vorteil, was aber auch junge Leute ganz offensichtlich nicht davon abhielt, Bescheid zu wissen.

    Wobei es, Stand 16 Uhr, für gar nicht so wenige Leute schwieriger zu sein scheint als gedacht.

    Gehen wir rein:

    Ich hätt gern jemand anderen genommen,
    mit irgendwie vergleichbarer Geschichte.
    Die Gegenargumente sind recht schlichte:
    auf die wär’ ohne Google schwer zu kommen.

    Gibt also offenbar eine Reihe von Leuten mit vergleichbaren Erfahrungen, und der von uns betrachtete Herr scheint einer der bekannteren zu sein. Ob wegen seiner sportlichen Erfolge oder eben wegen seiner Geschichte, wird nicht deutlich. Anscheinend könnte man ihn, so der in dieser Frage nicht immer richtig liegende Hausherr, ohne Suchmaschinenunterstützung kennen. (Im Gegensatz zu den anderen, deren Geschichten womöglich etwas mehr in Dur daherkämen.)

    Und er? Ist nicht, wie Jens, ganz schnell geschwommen,
    wie Axel gar, bei ziemlich schlechtem Lichte,
    bewirkte nicht wie Jürgen die Verzichte,
    hat nicht wie Wolfgang manch Podest erklommen.

    Wohl ein paar Beispiele derer mit vergleichbarer Geschichte und vermutlich unterschiedlichen Sportarten, wir kommen darauf zurück.
    (Tatsächlich alle sehr spannend, aber nicht (mehr?) so präsent.)

    War eher so Team Norbert, Dirk, auch Frank –
    wiewohl die blöde Sperre ihnen stank,
    warn sie danach recht schnell zurück im Spiel.

    Weitere Beispiele, unserem Mann noch ähnlicher. Team vielleicht als Hinweis auf einen Mannschaftssport. Wurden alle gesperrt, ein Jahr, haben dann aber bald weitergespielt. Machen wir nicht drumrum, auch wenn das Wörtchen “rüber” erst im zweiten Terzett folgt: Sportler, die aus der DDR geflüchtet sind. Und noch konkreter: Fußballspieler. Norbert Nachtweih, einer der bekanntesten, der gemeinsam mit Jürgen Pahl flüchtete. Diskussionswürdiger Satz bei Wikipedia: “Pahl und Nachtweih entschieden sich zum Gang in die BRD nicht aus politischen, sondern wirtschaftlichen Gründen.” Dann Dirk Schlegel. Sein Fluchtpartner war Falko Götz, dessen Vorname hier dann doch allzu sehr ins Auge gesprungen wäre. Schließlich Frank Lippmann, dessen Flucht unmittelbar mit wem wohl bekanntesten deutsch-deutschen Europapokalduell, dem Wunder von der Grotenburg, verknüpft ist. Und bestimmt auch in dessen Schatten steht.

    Er auch. Doch ging, der Fortgang ist ein trüber,
    am Todestag weit übern Pegel rüber.
    Wobei man weithin Zweifel hegt: so viel?

    Jetzt unser Mann. Demnach auch ein Fußballspieler, auch geflüchtet, auch gesperrt. Nach wenigen Jahren verunglückte er im Auto tödlich, mit einem fragwürdig hohen Alkoholgehalt im Blut. Der Fall gibt bis heute Rätsel auf, eine Beteiligung des Ministeriums für Staatssicherheit steht im Raum.
    Wir sprechen von Lutz Eigendorf.

    Kurz zurück zum zweiten Quartett:

    Und er? Ist nicht, wie Jens, ganz schnell geschwommen,
    wie Axel gar, bei ziemlich schlechtem Lichte,
    bewirkte nicht wie Jürgen die Verzichte,
    hat nicht wie Wolfgang manch Podest erklommen.

    @scherben81 und @Lissy haben bereits ein bisschen aufgeräumt, @martin nur so halb: Jens ist der Schwimmer Jens-Peter Berndt. Er war mein Ausgangspunkt, ihn hatte ich als ersten auf dem Zettel, weil die Geschichte damals spannend zu verfolgen und Schwimmen in Zeiten des Albatros eine sehr präsente Sportart war. Dürfte aber heute kaum mehr jemand kennen. (Und “Jens-Peter” hätte allzu sehr zum Googeln verführt.) Ebenfalls ein Schwimmer: Axel Mitbauer, fantastische Fluchtgeschichte unter Anwendung seiner Sportart. Dass er danach mit einer bundesdeutschen Staffel Europameister wurde, hatte ich nicht auf dem Schirm.

    Dann Jürgen May, der nach der Flucht nicht an der Leichtathletik-EM 1969 starten durfte und einen bemerkenswerten solidarischen Verzicht fast der gesamten bundesdeutschen Mannschaft hervorrief. Unglaubliche Story. Und schließlich Diskuswerfer Wolfgang Schmidt, stets ein bisschen im Schatten von Jürgen Schult, mit dem er später in der gesamtdeutschen Mannschaft aufgrund ihrer deutlich unterschiedlichen Vergangenheit im Dauerdisput stand.

    Alles sehr nachlesenswert, wenn man an den Weihnachtstagen mal ein bisschen Zeit hat.

    Viele richtige Antworten, die ich einfach so stehen lasse. Sie wissen ja, der VfB, das Stadion, etc.

    Allerdings, @Sascha: Da liegt ein grundlegendes Missverständnis vor. Lutz Eigendorf ist nicht hier drin, weil “dessen Geschichte sich aber leichter googeln lässt als deren”, also die anderer Sportler, sondern weil im Gegenteil seine Geschichte keines Googelns bedarf. Mensch, genau deshalb hab ich doch heute Morgen noch minutenlang an der Stelle rumgetüftelt!

    [Hier könnte irgendwann noch ein Satz zum VfB-Ergebnis stehen, aber mal sehn.] Ok, war ganz in Ordnung.

    Und morgen? Wird’s mal wieder einfach.

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