vierzehn/zwanzigfünfzehn

Als Junior hat er nicht so viel zu lachen,
oft glänzen andere an seiner statt.
Ein Land, das tausende Talente hat,
braucht keinen, dem die Knie zu schaffen machen.

Dereinst lässt er’s als Streckentester krachen,
und unvermittelt ist die Fachwelt platt:
Er setzt die halbe Weltelite matt –
ein Glück, dass sie die Zeiten überwachen!

Er prägt die Szene in den nächsten Jahren.
Sein Sturz – danach der Sieg – wird zum Event,
der Laie staunt, die Fans und Medien toben.

Drei Jahre später wird er angefahren,
der Unterschenkel ist fast abgetrennt.
Er kämpft und kehrt zurück. Bis ganz nach oben.

 

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Hintergründe zum Kalender.
Kommentare zu Sportart und Identität wären schön.
Bleiben aber zunächst verborgen. Spannung und so.

24 Gedanken zu „vierzehn/zwanzigfünfzehn

  1. Ich bin wieder im Spiel – es muss also ein leichteres Rätselchen mit vielen richtigen Lösungsvorschlägen sein. (Ich freue mich für jede/n mit.)

    Diesmal geht’s um Hermann Maier, den Skifahrer aus Österreich. Hinweisgebend für mich war die drohende Amputation. Die tolle Geschichte, wie er überhaupt in den Zirkus kam, war mir zuvor unbekannt.

    Danke.

  2. zwoa brettl, a gführiger schnee,
    romantisch verklärt, aber schee.
    kommt der protagonist angerannt,
    riecht die piste arg verbrannt.
    trotz morbus-osgood schlatter,
    der bursch kennt keine flatter.
    man sagt, der beste sei er,
    ich bin für hermann maier.

  3. The one and only Herman Maier 🙂
    Schwer gestürzt in der olympischen Abfahrt 1998/Nagano, dann Sieg im Super-G und Riesenslalom.

  4. Der Maierhermann war das. Irgendwie mochte ich den nie. Keine Ahnung, warum. Seine Leistungen sind auf jeden Fall aller Ehren wert.

  5. Der Maier Hermann. Ski Alpin, klar.
    Nagano 1998, in der Tat unvergesslich. Und wenn er im Starthäuschen stand, hat sich das Hinschauen stets gelohnt (das ist ja das Schöne beim Wintersport, man kann das oft so nebenher gucken und klinkt sich ein, wenn’s spannend wird).

    1. Um es zu ergänzen: Seines Zeichens alpiner Skifahrer aus Österreich. In einem Rennen bei den Olympischen Spielen gestürzt im nächsten dann Gold geholt.

  6. Hermann Maier war eines der 1000 Ski-Talente Österreichs (gibt’s da wie Sand am Meer oder wie Schnee auf den Bergen).

    Habe mal nachgeschaut: 1984 war er 12.

  7. Da sich Herr Kamke immer so über Kommentare freut hier meine Überlegungen.
    Ein erster Impuls sagte Alessandro Zanardi (wahrscheinlich weil ich bei Strecke an Rennautos dachte). Natürlich totaler Quatsch, weil der Unterschenkel bei ihm nicht nur fast ab ist.
    Nach reichlicher Überlegung kam ich darauf, dass man ja auch Skipisten testen kann. Ich erinnerte mich an einen Ski Alpin Sportler dessen Bein amputiert werden musste, wusste aber den Namen nicht und weiß nun dank google wieder, dass er Lanzinger heißt. Da er es aber nicht sein konnte (Junioren-WM), musste es noch jemand geben. Und siehe da Hermann Maier hatte mal einen schlimmen Unfall. Wusste ich nicht was es relativ schwierig machte.

  8. Auch heute hab ich keinen Schimmer,
    ein Glück: mein Freund Google hilft immer.
    Sucht “unfall unterschenkel rekord sieg sturz”
    meldet: “Hermann Maier” kurz.
    (Wird’s morgen dann etwa noch schlimmer?)

  9. Ich habe es mir bestimmt selbst zuzuschreiben, dass ChrisPrech nach der versteckten Schachreferenz sucht und dass die Herren Sebastian und Das_Mietmaul die naheliegende Lösung verwerfen und stattdessen den weniger prominenten Matthias Lanzinger (dessen Geschichte allerdings in der Tat einen Eintrag wert gewesen wäre) wählen. Der aber, wie Felix auch bei Zanardi betonte, den Unterschenkel tatsächlich verlor, ohne klassisches Happy End.

    Tatsächlich hatte ich doch das Offensichtliche gewählt. Den spätberufenen Hermann Maier, den man nicht unbedingt mögen musste, der mich, und nicht nur mich, aber einige Jahre lang völlig flashte und sich brachial von der Null auf die Eins in der Rangliste der wahrlich nicht wenigen großen österreichischen Skifahrer katapultierte, ohne dass ich dabei ein Bild von Nagano vor Augen hätte. Oder vielleicht doch.

    Bei keinem bisherigen Türchen fiel mir die Wahl so schwer wie beim alpinen Skisport. Vermutlich habe ich, abgesehen vom Fußball, netto bei keiner Sportart mehr Stunden vor dem Fernseher verbracht wie bei Abfahrt, Slalom und so weiter. Girardelli, Zurbriggen, Stenmark natürlich, dann Tomba, auch Eberharter, Bode sowieso, Bill Johnson unbedingt, auch Stock und, wenn wir von Stock sprechen, Höflehner oder Resch. Hubertus von Hohenlohe als Außenseiter, in mancherlei Hinsicht. Oder eben Kiehl, Figini, Hess, Walliser, Schneider, bis zurück zu Nadig und Moser-Pröll, und wieder bis nach vorne zu Kostelic, oder Paerson, auch Maze und Vonn, mit Zwischenstopp bei den Tlalka-Mogores oder meinem Lieblingsnamen Perrine Pelen. Und es gab so viele mehr! Kinshofer, Sorensen, die ganzen Crazy Canucks, Cindy Nelson (auch ein toller Name), Shirov und Andreev, leider auch Ulli Maier.

    Sorry, ich hör schon auf. Und danke einmal mehr sehr herzlich.

    1. herrlich, diese namenslisterei,
      da bin ich voll und ganz dabei.
      und ergänze, wenn ich dies darf/kann,
      den großen werner “grizzly” grissmann
      ansonsten lob ich dich fursch,
      wie einst valerien: sappradi bursch.

  10. Wenn wir schon bei Namen sind: Hansjörg Tauscher, Weltmeister in der “Rattle Snake Alley”, die Rubi in der Übertragung 50x erwähnte…

  11. @ mark twain:
    Der Grizzly hatte seine größte Zeit bei meinem Einstieg im Jahr 1980 bereits hinter sich, fuhr halt noch ejn bisschen mit. War in den Folgejahren aus diversen Gründen im ORF weiterhin sehr präsent, ohne aber bei mir so recht als aktiver Skifahrer hängenzubleiben.
    Immerhin aber so präsent, dass ich bei der WM an ihn dachte

    @ SD:
    War halt total exotisch und gefährlich …
    Und war auch eine große Nummer der Deutschen damals, bei der dritten WM nacheinander je einen Weltmeister zu stellen, der nie zuvor ein Weltcuprennen gewonnen hatte. Und in zwei Fällen auch nie eines gewinnen würde.

    1. das ist richtig, hab ja ein paar jahre mehr auf dem buckel. einer meiner lieblingsnamen (neben tatsächlich auch pelen) war heini hemmi. ein mann aus jener zeit, als skifahrer noch mit mütze um die stangen herum fuhren und pisten nicht aus blankem eis bestanden.

      1. Den kenn ich wirklich nur noch vom Hörensagen. Spielt aber fast in einer Liga mit Beat Hefti. Den namen Karl Alpiger mochte ich auch gern. Den Fahrer nicht so. Ohne konkreten Grund.

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