zwanzig/zwanzigsechzehn

Sein Sportgerät: ein glänzendes Produkt!
Im Rennen glückt ihm oft die schnellste Runde;
beherrscht die Hälfte auch und wirkt im Grunde,
als habe er nen Besenstiel verschluckt.

Der andre Mann ist keiner, der sich duckt:
verbreitet weit vorab des Sieges Kunde –
die Selbstgewissheit ist ne arg gesunde,
die Schar der wahren Favoriten zuckt.

Zu Recht – es ist noch nicht mal richtig knapp,
als er als erster seines Landes siegt.
Ansonsten geht es schnell und steil bergab.

Doch wie sein Landsmann aus der Kurve biegt!
Wie er den Körper (ähm, vom bottom up),
ganz stille hält. Das güldne Kettchen fliegt.

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Hintergründe zum Kalender.
Über Kommentare zu den Sportler_innen und ihren Sportarten würde ich mich freuen. Sie blieben aber zunächst verborgen. Spannung und so.
(Falls ich es technisch hinbekommen habe.)

17 Gedanken zu „zwanzig/zwanzigsechzehn

  1. Ich bin mir nicht sicher, ob der 400-Meter-Läufer jemand anderes als Michael Johnson sein kann, aber mich würde es wundern, wenn es nicht auch vor meiner Zeit einen Abfahrtsläufer Johnson gegeben hat.

  2. Johnson & Johnson heißt ein Pharmariese,
    beschleunigte der den goldenen Schuh?
    Bill war schnellster auf verschneiter Wiese,
    Wo Vucko einstmals heulte laut, ist heute wieder ruh!

  3. Michael Johnson, der mit (oder besser trotz?) seiner Goldkette jahrelang die ganze und die halbe Stadionrunde beherrschte.

    Der gesuchte Landsmann dürfte Bill Johnson sein. Erster Abfahrtsolympiasieger aus den USA. (Anlässlich seines Todes vor einigen Monaten las ich einen Nachruf.)

  4. Die Tochter wird heut gerad mal 10,
    Hab wieder nicht viel Zeit,
    Da muss es wieder schneller gehen,
    Ich bin zum Glück soweit:

    Es müssen heut die Johnsons sein,
    Der Michael mit dem Besen,
    So wie Herr Chandler läuft allein
    Ein einzigartges Wesen.

    Dann denkt man auch noch an den Ben,
    Der ist es aber nich,
    Zu nördlich und nicht Abfahrt, denn:
    Der Bill, der freute sich!

  5. wenn goldene kettchen an besenstielsteifen oberkörpern in der kurve fliegen, dann denke ich an den schnauzbart bewaffneten harald schmid im ewigen duell mit edwin moses.
    sollte es der letztgenannte also sein?
    steil bergab müsste es dann mit diesem zehn-gebote-moses gegangen sein, als der vom berg sinai hinabstieg. das war nun aber weder 1984, noch zählt das auch im entferntesten als sport.
    sie haben es längst gemerkt, ich verzettele mich aufs gröbste. und schicke mein scheitern in die runde.

  6. Da hattest Du mich fast auf der falschen Fährte, dass es neben Michael Johnson um Ben gehen würde.

    Die Zeile “Doch wie sein Landsmann aus der Kurve biegt!” brachte mich aber ins Zweifeln, und schnell war sie da, die Erinnerung an Sarajevo, an Bill Johnson, den Gewinner der dortigen Abfahrt.

    Und ach ja, Johnson & Johnson stellen unter anderem Bebe, die Babycreme her.

  7. Michael Johnson tat schnell laufen
    und ich mir die Haare raufen
    wer hieß Johnson und fuhr Ski?
    Sowas löse ich doch nie.
    Weil ichs trotzdem wissen will
    antwortet wikipedia: Bill.

  8. Der Besenstiel, ein Läufer – die Runde halb und ganz –
    dazu das Kettchen gülden – entsprechend war der Glanz –
    Der Johnson ist’s – der Michael – der oft als Läufer siegte –
    und öfter als der andere, die höchsten Ehren kriegte.

    Der andere, der fiel mir schwer – ein Johnson musst es sein –
    der einmal nur ganz groß gewann – und dann fiel es mir ein –
    den Abfahrtslauf in Sarajevo, den gewann der Bill,
    als erster Ami tat er dies – und war davor nicht still.

    Der Michael lief zu seinen Siegen sehr oft in goldenen Schuhen –
    der Bill hingegen war schwer krank – tut nun für immer ruhen –
    die beiden sollen, die beiden werden, die beiden müssen’s sein –
    wenn Kamke löst, dann werd ich sehen, ob’s wahr ist oder nein…

  9. Hm. Ich muss an die laufenden Michael Johnson denken, das glänzende Sportgerät ist wohl der Schweiß auf dem Körper .

    Beim zweiten dachte ich zunächst an Ben Johnson, mit dem es, Doping sei Dank, ja schnell bergab ging; doch dann fiel mir Bill Johnson ein; Olympiasieger 1984 im Berge auf Skiern herabfahren und das Ben Johnson ja Kanadier und damit gar kein Landsmann von Michael ist.

    There you go: gelöst.

  10. Oh weh, oh weh. Wenn ich auf meine Lösung seh. ( Ich wollte auch mal was reimen )

    Michael und Stefan Schumacher. Zu Michael was zu schreiben, ist wie Eulen nach Athen tragen.
    Stefan ist Radrennfahrer und leider Dopingsünder.

    Ist aber eh falsch.

  11. Der Johnsons gibt es viele, die ich kenn´.
    Auf viele Arten treiben diese Sport,
    Nur zwei davon sind heut´ gesucht. Kein Wort
    von Magic, nicht von Dustin. Nicht von Ben.

    Der eine wurd´ bislang verschwiegen, denn
    so schnell wie er lief kaum ein and´rer fort
    und kam zurück an seinen Ausgangsort.
    Auch halbe Stadionrunde? Michael, renn´!

    Der andere Johnson, den wir heute finden:
    Ein Abfahrtsläufer, jung und goldbeehrt.
    Zu kurz die Zeit vor William Deans Verschwinden.

    Das echte Glück, es blieb ihm stets verwehrt.
    wer also möchte seine Skischuh´ binden
    für Billy in memoriam: nicht verkehrt!

    (Ich war tatsächlich erst bei Ben Johnson als zweitem neben Michael (zumal ja beide mit Goldkettchen), aber der ist ja Kanadier. Tricky.)

    .

  12. War nicht so schwer heute, ne? (Morgen dann.) Über den Läufer stand ja schon einiges drin, was wohl die meisten erkannt haben, auch jene, die nicht kommentierten.

    Das glänzende Produkt zu Beginn waren seine goldenen Laufschuhe mit dem Swoosh – ich hatte ja gehofft, dass der eine oder die andere vom glänzenden Sportgerät in Verbindung mit der schnellsten Runde zumindest kurz in Richtung (Hochglanz-)Motorsport gelenkt würde, doch Pustekuchen! Die schnellste Runde bezog sich in der Tat auf eben nur diese eine Runde, die er ein Jahrzehnt lang dominierte, wie auch – etwas weniger ausgeprägt – die halbe Distanz. Der Besensti(e)l. Tja. Der ist so sehr common knowledge, dass auch Wikipedia nicht an ihm vorbei kommt.

    Zweites Quartett, der andere: Offensichtlich ein sehr selbstbewusster junger Mann, der gegen die Etablierten sehr großmäulig einen großen (hier: olympischen) Sieg ankündigt – und diesen dann auch, wie im ersten Terzett deutlich wird, recht eindrucksvoll wahr macht. Er ist der erste Athlet seines Landes, der in dieser Disziplin Gold erringt – die Disziplin wird in der letzten Zeile, die sowohl im Wortsinn als auch bildlich zu verstehen ist, verdeutlicht: schnell und steil bergab. Mountainbike-Downhill oder Abfahrtslauf auf Skiern, würde ich sagen. (Schlittensportler werden eher selten mit Besenstielen assoziiert, vermutlich auch Radler nicht. Also: Abfahrt. Er war der erste alpine Goldmedaillengewinner der USA.)

    Der Gesuchte reißt nach dieser einen Saison nicht mehr so richtig viel, das Leben geht den Bach hinunter. Viele Jahre später versucht er sich noch einmal an einem Comeback und verletzt sich dabei so schwer, dass er zum Pflegefall wird. Anfang 2016 verstirbt Bill Johnson, nachdem schon zuvor Todesmeldungen die Runde gemacht hatten.

    Sein Pendant ist demzufolge natürlich Michael Johnson, den ich im 200er aus der Kurve auf die Gerade biegen sehe, mit geradem Rücken und baumelnder Goldkette.

    @rlaage: Vučko und die Sportstättenruinen waren kurz drin. Aber dann hätte es ja wieder geheißen, ich glorifizierte 1984, irgendwie …
    @Sir Henry: Magischer Gedanke, aber: nein. Halbe Punktzahl.
    @SD: Herzlichen Glückwunsch der jungen Dame! Und trotzdem noch 12 Zeilen, inklusive Eintracht-Verweis, Chapeau!
    @mark twain: Diesmal war es leider Danny Harris. In 47,48.
    @zugzwang74, nurdertim, Lurchmolch:: Ja, der Ben. Den “Landsmann” brachte ich auch deshalb spät noch rein.
    @nutman: Alles bestens zusammengefasst, wunderbar. (Ok, “zusammengefasst” – kürzer als meines ist es auch nicht …)
    @Doktor_D: Wenn ich das mal so sagen darf: Dein Reim ist auf jeden Fall besser als Deine Lösung. : )
    @Lurchmolch: Dustin musste ich nachschlagen. Und was ich gerade noch zufällig sahe: Es gab einen olympischen Gioldmedaillengewinner namens William Dean (ohne Johnson): für England, im Wasserball. 1920.

  13. 400 und 200 Meterläufer wusste ich. Bei der Goldkette klingelte irgendwas einzig der Name wollte mir nicht einfallen und mangels Zeit gab es deshalb keine Antwort von mir. Bill Johnson sagt mir überhaupt nichts. Wieder was gelernt.

    Ich hätte mir ja lieber Magic statt Dopingsünder Ben gewünscht. Von der Dopingproblematik abgesehen hätte ich es dann wohl gelöst. 😀

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