Advent. Also fast. Ein paar Tage dauert es noch, aber Hand aufs Herz: Sie haben doch auch schon am Weihnachtsgebäck geschnuppert? Marzipan geschmeckt? Teigfinger abgeschleckt? Dominosteine geges…, ok, das dann vielleicht doch nicht, hat ja alles seine Grenzen. Aber Spritzgebäck, oder? Rumkugeln. Zimtsterne. Hildabrötchen. Kokosmakronen. Springerle. Butterkekse.
Butterkekse? Wieso Butterkekse? Die haben ja wohl überhaupt keinen Bezug zum Advent! Nun, wie soll ich sagen, das stimmt. Historisch gesehen. Ganz aktuell und punktuell indes lässt sich ein solcher Bezug durchaus herstellen. Gerade wenn man, wie der Hausherr, in den vergangenen Wochen aus Recherchegründen gar nicht mal so wenige Folgen von “Die Bären sind los” angesehen hat. Bad News Bears, wie man in einschlägigen Zirkeln, die schon damals die Originalität des Originals zu schätzen wussten, sagen würde.
Wie auch immer: Engelberg! Ogilvie! Amanda! Regi! Der in meinem Kopf ein und dieselbe Person ist wie der junge Frederick Lau, viele Jahre später im Fliegenden Klassenzimmer. Lupus, Dr. Rappant, und natürlich Tanner, mit all seinen Kosenamen für – Tusch! – Butterkeks. Butterblume. Buttermaker.
Wie klein die alle waren. Wie kokett ich Amanda in Erinnerung hatte, dabei war sie so ein Steppke (dennoch kokett). Eine Steppkin? Gibt’s den Typus “Steppke”, unabhängig von der Namensgebung, in männlicher und weiblicher Ausprägung, oder auch darüber hinaus? Es ist kompliziert.
Und dann war da ja noch der Mensch, der die Fehlschläge gezählt hat. Vermutlich ein Schiedsrichter, womöglich sagt man Umpire? Na, haben Sie es auch im Ohr, genau jetzt, dieses “Erster Fehlschlag”? Haben auch Sie im Grunde alles, was Sie über Baseball wissen, bei den Bären gelernt? Nein? Ok, ich schon. Also fast. “The Art of Fielding”, Sie erinnern sich, das Original und seine Originalität, hat dann nochmal eine neue Seite aufgeschlagen.
Wie auch immer: Dieser Mensch zählte also: Erster Fehlschlag … zweiter Fehlschlag … dritter Fehlschlag, Du bist – an dieser Stelle kommt eine kleine dramaturgische Pause, kaum länger als ein Glottisschlag – raus!
Und genau darum geht es heuer. Darum, “raus” zu sein. Sportler*innen, kleine und große Teams, vielleicht Pferde, Trainer*innen, Funktionär*innen, natürliche und juristische Personen, die raus sind. Zur Sicherheit ergänze ich mal noch Gegenstände und was weiß ich.
Wie jetzt, raus? So wie beim Baseball? Nun, eher nicht. Ich weiß ja nicht viel über Baseball, aber die beschriebenen Rauswürfe scheinen selbst mir nicht sonderlich bemerkenswert zu sein. Kein Baseball-Raus, ebenso wenig ein Auswechslungs-Raus, in der Regel auch eher kein Platzverweis-Raus, kein Raus nach Roter Kelle beim Gehen. Wahrscheinlich wartet auch nicht der Strafbankkönig der DEL hinter einem Türchen, oder eine Slalomfahrerin, die ein ums andere Mal ausscheidet, nicht einmal Jack Sock aus dem Jahr 2019.
Wer sich leider auch mehr oder weniger selbst von der Kandidatenliste genommen hat, indem er sich bereits in einem der letzten Adventskalender präsentierte, ist Colin Kaepernick, der bittererweise noch immer sowas von raus ist. Ähnliches gilt weiterhin für Caster Semenya, oder denken wir an Monica Seles, damals, Günter Parche geschuldet. Wahrlich kein verletzungsbedingtes “Raus” im klassischen Sinne (wie man es in den nächsten 24 Tagen eher nicht finden dürfte), aber sie war eben schon hier zu Gast. Was kein Ausschlusskriterium ist, die Wahrscheinlichkeit jedoch zweifellos reduziert.
Wen wir schätzungsweise auch nicht hinter einem Türchen finden, primär mangels Bekanntheit: Hans-Gunnar Liljenwall, Eingeweihten als Moderner Fünfkämpfer aus Schweden geläufig, der als erste Person bei Olympischen Spielen wegen eines Dopingvergehens disqualifiziert wurde und damit, genau, raus war. 1968 musste er seine Bronzemedaille zurückgeben, weil er mit 0,81 Promille Alkohol gedopt gewesen war. Überhaupt, die Doper*innen. Sind natürlich allzu oft “raus”, manche auch regelmäßig, sollen hier aber auch eher nicht im Zentrum der Betrachtung stehen. #ullewarsauber
Bei Gehnäll Persson könnte man das Wort “Titel” ganz hübsch im Gedicht (ach ja, es wird wieder Gedichte geben, in case you wondered) verstecken. Persson gewann 1948 in London mit dem (schon wieder!) schwedischen Team in der Mannschaftsdressur Gold, war aber einige Monate später disqualifiziert raus. Er war kurz vor Olympia zum Fähnrich befördert und zweieinhalb Wochen danach zurück zum Sergeanten degradiert worden. Damals waren nur Offiziere und „Herrenreiter“ teilnahmeberechtigt, nicht aber Unteroffiziere, und natürlich wurden solche Tricks von den (vermutlich männlichen) olympischen Regelhütern nicht hingenommen.
Raus ist aktuell auch, irgendwie, Markus Eisenbichler, und ja, sowas ist vorstellbar. So ganz grundsätzlich. Oder irgendwas, das mit den Herren Daum, Simanić, Rehhagel, Ramzy, Trapattoni, Hamann et al zusammenhängt. Der 12. Mann des FC Bayern gegen Freiburg kommt indes nicht in Frage, der war ja regelkonform, irgendwie, anscheinend.
Also, nochmal auf den Punkt: In den nächsten dreieinhalb Wochen finden sich hier in der Regel Sporttreibende (oder Sportgetriebenhabende), die “raus” waren oder sind, aus den unterschiedlichsten Gründen. Selten jene ganz banalen, der Sportart innewohnenden Gründe wie persönliche Sanktionen oder Schutzmaßnahmen (wie ein Head Injury Assessment) im laufenden Spiel, auch eher keine verletzungsbedingten Ausfälle, aber wer weiß!?
Die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Sportarten überproportional häufig vorkommen werden, ist wie immer gegeben. Das Bemühen, es in Grenzen zu halten, ebenfalls.
Was nicht hilft, da wiederhole ich mich gern: Ihre Vorbildung. Sie vermuten überall Hinweise, dabei ist dem Verfasser womöglich nur kein anderes Wort eingefallen. Eben deshalb haben wir es auch in diesem Jahr gefühlt mit etwas weniger derartigen Hinweisen auf die Sportart zu tun:
Wer einen Titel errungen hat, tat das nicht zwangsläufig auf einer Matte, wer sich bei einer Sache verhob, hatte es ebenso wenig zwingend mit Gewichten zu tun wie in den Fällen, in denen ihr jemand gewogen war. Nicht jeder, der eine tolle Laufbahn hat, betreibt seinen Sport auf einer solchen. Manchmal ist sie schlicht aus metrischen Gründen der Karriere vorzuziehen. Und wer auf einem Podest oder sonst wo landet, ist deshalb nicht gleich Skispringerin oder Eiskunstläufer. Aber natürlich kann all das dennoch genau so sein.
Genug. Der Erklärungen, Hinweise, Rechtfertigungen und Beispiele. Gleichwohl sind wir mit dem Kleingedruckten noch nicht durch: In den letzten beiden Jahren bemühten wir uns gemeinsam, uns auf das zu beschränken, was wir, was Sie irgendwo da oben abgespeichert haben und mit etwas Glück herauskramen können, ohne Google-Exzess. Das können wir doch so beibehalten.
Will sagen: Es wäre schon schön, wenn es im Regelfall ohne Suchmaschinenunterstützung vonstatten ginge. Dass das im Einzelfall ein schwieriges Unterfangen sein kann, ist mir klar.
Die Ratefüchs*innen. Also diejenigen, die das Ganze hier am Laufen halten. Auf die freue ich mich. Also auf Sie, Dich, Euch, die Ihr sehr verlässlich Jahr für Jahr hier auftaucht, unabhängig davon, ob wir ohnehin immer wieder miteinander kommunizieren, häufig via Twitter, X, Mastodon oder BlueSky, aber auch auf anderen Kanälen, oder ob Ihre Namen einfach nur urplötzlich ab dem 30. November in der Kommentarspalte auftauchen.
Apropos “Ratefüchs*innen”: Hinter den Türchen, mit dem ganzen Formalkram, dürfte die Sache mit den Sternchen nicht ganz so leicht fallen. Etwaige Verstöße gegen das Bemühen um geschlechtergerechte Sprache bitte ich dort großzügig als der Metrik zum Opfer gefallen zu betrachten.
Jetzt ist dann aber wirklich gut. Ich hätte da was zum Aufwärmen, vermutlich (auch wenn ich regelmäßig irre) überschaubar schwierig, unabhängig von der ausnahmsweise abweichenden Sprache:
His ban appears, let’s make this crystal clear,
as well-deserved as it will ever get.
But nonetheless, a lot of us revere
that man, don’t care about his non-regret.
I wonder what he did throughout his break –
for all we know it might involve some gulls.
Which, even with his whole career at stake,
seemed on his mind. Or was it for the lulz?
Unlike those cats, he wasn’t fast as lightning,
but made his game belong to the beaux-arts.
For some, he was a little bit – um – frightening,
and doubtless left the stage too soon – au revoir!
Sometimes, I simply wondered what he means
by using random words like, say, sardines.
Sehnse, geht doch.
Und ja, ich weiß, das Reimschema. Shakespeare hat die Briten da auf etwas andere Pfade geführt, als sie bei uns üblich sind.
Und dann noch dies, zum ersten Anschwitzen, schätzungsweise mit einem nicht klein zu redenden Googeleibedarf. War halt eine Auftragsarbeit:
Der Rätsel-Go-to-Guy, von dem wir wissen,
dass er in Sachen Sport (fast) alles schaut,
hat schon im Frühjahr einen rausgehaut
und klar gemacht: den wolle er erquizzen.
Na gut, entgegnet der Skribent beflissen,
auch wenn er sich kaum an die Sportart traut
und ihm vor dem gesuchten Mistkerl graut:
“Let’s go! Doch keiner wird den Namen wissen.”
Zwei EM-Titel brachte er nach Haus,
erreichte weit im Osten Profirang,
doch musste aus dem Gastland zügig raus.
Nachdem er sich an Frauen dort vergang-
en*, zog es ihn gen Afrika hinaus,
wo’r sich als Pionier und Coach verdang.
* Es versteht sich von selbst, dass der oben genannte Allesschauer keine Kenntnis davon hatte, als er die Berücksichtigung des besagten Herrn ausdrücklich einforderte.
___________________
Abschließend ein weiterer wiederverwerteter Hinweis aus den Vorjahren:
Wer Probleme mit der Kommentarfunktion hat, ist herzlich eingeladen, mir seinen oder ihren Kommentar per Mail an blog at heinzkamke.de oder auch per Twitter-DM an @heinzkamke (Mastodon) zu schicken. Der Umstand, dass ein Kommentar nicht gleich angezeigt wird, ist indes kein relevantes Indiz für eine Fehlfunktion, es bedürfte schon einer Fehlermeldung. Denn wie immer werden die Kommentare erst im Lauf des Tages bzw. Abends en bloc veröffentlicht, um die Lösung nicht vorschnell zu offenbaren – ältere Häsinnen und Hasen wissen Bescheid, jüngere verstehen sicher, was ich meine.
Und dann noch ein neuer Hinweis aus diesem Jahr:
Die Zeit ist knapp. Gewiss nicht nur, auf jeden Fall aber auch bei mir. Knapper als in den Vorjahren. So ganz grundsätzlich, aus verschiedenen Gründen. Ich bin zuversichtlich, dass jede*r Interessierte jeden Morgen ein gefülltes Türchen vorfinden wird. Auch bin ich guter Dinge, dass schriftliche Lösungen veröffentlicht werden. Etwas zurückhaltender würde ich die Frage beantworten, an wie vielen Abenden es gelingen wird, diese Lösungen vor der allgemeinen Nachtruhe und einigermaßen nachvollziehbar zu präsentieren, von einer Bezugnahme auf die Antworten des Tages ganz zu schweigen. Wird alles ein bisschen schwieriger heuer. Also, nicht die Rätsel natürlich, die bleiben einfach.
Wie immer wünsche ich Euch und Ihnen allen eine schöne Adventszeit, mit Marzipan, Nüssen und Mandarinen; zudem ein bisschen Besinnlichkeit. Flöten- und sonstige vorweihnachtliche Konzerte mögen das Ganze untermalen, und wer adventlichen Sport im Fernsehen verfolgen möchte, möge dies nach bestem Wissen und Gewissen tun. Was bleibt: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Und Butterkeks. Der sowas von nicht raus ist.
Hier geht’s dann zum Kalender.
Endlich geht es wieder los 😍 Okay, spontan aus der Hüfte (war ja auch einfach mit den Möwen und den Sardinen): Eric Cantona! Der zweite Hinweis ist allerdings ein Ahnen dessen, was sich evtl hinter den Türchen verbergen kann: das Grauen 😂 also hier: Ahnungslosigkeit.
Bring it on, Kamke 😃
Jaja, mit Cantona relativ smooth hineingeglitten – um beim zweiten Teil rumms gegen die Wand zu fahren. Aus schierer Verzweiflung beim Thies bei Twitter versucht, bis März runterzuscrollen (wer sonst sollte hier gefordert haben?). Vergeblich. Das kann heiter werden. Und es ist ein großes Glück, dass alle wirklich zeitkritischen größeren Projekte erledigt sind.
Herr Kamke!
Ich freue mich sehr, dass Sie es ein weiteres Mal wagen, uns allen den Dezember zu versüßen.
Und ich fühle mich natürlich geehrt, im zweiten Gedicht erwähnt zu werden. Ich denke oft an den Go-Spieler Manfred Wimmer.
Das erste war mir bislang zu schwierig, aber ich habe in den letzten Jahren häufig bei der Generalprobe am 30.11. versagt.
Schön, dass diesem Kauz und exzellenten Fußballer die Ehre des ersten Kamke-Rätsels zuteil wird. Fragt sich nur, wer ihn daüber informiert? Es sollte sich um Eric Cantona handeln, dessen Kung-Fu Tritt mir immer noch vor Augen ist. Genie und Wahnsinn eben zugleich. Das zweite Rätsel lässt mich erst einmal ratlos zurück. Herr Kamke wird wohl keine weiteren Hinweise geben, da muss ich jetzt durch. Habe ja noch Zeit.
Beaux-Arts also – weil er heute Künstler ist, der gute Eric Cantona! Chapeau!
Beim zweiten Gesuchten komm ich nicht drauf, bin gespannt auf den Mistkerl und voller Vorfreude auf den Dezember!
Das geht ja hervorragend los. Das erste klingt nach einem Eishockeyspieler. Die sind ja nun auch sehr selten hart und gesperrt. Ich kenne ihn wohl nicht. Hat er aber bei den Panthers, den Lightning und in Montreal gespielt?
Bei Nummer 2 gehen Grüße an Andreas raus. Ich bin mir sicher auch ich kenne den Sportler/Trainer komme aber nicht auf den Namen.
Ich hoffe ab morgen steigere ich mich.
Danke Kamke!
Eric Cantona hätte ich anzubieten. Bei der zweiten Person: Keine Ahnung, wen Thies sich da ausgedacht hat. Oder es stand bei TwiX und ich habs vergessen. 🙂
Eric Cantona!
Heute zählt ja noch nicht, da kann ich einen raushauen. Zumindest für den ersten Part: Eric Cantona. Englisch und Französisch, “verdiente” Pause. Und ein bisschen beängstigend. Googeln nach Cantona und Tauben hat dann auch noch ein Ergebnis gebracht… oder eben auch nicht.
Der 2. Part? Keine Ahnung.
es hat vier stunden gedauert, bis das hirn sich an diese herausforderung gewöhnt hat, dann ging es ganz schnell. folge den möwen.
“ES GEHT WIEDER LOHOOOS!”
-“ich, äh was. ohgott.”
“es wird toll. möwen, katzen, sardinen, irgendwer war in südfrankreich. jetzt termin, nachher mehr.”
[die eine löste in der zwischenzeit, wurde nur kurz von beaux-arts i. s. v. jogo bonito und solchen scherzen abgelenkt und schrie dann in ein kissen.]
-“möwen, sardinen. go there.”
“beaux-arts, es treibt mich schon wieder in den wahnsinn.”
-“die sprachen sind beide wichtig.”
“engländer in frankreich?”
-“folge den möwen.”
“oh. OH. Alter.”
-“CRYSTAL CLEAR. ich schrie.”
“‘fast as lightning’ ist dann ja schon unverschämt.”
-“JA!”
eric kamkona. wer sonst.
(den anderen verweigern wir, wir opfern keine gehirnzellen für augenscheinliche arschgeigen.)
Ich freue mich seit Monaten auf diesen Moment. Doch heute nehme ich mir das Motto zu Herzen und bin raus. Keine Zeit. Und auch nach drei Versuchen keine Idee. Aber wehe der Allesgucker weiß Nr 2 nicht. Dann bin ich so richtig enttäuscht. Ansonsten freue ich mich auf Morgen (und hfftl etwas mehr Zeit).
Ich bin überwältigt. Ernsthaft. Komplett. So viel freundliche, wertschätzende Resonanz, Lobhudelei, Vorschusslorbeeren, Empfehlungen, Reposts aller Art auf allen möglichen Kanälen, vielen lieben Dank!
Zur Sache, es ist spät:
Das erste, nach meiner Wahrnehmung nicht sonderlich schwierige, weil mit zahlreichen zum Teil sehr offensichtlichen Hinweisen versehene Rätsel, war womöglich gar nicht für alle so einfach, ließ sich dann aber doch ganz gut lösen, wenn ich die Rückmeldungen recht deute.
Vorab: die Sprache. Wie so oft kein Zufall, inklusive der anderssprachigen Einsprengsel. (Und weil mancher Hinweis in einem deutschen Text zu plump ausgefallen wäre.)
Erstes Quartett: Er war verbannt, gesperrt, und es war sehr verdient. Wer an dieser Stelle sofort an Fußball dachte, an Paolo Guerrero oder Pepe, dem oder der will ich das nicht übelnehmen. Trotz jenes Fehlverhaltens (ver)ehren ihn viele von uns, und ja, das klingt so, als schließe es mich ein. Zinedine Zidane wurde allerdings nach dem Finale 2006 nur sehr kurz gesperrt. Offenbar hat unser Mann sein Tun zudem nicht bereut. (Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Er behauptete, es durchaus bereut zu haben, aber, wie soll man sagen, in die andere Richtung: zu soft.)
Manche behaupten, die Lösung sei in der ersten Zeile klar gewesen, bei “crystal”. Dem wage ich nicht zu widersprechen.
Zweites Quartett, was tat er in seiner “Pause”? Es könnte etwas mit Möwen zu tun gehabt haben. Dass hier nicht “seagulls” stand, hat weniger mit der Metrik zu tun als mit der damit einhergehenden (vermuteten) Offensichtlichkeit der Lösung. Eben jene Möwen beschäftigten ihn offenbar selbst zu einem Zeitpunkt, als seine ganze Karriere in Frage stand, konkret: am Tag, an dem es darum ging, ob er für sein Vergehen womöglich gar ins Gefängnis würde gehen müssen. Oder, und diese Frage steht bis heute im Raum, hat er sich mit seinem Möwengefasel nur über jemanden, uns, die Journalisten lustig machen wollen?
Drittes Quartett. Ja, drittes, Shakespeare als Referenz, die Hybris lässt grüßen. “Unlike those cats” führt vielleicht ein bisschen in die Irre, weil “those” einen Bezug auf den vorigen Text vermuten lassen könnte. Den gibt es so nicht; stattdessen ist “those cats” ein ungefähres musikalisches Zitat, genau wie nicht nur der Rest der Zeile, sondern auch noch Zeile 3:
“Those cats were fast as lightning (ha!)
In fact, it was a little bit frightening (huh!)”
Genau: Kung Fu Fighting. (Unverschämt, wie @schnatsch sagen.)
Zeile 2 weist zum einen darauf hin, dass er seinen Sport für uns Vorgenannte, die wir ihn verehr(t)en in den Status der schönen Künste erhoben hat; zum anderen hat er sich selbst, wie von @Lukas Zahrer festgehalten, nach seiner Karriere verschiedenen Formen der Kunst gewidmet. Und schließlich haben wir nicht ganz zufällig den französischen Einschlag, der in Zeile 4 seine Fortsetzung findet, wo zudem auf sein frühes Karriereende hingewiesen wird. Und dann noch dieses “au revoir”, bei dem ich mir lange unsicher war, ob es nicht schon peinlich deutlich sei, diese ikonische Szene aus der Nike-Werbung hier mit einzubauen.
Das abschließende “heroic couplet” mag insinuieren, dass nicht nur der Gesuchte, sondern auch der Autor zufällig ausgewählte Worte verwendet, was weiß ich, weil sie sich reimen, aber natürlich greifen die Sardinen die Möwen aus dem ersten Quartett auf (de facto müsste es wohl andersherum sein) und wir wissen noch immer nicht, was er meinte:
“When the seagulls follow the trawler it’s because they think sardines will be thrown into the sea.”
Diese Trinkpause nach den Seagulls, fantastisch! Schauen Sie nach im Videoportal Ihres Vertrauens!
Ja, natürlich, Éric Cantona. Mit dem Verweis auf Crystal Palace in der ersten Zeile.
Dann der zweite. Fast hätte ich gesagt, dass ich gewarnt hatte. Hatte ich nicht. Aber ich warnte. Ab der ersten Strophe. Das war nicht zu lösen. Wer glaubhaft darlegen kann, dass er die Person vorher kannte, dem oder der gebe ich bei nächster Gelegenheit ein Kaltgetränk nach Wahl aus. Oder drei.
Ran an den Text:
Erstes Quartett, der Schuldige wird genannt: Thiesy. Der Rätsel-Go-to-Guy, was nachher noch relevant wird. Der alles schaut. (Wenn man mal die Basketball-WM vernachlässigt, die der Grund für das “fast” war.) Irgendwann im Frühjahr hat er mich öffentlich dazu aufgefordert, einen bestimmten Sportler im Adventskalender zu hinterlegen. Nämlich: Manfred Wimmer. Der eine in seinem Kopf entstandene Mischung aus Martin Wimmer und Manfred Herweh gewesen sein dürfte, tatsächlich aber in eine gänzlich andere Richtung abdriftete.
Zweites Quartett: Sein Wunsch war mir Befehl. Nicht im eigentlichen Kalender, so weit geht die Mitbestimmung dann doch nicht, aber eben im Präludium. Von der Sportart habe ich keine Ahnung und der Mensch scheint, auch wenn die Quellenlage sehr dünn ist, ein ziemlicher Kotzbrocken gewesen zu sein. In der letzten Zeile nochmals der explizite Hinweis, dass niemand den Namen kennen dürfte. Und schon wieder so ein unmotiviertes Go-Einsprengsel.
Genau: Wir sprechen von Go. Sie wissen schon. Japan, China, “weit im Osten” …
Aber allem Anschein nach gibt es auch Europameisterschaften, wie wir im ersten Terzett erfahren. Wimmer war, einzelnen Quellen zufolge, der erste nicht-asiatische Spieler mit japanischem Profistatus und musste, Übergang zum zweiten Terzett, Japan wegen eines an mehreren Stellen mindestens angeklungenen “Sexskandals” Hals über Kopf verlassen.
Später ging er wohl nach Afrika, wo er offenbar Go lehrte und das Spiel propagierte. Mehr weiß ich darüber nicht und möchte es mir auch nicht genauer vorstellen.
Zurück zu schöneren Themen. Und Menschen. Den Kommentierenden. Vielen Dank!
Zu spät, um auf die Kommentare näher einzugehen, zu müde vor allem.
Es wird hoffentlich noch Gelegenheiten geben.
Wir sehen und morgen, ich freu mich drauf. Es soll wieder einfach werden, hörte ich.
Puh, das war nicht einfach, und vielleicht sogar mit Absicht.
Auf Eric Cantona bin ich noch gekommen, hatte aber nicht das Spezialwissen,
um zweifelsfrei zu sagen, dass er es sein sollte. Das ließ sich dann herbeigoogeln,
und ich habe ein paar Videos angeschaut, in denen er spricht.
(Als Commissioner of Football fand ich ihn damals auch ganz unterhaltsam.)
Und dann war ich den zweiten am Suchen, und damit und mit anderen Dingen soweit beschäftigt, dass ich jetzt schon die Auflösung sehen kann. Beim vergeblichen Thies-Twitter-Scrollen war ich wenigstens nicht allein.
Der Typ auf dem Klingelschild von Bastian Schweighöfer (oder wie der hieß), sehr schön!
[…] Hintergründe zum Kalender. Über Kommentare zu den Sportler*innen und ihren Sportarten würde ich mich freuen. Sie bleiben aber zunächst verborgen. Spannung und so. Wer Probleme hat, überhaupt zu kommentieren (ja, das passiert gelegentlich), ist herzlich eingeladen, mir seinen oder ihren Kommentar per Mail an blog at heinzkamke.de oder auch per Direktnachricht bei Twitter oder Mastodon zu schicken. […]
[…] Hintergründe zum Kalender. Über Kommentare zu den Sportler*innen und ihren Sportarten würde ich mich freuen. Sie bleiben aber zunächst verborgen. Spannung und so. Wer Probleme hat, überhaupt zu kommentieren (ja, das passiert gelegentlich), ist herzlich eingeladen, mir seinen oder ihren Kommentar per Mail an blog at heinzkamke.de oder auch per Direktnachricht bei Twitter oder Mastodon zu schicken. […]
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