Die Quali für ein sogenanntes Groß-
ereignis ist mitunter eine Pracht.
In USA wird sowas nicht zerdacht:
ergebnisorientiert und gnadenlos.
Bei uns ist’s hibernal nicht rigoros,
die Formel lautet schlichtweg fünfzehn-acht.
Im Sommer stimmt mich, wenn ich’s recht betracht’,
der Wahlprozess von Zeit zu Zeit moros.
So auch bei ihm, der Deutscher Meister ward,
mit Weltrekord gewann, wiewohl hauchzart,
doch zur EM nicht durft’ – das ging zu weit!
Obschon er über Jahre Anlauf nimmt,
und immer wieder mal die Hoffnung glimmt,
ist er nicht reif, und ist’s auch nicht die Zeit.
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Hintergründe zum Kalender.
Über Kommentare zu den Sportler*innen und ihren Sportarten würde ich mich freuen. Sie bleiben aber zunächst verborgen. Spannung und so.
Wer Probleme hat, überhaupt zu kommentieren (ja, das passiert gelegentlich), ist herzlich eingeladen, mir seinen oder ihren Kommentar per Mail an blog at heinzkamke.de oder auch per Direktnachricht bei Twitter oder Mastodon zu schicken.
Markus Rehm?! Heute bin ich mir mal sicher. Aber auch nur heute.
Wie immer hast Du die Lösung gut umschreiben können. Ist manchmal bestimmt gar nicht so einfach.
Heute ist es einfach, juhu! Es ist Markus Rehm.
(Mein Landsmann Christian Reif war für mich der eindeutigste Hinweis.)
Allerdings kommt es mir vor, als ob Herr Kamke hier schon Dinge durcheinanderwirft, einerseits sportliche Qualifikationskriterien, andererseits das Prothesenthema?
Das erste Quartett verweist auf den Sport (in den USA Trials, also vermutlich Leichtathletik oder Schwimmen), das zweite Quartett kriege ich nicht komplett aufgedröselt, aber es wird um die Art und Weise gehen, wie in Deutschland die Sportler für WM/EM drinnen und draußen nominiert werden. Dadurch erahnte ich dann auch, dass es um Leichtathletik geht, weil dort ja zwischen Halle und Stadion durchaus differenziert wird. Der Rest ist dann vergleichsweise einfach gewesen: Welcher Deutsche hat denn jüngst in der Leichtathletik einen Weltrekord erzielt und durfte dennoch nicht zur EM? Kann ja nur Markus Rehm gewesen sein.
Hallo Herr Kamke,
Heute habe ich nach zwei Tagen Pause wieder teilnehmen können.
Ich vermute, dass es sich im Markus Rehm handelt.
Zunächst der Hinweis auf die US Trials = Leichtathletik, dann der Hinweis auf den Weltrekord bei den Dt. Meisterschaften (im Weitsprung) und die daraus folgende Nicht-Nominierung für die EM 2014 trotz mechanischer Messungen, die keinen Vorteil durch die Prothese ergaben. Zuletzt der Hinweis „Anlauf“.
Wenn ich richtig liege, so danke ich Ihnen, dass Sie Inklusion hier thematisieren. Da haben wir in Deutschland noch einen langen Weg vor uns.
Wenn ich falsch liege, dann danke ich Ihnen auch, weil ich die Chance hatte mit einer falschen Antwort Inklusion in dieser Runde anzusprechen und vielleicht die ein oder andere lesende Person zum Nachdenken gebracht habe.
Vielleicht merken Sie, dass es sich bei mir um ein durchaus emotional besetztes Thema handelt. 😉
Herzliche Grüsse und heute besonders vielen Dank.
Nach dem Verweis auf winterliche Spiele geht es in den Sommer. Gefühlt sind die einzigen Europameisterschaften (neben Fußball) von Belang diese in der Leichtathletik (zumindest was die TV-Übertragungen betrifft, hallo Basketball?), was auch zum langen Anlauf passt. Vermutlich eher zum Weit- als zum (Stab-)Hochsprung. Und dann ist mein well educated guess: Markus Rehm, dem aufgrund seiner Protese (ich schrieb aus Versehen erst Proteste, was irgendwie auch passt) trotz paralympischer Weltrekorde die Teilnahme an der “regulären” Europameisterschaft versagt wurde: zu unklar sei, ob er mit Federwade im Vorteil sei.
Kurz und schmerzlos: Markus Rehm, der Weitspringer mit der Prothese.
Markus Rehm dürfte der gesuchte sein.
Rehm ist Parasportler im Weitsprung und Sprint. In ersterem Weltrekordhalter.
2014 gewann er die Deutschen Meisterschaften der nichtbehinderten Sportler, schlug dabei Christian Reif ( aha ). Rehm durfte trotzdem nicht zu den Europameisterschaften, da nicht geklärt war, ob seine Prothese einen Vorteil bietet.
Name gewusst. Fakt auch. Namen des Kontrahenten und Jahreszahl steuerte Google bei.
Einmal gelesen und ich schreibe direkt mal hin: Markus Rehm der 2014 (Para-)Weltrekord sprang, deutscher Meister aller Klassen wurde, aber trotzdem nicht zur EM durfte.
Googlefreiheit und Transparenz – was für eine Schnapsidee. Das kann ja nur peinlich werden. Aber hilft ja nix: die Aufgabe heute schon sehr früh, denn der Tag wird lang und hart.
Mein heutiger Status Quo: Leichtathletik, häufige Erwähnung von Zeit, ein bisschen Anlauf, leider habe ich kaum Erinnerungen an EMs. Was mir einfällt, wofür die Zeit definitiv nicht reif ist, ist die Inklusion von Sportler*innen mit Behinderung, Markus?, aber was ist mit dem Weltrekord? Wo ist Google, wenn man es braucht? Ach ja, richtig: verboten.
Auch das macht diesen Kalender so besonders: Herr Kamke schaut in alle Richtungen und schenkt auch uns Ratenden, die nicht in jeder Sportart zu Hause sind, Blicke auf Menschen und Sportarten, über die es sich zu berichten, reden, sinnieren lohnt. Danke dafür.
Wenn ich mich nicht täusche, ist heute so ein Fall. Beim Lesen der Zeilen wurde mir schnell klar, dass jeder Versuch, den zu suchenden Menschen ohne Internetrecherche ausfindig zu machen, vergebens wäre – es ist halt niemand, der eine Sportart ausübt, in der ich mich zuhause fühle. Überhaupt bin ich in wenigen Sportarten zuhause, schon gar nicht in diesem speziellen Fall. Mea culpa.
Woher ich weiß, dass dieser Mensch eine “spezielle” Sportart ausübt? Nun, weil ich ja doch stets versuchen möchte herauszubekommen, wer denn gesucht ist. So auch diesmal.
Anlauf, Weltrekord, Teilnahmeverbot. Ich lege mich nach wirklich kurzer Recherche auf Markus Rehm fest. Ja, den Namen kenne ich länger. Und hätte ich aufmerksamer Zeitung gelesen, hätte ich vielleicht auch seine Geschichte gekannt. Habe ich aber nicht. Und so erfuhr ich soeben von Rehms bemerkenswerter Geschichte und wiederhole den letzten Satz des ersten Absatzes: Danke dafür.
die chronistin ist noch nicht ganz wach, da schallt es aus dem telefon:
“Heute ist gelöst.”
-“wie was wo? och nee.”
“Ja! Leichtathletik. Bevor der Name Pistorius eher unglücklich besetzt war… da gibt es bei uns jemanden, der ähnlich unterwegs ist.”
-“jemand hat seine frau gekillt?”
“Das andere, JESUS!”
-“besinnliche adventszeit mit kamke.”
lange rede, kurzer sinn: markus rehm, weitspringer, möchte gerne auch außerhalb von paralympischen wettbewerben antreten, darf aber nicht, weil der dlv nicht ausm quark kommt. usa-bezug mussten wir recherchieren, aber interessant, dass der cas (so ein kas) da andersrum entschieden hat.
(“Er soll endlich den Wintersport rausrücken!”
ich mag ja, dass wir auf lücke aufgestellt sind in unserem rateteam. bei beachvolleyball wirds dann wieder peinlich für mich, juchu!)
Heute kein seitenlanger Rehmen für die Lösung, sondern nur kurz abgeklärt, ob gar unser Fabian Heinle (#nurderVfB) mal bei irgendeiner Kurzbahnanlauf-Europameisterschaft einen Nischenweltrekord in die Grube gelegt hat. Dem war nicht so, also muss es Markus sein. Orthopädietechnikmeister aus Göppingen, ruft der Kollege grade noch rüber. Schwabe. Darauf zwar nicht gleich ein ganzes Rehmle Molla (wie ein Kasten Bier in manch ländlichen Ecken Schwabens genannt wird), aber ein Fläschchen vielleicht schon.
Markus Rehm
Ob der Orthopädie Techniker seine Carbon Power-Blades selbst backt weiß ich nicht, sie führen wohl aber zu einer deutlich höheren Geschwindigkeit nach dem Absprung. Daher ganz egal wie weit er fliegt, er springt bei non-para-DMs, -EMs, -WMs, -OS nicht oder AK .
Ach Herr Kamke, ich tue mich so schwer dieses Jahr.
Markus Rehm wird gesucht.
Hm, hm, hm. Was ist denn das schon wieder? Ein Weltrekordler, der nicht zur EM darf?! Er nimmt Anlauf (also für mich schon mal Feld Leichtathletik – in dem Fall Weit- oder (Stab)Hochsprung). Die Hoffnung glimmt (immer wieder mal). Aber welche? Ich rate jetzt einfach mal ins Blaue: Markus Rehm hält den Weltrekord im Weitsprung bei den Paralympics – und ich glaube, er wollte immer schon bei den Nichtbehinderten starten. Das schwirrt mir jedenfalls im Kopf rum. Wahrscheinlich verhindern das aber irgendwelche Regularien. Sehr sehr unsicher heute und wirklich ins Blaue geraten. Aber immerhin nicht komplett blank wie gestern und vorgestern. Bin gespannt.
Tag 1 und 2 reloaded: Superschnell gewusst, um welche Sache und welchen Sportler es geht. Aber den Namen nicht parat gehabt. Der Reihe nach: Auf die Sportart wird ja lange hingearbeitet. Es ist nicht Winter, es ist Sommer. Es geht um Qualikriterien, das macht Leichtathletik wahrscheinlich. Und da geht`s weit, mit Anlauf – das schränkt weiter ein. Nicht Diskus oder Kugel, eher Speerwurf. Oder Weitsprung. Aber ein Deutscher Meister mit Weltrekord, der dann dennoch nicht einmal zur EM darf??? Scheint ein spezial gelagerter Sonderfall zu sein.
Der sich aber erklären lässt, wenn der Gesuchte etwas tut oder mitbringt, das das Regelwerk (über-)strapaziert. So bei dem, dessen Fall ich kenne, den ich namentlich in der Kategorie MatthiasMichaelThomas eingeordnet habe und dann natürlich wieder nachschauen musste, dass es ein Markus (Rehm) ist. Irgendwas biblisches eben. Rehm wurde mit Unterschenkel-Prothese und paralympischen Weltrekord “regulärer” Deutscher Meister im Weitsprung, durfte aber “regulär” nicht zu den Leichtathletik-Europameisterschaften.
Wobei: Das ist ein schwieriges Thema. Pistorius durfte, Rehm nicht. 400m sind physikalisch allerdings auch wieder was anderes als Weitsprung. Ich habe mich jetzt gerade schon ein bisschen in die Sache Blake Leeper eingelesen (Rätsel-Stichwort US Trials). Aber was würde im Winter passieren, wenn im Slalom jemand tatsächlich mit Prothese im “regulären” Weltcup zweimal unter die ersten 15 oder einmal in die ersten 8 fährt (Rätselstichwort)? Beim Skispringen? Oder, realistischer vielleicht, im Biathlon? Ich kann mir vorstellen, dass die Diskussionen wieder riesig wären, weil es eben nicht nur eine sportwissenschaftliche, sondern auch eine sportphilosophische Frage bleibt, ob und wo man da regulative Kriterien ansetzen muss.
Zuerst ein großes Danke für die Wintersport-Referenz 15-8, das feiere ich als Alpenrepublikaner natürlich besonders! Der Anlauf und der Hinweis auf die US Trials brachte mich auf die Leichtathletik, bei Johannes Vetter ging sich das alles nicht ganz aus. Aber dann kam mir der Gedanke mit dem, wie ich dann zur Bestätigung suchmaschinenoptimierte, Orthopädietechniker-Meister Markus Rehm.
Ich scheine eine richtig sensationsgierige Skandalnudel zu sein – sobald es um medienwirksames „Raus“ geht, bin ich voll dabei. Während ich die letzten Jahre mich regelmäßig durch die halbe Wikipedia geforscht habe, auf der Suche nach der einen Handballerin, die auch noch mit ihrem Ehemann Eistanz betreibt – traue ich mich heuer völlig suchmaschinenfrei, Markus Rehm in den Raum zu werfen. Sollte das stimmen, nimmt mich Herr Thies vielleicht sogar in seine WhatsApp-Gruppen auf 😛
Mit dem Hinweis auf die US-Trials und dem wunderbar verpackten Winterspiel-Verweis (8. und 15. Plätze sind ausschlaggebend) war ich schnell bei der Leichtathletik. Durch “weit” und “Anlauf” dann ebenso schnell beim Weitsprung, wo dann auch schon die Geschichte um die verwehrte Nichtbehinderteninklusion von Prothesenspringer Markus Rehm klingelte.
Die Hintergründe (“reif”, sehr schön!) noch schnell mit Wikipedia verifizieren, passt!
Ja gut, die Eckdaten konnte man aus dem Rätsel heute ganz gut herauslesen.
Deutscher Meister, vermutlich ein Einzelsportler in einer Sprung- oder Wurfdisziplin, der nicht zur EM nominiert wird.
Einzig ein Name fiel mir dazu nicht wirklich ein.
Google half dann ab, Markus Rehm, nie gehört.
Ziemlich sicher Markus Rehm.
Qualifikation für Bachlympia.
Im Sommer Breitnigge als deutscher Meister.
Im Winter Kim Yong Un, ohne Qualifikation für die EM.
Grüße am Alcides!
Reif war nicht er, (um den letzten Vers aufzugreifen), sondern sein Gegner, wenn ich richtig liege. Ich denke, es geht um Weitspringer Markus Rehm, der immer wieder Anlauf genommen hat, um auch international bei den Nicht-Para-Athleten starten zu dürfen. Durfte er bei der EM 2014 aber nicht, obwohl er Christian Reif bei den Deutschen Meisterschaften geschlagen hatte.
Diesmal hab ich dann doch eine Suchmaschine befragt, um meine Vermutung zu überprüfen und die Namen zu checken.
Was es mit der “hibernalen fünfzehn-acht” auf sich hat, bleibt mir dennoch rätselhaft, das werd ich dann später hier nachlesen.
Ja!, so rief die Partnerin vor dem Besuch des portugiesischen Pantheons, ich hab’s: Marco Rehm! Sie mag dabei an Marco Rehmer gedacht haben, der, obgleich, naja, eher so semi-brillant mit dem Fuße, nicht den Eingang in nationale Heldengalerien gefunden hat. 08/15 in den US-Trials, 15/8 acht hier, diese Para-llele aufzuzeigen, ist trefflich gelungen. Dabei hätte er ja die Weite locker drinne gehabt, der Rehm, auch ohne Fuß. Die Partnerin bekommt einen KUS.
Ist heute Markus Rehm gemeint? Der mit Weltrekord im Weitsprung Deutscher Meister wurde. Der mit seinen Prothesen aber nicht an den Europameisterschaften teilnehmen durfte. Der Paralympicssieger wurde.
War jedenfalls meine erste Intention. Und ich belasse es jetzt dabei. Denn weitere Anläufe kann ich heute nicht mehr nehmen.
thiesy hat heute zurecht geschrieben, dass wir jedes Jahr an den Punkt kommen, an dem wir bei der richtigen Sportart sind, uns dann aber einfach zunächst niemand einfällt, auf den das zutrifft. und erst, wenn gar nichts mehr geht, erinnern wir uns daran, dass Deutschland ganz wunderbare Para-Sportler hat. Der Gesuchte müsste (gar nicht WEIT hergeholt) Markus Rehm sein.
Donald Duck
Ach, ich weis es doch nicht, totales Brett vor dem Kopf.
Dann widme ich mich lieber wieder frustriert meiner Arbeit.
Morgen wird es vielleicht besser. Oder auch nicht.
Fünfzehn-acht sagt mir nix – aber das hier scheint mir auch nicht 08-15 zu sein: Klingt nach Markus Rehm, der Paralympics-Rehord sprang, aber nicht bei der EM teilnehmen durfte, die offenbar Nichtbehinderten vorbehalten war. Er ist halt auch nicht Christian Reif.
Puh, der Klassiker: Einmal lesen: keine Ahnung. Zweimal lesen: immer noch keine Ahnung – und doch bleibt irgendwie das Gefühl, dass es doch heute „total einfach“ sein muss.
Also rein in den Text: Erster Gedanke – irgendwas mit „Wein“ (hibernal/reif)? Nun ja – nach vier Tagen Christkindlesmarkt und Glühwein kann man mir solche Ideen nicht verdenken, da bin ich jedenfalls auf die Auflösung gespannt.
Also, wie kann mit Weltrekord Deutscher Meister werden, aber bei der EM ausgeschlossen sein? Cheating? Doping? oder was ganz anderes – vielleicht ohne böse Absicht?
Damit zurück zur Sportart? „Anlauf + zu weit“. Zack – Weitsprung – Markus Rehm ist eingeloggt – grandioser Sportler und Vorbild! Falls es stimmt, steh ich 5/5 – falls nicht, bleibt die Hoffnung, dass es bei Kamke morgen mal wieder leichter wird. Danke!
Endlich wieder ein Rätsel, bei dem ich einen Namen einreichen kann. Man könnte meinen, ich hätte Anlauf genommen… So wie der Kollege Markus Rehm, der heute wahrscheinlich gesucht ist.
Es musste ein Sommersportler sein, da er nicht über die Platzierungsregel (15-8) nominiert wird. Da er dennoch trotz Weltrekords zuhause bleiben musste, ist man schnell bei einem paralympischen Weltrekord und dann war er mein erster Gedanke.
Das letzte Terzett bestätigt das dann mit Anlauf nehmen und dass weder er noch die Zeit reif seien. Denn Reif durfte damals zur EM, Rehm nicht.
Ich hoffe heute meine Niederlagenserie beenden zu können und tippe auf Markus Rehm, der 2014 mit einer Weite von 8,24 Metern die Deutsche Meisterschaft der nichtbehinderten Sportler gewann. Trotzdem durfte er nach Entscheid des DLV nicht an der EM teilnehmen. Dank an Herrn Kamke auch für einige Wortschöpfungen, die mir eher unbekannt waren. Als da wären: hibernal, moros. Mit fünfzehn-acht bin ich nicht so einverstanden, aber das war wohl zwingend dem Reim geschuldet.
Schnell eine Idee gehabt, und ich bleibe dabei: Gesucht ist Markus Rehm, der als Paraweitspringer bei der Nichtpara-DM angetreten ist und mit Paraweltrekord gewann. Zur EM durfte er trotzdem nicht, weil er mit seiner Prothese einen Vorteil haben könnte.
Es wird leichter, hat der Kamke gesagt. Ab heute wirds nicht so schwer, hat der Kamke gesagt. Ich steh jedenfalls auf dem Schlauch und muss das Internet zu Hilfe rufen.
Bei den Vierzeilern hilft mir das Internet auch nicht weiter (was zur Hölle ist 15/8? Der 15. August? Dreiundzwanzig? 15 Fuß, 8 Zoll? Vier Meter siebenundsiebzig? Nö). Die Terzetten müssen es retten. Und da deuten der “Anlauf” und “zu weit” auf Weitsprung hin. Und dann ist es ein kurzer Sprung zu Markus Rehm, der mit Unterschenkelprothese Deutscher Meister bei den Nichtbehinderten wurde, mit Para-Weltrekord, und der dann trotzdem nicht für die EM nominiert wurde. Zeit nicht reif, und so.
Da bin ich bei Markus Rehm (Anlauf, weit und Christian Reif deuten recht eindeutig auf Weitsprung hin 😉 )
Bin beim Skispringen angekommen. Dass einer Weltrekord gesprungen ist, der aber dann annulliert wurde, weil der Sprung zu weit gegangen ist und darauf der Anlauf verkürzt wurde. Und der Springer konnte nie mehr an seine damalige Form anknüpfen und hat deshalb auch regelmäßig die Qualifikation (mindestens zweimal unter den ersten 15 oder einmal unter den ersten Acht) verpasst. Einen Namen kann ich dazu aber leider nicht liefern. Hauchzart könnte übrigens auf die Schanze in Hinterzarten hindeuten. Die EM passt aber leider nicht ins Bild. Also lieg ich wohl doch falsch 😉 Oder sind wir vielleicht bei der Nordischen Kombination?
Die ersten beiden Absätze sind klar: Es geht um die US-Trials, bzw. um die hierzulande auf eine größere intellektuelle Grundlage gestellten Qualifikationsmodalitäten. Es geht also um eine olympische Sommer-Einzelsportart, ich habe also keine Ahnung. Präsent in ihrer Existenz sind mir die US-Trails im Schwimmen und in der Leichtathletik. Und als Berliner weiß ich um die Existenz einer Schwimm-EM. Leichtathletik-EMs (also als mediale Ereignisse; irgendwelche Wettkämpfe wird’s schon geben) hingegen wären mir neu.
Und da erinnere ich mich langsam und zäh an einen Schwimmer, der aktueller deutscher Meister und auch irgendwas internationales, Weltmeister oder sowas war, und der trotzdem nicht nominiert wurde zu irgendeinem Bewerb (ich hätte jetzt Olympia gesagt aber gut, dann wars wohl doch nur die EM). Und ich erinnere mich,dass ich das damals (es kann so krass lange her nicht sein, war aber auch nicht gestern) erst super irre fand. Ich erinnere mich, dass das “bei uns” mal wieder genau die heute vom Dichter angeschlagene Diskussion “Siegerqualifikation wie bei den US-Trails gegenüber irgendwelchen undurchsichtigen Qualikriterien in DOSB-Mitgliedsverbänden” lostrat. Und ich erinnere mich, dass ich bei näherer Betrachtung es dann doch nicht mehr so irre fand, sondern eher so “naja, beide Seiten haben gute Argumente” und so doll interessiert es mich dann doch nicht und den Rest habe ich vergessen.
Ab hier habe ich aufgegeben und gegoogelt.
Das ging dann schnell, der Google-Suchstring war präzise genug: Marco Koch spielt unverständlicherweise gar nicht beim FCK, sondern schwimmt. Und er durfte nicht zur EM in Glasgow 2018. Als Weltmeister und deutscher Rekordhalter in der Disziplin, nunja, 200 Meter Brustschwimmen. Das klingt für mich mehr nach der ganz rechten Bahn im Freibad, aber anscheinend gibt es in allem harte Konkurrenz. Bleibt noch das fünfzehn-acht. Die Normzeit war zwo-null-acht, hm. Aber sie war an Platz 8 bei den olympischen Spielen 2016 orientiert. Da ist sie doch, die Acht. Und die Fünfzehn wird sich schon auch irgendwo verstecken.
Nach diesen Maßstäben passt das wahrscheinlich auf dutzende Athleten, aber es wurde eh schon zu viel gegoogelt. Marco Koch ist meine Antwort.
Diesmal muss ich passen. Aus dem Kopf weiß ich es eh nicht, ein paar Versuche, mit den Hinweisen was gescheites zu recherchieren endeten im Nichts.
Eine Nicht-Wintersportart, wo ein Deutscher bei den Nationalen Meisterschaften einen Weltrekord zustande bringt. Wo einer Anlauf nimmt… Hochsprung, Weitsprung, Dreisprung, Stabhochsprung, kein Ergebnis. Speerwerfen! Das passt auch zu “Das geht zu weit”, zumal da ja mal der Speer verändert wurde, um die Weltrekorde zu unterbinden, aber auch da finde ich keinen passenden Kandidaten. Jürgen Hohn warf seinen Rekord nicht bei einer Meisterschaft.
Hoffnungsläufe gibt es beim Rudern, aber keinen Anlauf und auch keine Weltrekorde. Anlauf + Hoffnungslauf = Bahnradfahren? Da wird es noch schwieriger, auf Wikipedia zu forschen, weil die Meisterschaften vor der Aufhebung Profis/Amateure nicht zu finden sind. Also vielleicht wird ein Bahnradfahrer gesucht. Oder ein Paralympischer Sportler. Vermutlich ist es nochmal ganz anders. Bin gespannt, auch was dieses “er ist nicht reif” (heißt er wie ein Obst) und “ist auch nicht die Zeit” (gab es am Ende noch gar keine EMs in dem Sport?) bedeutet.
Dass es um Trials geht war schnell klar, vermutlich Leichtathletik (Sommer!), die in Deutschland nicht ganz so gnadenlos und einmalig sind wie in den Staaten. Deutsche Weltrekorde gibt oder gab es da ja nicht so viele. Bei den Werfern? Diskus, Speer? Hmm… vielleicht doch Schwimmen? Hat Biedermann mal die Quali vergeigt? Aber den Startsprung als Anlauf zu bezeichnen … passt nicht. Ach, Anlauf! Klar. Markus Rehm! Durfte mal bei der DM antreten und siegen, aber dann nicht international starten. Also bei den Nicht-Behinderten. Dafür war und ist die Zeit noch nicht reif (und wird es bei der fortschreitenden Prothesentechnik vermutlich auch nie sein).
Halleluja, da kann man heute echt viel kombinieren. Es muss um die Olympia-Quali gehen, in den USA Trials genannt. Im Winter bei uns, die klassische 1x Top 8 oder 2x Top 15 Platzierung im Weltcup. Und trotzdem geht’s eher um den Sommer. Die Disziplin ist der Weitsprung und der deutsche Meister 2014 vor der EM im selben Jahr: Markus Rehm vor Christian Reif. Aber Rehm war halt nicht Reif und damit raus (so wie alle Jahre wieder nach den gleichen Diskussionen…)
Ok, heute habt Ihr und haben Sie es mal so richtig gewollt! Kein langes, gemächliches Anlaufen, sondern mit Schwung das Türchen geöffnet und in vielen Fällen rasch, gerne auch googlefrei, gelöst. Chapeau. Komme ich wenigstens nicht in die Verlegenheit, allen antworten zu wollen und dann peinlicherweise einen zu vergessen. Ähem.
Ob es zu einfach gewesen sei? Ach, ich weiß nicht. Ihr kennt Euch halt aus.
Zum Text – wie gestern erbeten und ohne Widerspruch ausprobiert, füge ich ihn der Nachvollziehbarkeit halber kurz hier ein:
Die Quali für ein sogenanntes Groß-
ereignis ist mitunter eine Pracht.
In USA wird sowas nicht zerdacht:
ergebnisorientiert und gnadenlos.
Bei uns ist’s hibernal nicht rigoros,
die Formel lautet schlichtweg fünfzehn-acht.
Im Sommer stimmt mich, wenn ich’s recht betracht’,
der Wahlprozess von Zeit zu Zeit moros.
So auch bei ihm, der Deutscher Meister ward,
mit Weltrekord gewann, wiewohl hauchzart,
doch zur EM nicht durft’ – das ging zu weit!
Obschon er über Jahre Anlauf nimmt,
und immer wieder mal die Hoffnung glimmt,
ist er nicht reif, und ist’s auch nicht die Zeit.
Erstes Quartett, die Qualifikation für Großereignisse ist ja so eine Sache. Persönlich glaube ich, dass klare Regeln helfen, auch wenn mich die hier angesprochene, ziemlich digitale US-amerikanische Herangehensweise, beispielsweise beim Schwimmen und in der Leichtathletik, nicht vollends überzeugt. Aber das nur am Rande, die Formulierungen sind hier wohl selbsterklärend.
Zweites Quartett, die hiesigen Qualifikationskriterien beim Wintersport, den Scherz mit 08/15 habe ich mir geschenkt (nicht nur @dagobert95 lässt sich den Hinweis nicht entgehen), zumal ich die Kriterien über die Jahre irgendwie lieb gewonnen habe. Falls das unklar ist (@Faouzi et al): in vielen Wintersportarten wird in Deutschland ein Platz unter den ersten 8 oder zwei unter den besten 15 als Qualifikationsnorm für eine WM oder Olympische Spiele gefordert; in den von @Lukas Zahrer angesprochenen Alpenrepubliken kann man da häufig nicht so großzügig sein. Da fallen, je nach aktueller Dominanz, auch mal Sieger*innen einzelner Weltcuprennen durchs Raster.
Im Sommer sind die Kriterien hierzulande häufig nicht so eindeutig, was vermutlich auch heterogeneren Sportarten geschuldet ist. Dass mich die Auswahl mitunter unzufrieden zurücklässt, hat aber im heute betrachteten Fall zugegebenermaßen wenig mit den Auswahlkriterien an sich oder deren Anwendung zu tun, sondern eher mit eben diesem Spezialfall, …
… zu dem wir im ersten Terzett kommen. Deutscher Meister, mit Weltrekord gewonnen, nicht zur EM gefahren. Klingt seltsam, da muss was Besonderes sein, wie den meisten ziemlich schnell aufging. Mit etwas Wohlwollen könnte man dem Verfasser dahingehend folgen, dass der Sportler nicht zur EM durfte, weil etwas zu weit ging. Ein Sprung. Unter biomechanischen Gesichtspunkten.
Ja, natürlich sprechen wir über Markus Rehm. Der bei den Deutschen Meisterschaften 2014 paralympischen Weltrekord sprang und dabei hauchzart (4 cm) vor dem besten nichtbehinderten Sportler gewann. Biomechanische Untersuchungen im Rahmen der Meisterschaften brachten das Ergebnis, dass Rehm durch seine Prothese einen Vorteil habe und dadurch weiter springen könne. (Bei der Lesart scheiden sich aber weiterhin die Geister, so auch hier, z.B. bei @Lissy.) Jedenfalls wurde er kurz darauf nicht für die EM in Zürich nominiert.
Zweites Terzett. Der lange Anlauf weist noch einmal auf den Weitsprung hin, aber auch auf den Umstand, dass sich das Bemühen um Inklusion und um sein Startrecht bei Olympischen Spielen über viele Jahre zog und zieht. Für Tokio 2021 sah es lange Zeit gut aus, ehe der CAS einen Riegel vorschob. Letzte Zeile: Ist er nicht Reif … Eigentlich steht da reif, aber Sie wissen schon, und @Faouzi (sowie natürlich der gestern gecancelte @nember, später weitere Antwortende) hat es auch geschrieben. Wir sind also wieder bei der EM 2014, für die der zweite der Deutschen Meisterschaften, Christian Reif, gemeldet wurde, wie auch zwei weitere Weitspringer auf zwei biologischen Beinen.
(Lesenswerter Artikel in der Süddeutschen aus der Zeit von Olympia 2021. In dem übrigens auch Fabian Heinle zu Wort kommt, @chrisprech.)
@martin: Tja, das betrachte ich als mein Privileg 🙂
@scherben81: Da haste mal wieder weiter gedacht als ich. Die Sommer/Winter-Unterscheidung war gar nicht auf eine einzelne Sportart gemünzt, eher so grundsätzlich.
@Lissy und @Sascha: Schön, das freut mich, wenn das so ankommt. Tatsächlich waren in den letzten Jahren eigentlich immer zumindest paralympische Sportler*innen vertreten, aber ganz selten ging es um deren Inklusion. Gibt natürlich, zumindest auf meinem ungeübten Radar, auch nicht so wahnsinnig viele. Und mit Oscar Pistorius hat sich die einstige Vorzeigepersönlichkeit natürlich völlig ins Abseits manövriert.
Und bitte, sehr gern. Das Thema mag bei mir nicht ganz so emotional besetzt sein wie bei Ihnen, @Lissy, aber es ist ein enorm wichtiges, bei dem Gesellschaft wie Sportwelt ganz offenbar noch auf der Suche sind – @Lurchmolch hat die Problemlage ja auch noch einmal aufgezeichnet.
@Mahqz: “… deutscher Meister aller Klassen” – geschickt!
@Teilzeitborussin: Wie, Schnapsidee? Das hat sich doch gelohnt, Nachnamen sind Schall und Rauch.
@schnatsch: Die teilweise Großschreibung überfordert mich einerseits und erleichtert andererseits das Verständnis. Ja, was denn nun, Kamke!?
@Lurchmolch: “Auf die Sportart wird ja lange hingearbeitet” ist schon eine freundliche Formulierung … Blake Leeper, danke, den hatte ich nicht im Blick.
@Vicky: Ich würde ja anbieten, wegen der Aufnahme ein gutes Wort einzulegen, aber er ist dieser Tage nicht immer gut auf mich zu sprechen.
@dagobert95: Vermutlich werde ich die halbe Nacht
Marco-Rehmer-Videos schauenan diesem KUS herumrätseln.@Kaschti: Ich denke, die Herangehensweise haben wir alle. (Und der Typ mit den Rätseln nutzt das manchmal aus.)
@NoBlackHat: Wo liegt das Problem bei fünfzehn-acht? Ein sprachliches oder ein inhaltliches? Oder geht’s um Mariä Himmelfahrt, wie bei @Mikadoelefant anklingt … 😉
@Bluelion, @sternburg: Skispringen und Marco Koch. Mit ausführlichen Erklärungen. Dafür sind wir doch hier, vielen Dank!
@Ex-Michael: Kurz dachte ich, jetzt komme die Kurve hin zu Andreas Obst. Hätte ich gefeiert.
So wie ich einmal mehr all die ganzen Kommentierenden feiere, vielen herzlichen Dank, wir sehen uns hoffentlich morgen. Wird gewiss einfach.