VfB-Präsident Erwin Staudt fungiert in diesem Jahr als Schirmherr des Stuttgarter Christopher Street Day. Dies ist insofern ein wenig überraschend, als in der Vergangenheit, ungeachtet einiger Irritationen – insbesondere im christlich-konservativen Lager -, zumeist Politikerinnen und Politiker als Schirmfrauen (so nennt’s der CSD – wäre das Pendant zum Schirmherrn nicht eher die Schirmdame?) oder Schirmherren gewonnen worden waren.
Die Erklärung, man verzichte in Wahljahren “wie beispielsweise 2003 oder 2009” auf eine politische Schirmherrschaft, hätte sich der CSD lieber sparen sollen: 2003 wurde weder im Bund noch im Land gewählt, während sowohl die Bundestagswahlen 2002 und 2005 als auch die Landtagswahlen 2001 und 2006 der Benennung von Politikern nicht im Weg standen.
Dies soll aber nicht mehr als eine Randnotiz zur Pressemeldung des CSD sein – in erster Linie freue ich mich, dass sich der VfB-Präsident für dieses Ehrenamt zur Verfügung stellt und gleichzeitig ein Zeichen gegen die Homophobie im Fußball setzt.
Was ich mich allerdings frage:
Wieso finde ich auf vfb.de (noch?) nichts darüber?
*falls sich tatsächlich jemand über den Titel wundert:
frei nach einer Textzeile aus mfG von den Fantastischen Vier.
Mit Schirmfrau ist es zumindest nicht Schirmherrin, was es schon auch häufiger gibt…
Das Pendant ist ein Problem, denn:
Herr und Dame
gibts ebenso, wie z.B. in der Anrede eines Briefs:
Herr und Frau
Erschreckend finde ich, dass es nach wie vor für viele ein ernstes Problem ist mit lesbisch-schwulen Themen umzugehen… Im tiefschwarzen BW ist der Mut des VfB-Präsidenten schon erstaunlich.
Dass es dann nicht gleich weiter veröffentlicht wird, ist da fast schon verständlich…
@ute:
ich finde es halt ungeschickt, dass der VfB Staudts Engagement nicht selbst publik macht. Zum einen hat man eine Chance verpasst, ein gutes Thema selbst und positiv zu besetzen, zum anderen lässt man bspw. der BILD den Vortritt, die die Diskussion gleich wieder in eine dumme Richtung befeuert.
Vielleicht tue ich dem VfB ja unrecht und er startet am Freitag seine Medienofensive, wenn Herr Staudt anlässlich des CSD-Neujahrsempfangs erstmals als Schrimherr auftritt.
Man könnte das VfB-Schweigen auch weniger wohlwollend interpretieren.
Huch, fast nicht erkannt, so obamisiertes Avatar… 😉
Ja, ich interpretiere auch nicht nur wohlwollend… Wer weiß, wie abgesprochen das war zwischen Verein und Präsident.
Aber eben:
Tiefschwarzes BaWü ist noch langsamer zu solchen Themen als andere Gegenden des Ländles.
@ute:
das mit dem Avatar war ein technischer Fehler – mich gibt’s gar nicht obamisiert, hatte da nur rumgespielt und einmal zuviel auf ok gedrückt… die Tücken der Technik..
… bei dem einen Kommentar wirds hier noch immer so angezeigt… 😉