dreizehn/zwanzigzweiundzwanzig

*Mit 18 rannt’ ich in Berlin herum,
war Sängerin … ach, Quatsch: und holte Gold,
doch wurde dann vom Weltverband getrollt,
war für die Presse unsichtbar und stumm.

Als junge Frau gehorchte ich, kurzum:
Hab Boards und Komitees Respekt gezollt,
was andersrum im Grunde nicht gegolt-
en hat. Das nimmt der Kamke ihnen krumm.

Ich komm’ zurück, sieg’ zweimal beim Baron,
zum Teil dank andrer Leut’ Medikation,
kann noch zwei Titel bei WM erreichen.

Inzwischen ist, nach jahrelangem Streit,
der Weg zum Sieg zu mühsam und zu weit.
Mehr Info? Sechsundvierzig Aktenzeichen.


*Marius Müller-Westernhagen steht in keiner mir bekannten Verbindung zur Lösung. 

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Hintergründe zum Kalender.
Über Kommentare zu den Sportler*innen und ihren Sportarten würde ich mich freuen. Sie bleiben aber zunächst verborgen. Spannung und so.

Wer Probleme hat, überhaupt zu kommentieren (ja, das passiert gelegentlich), ist herzlich eingeladen, mir seinen oder ihren Kommentar per Mail an blog at heinzkamke.de oder auch per Direktnachricht bei Twitter oder Mastodon zu schicken. 

46 Gedanken zu „dreizehn/zwanzigzweiundzwanzig

  1. Herr Kamke, ich war ja erst bei einer anderen, deutschen Athletin, die auch diverse Aktenzeichen in ihrer Karriere angehäuft hat. Es wird aber wohl um Caster Semenya gehen, die 2009 bei der Leichtathletik-WM Gold geholt hatte.

  2. Heute zwar auch nicht viel Zeit, dafür aber mit mehr Ahnung: Caster Semenya, 2009 Weltmeisterin über 800 m, Hermaphroditismus-Gedöns, Verfahren, Kommissionen, Debatten, Sperren (?), fachlich/medizinisch/sportlich ein sicher schwieriges Thema, menschlich jedoch ziemlich ungut. Dann durfte sie wieder mitmachen und holte noch zweimal Gold beim Baron und drei mal bei WMs.
    So, jetzt erster Termin von fünfen oder so.

  3. Heute ist die arme Caster Semenya gesucht. Kurz war ich in der Leichtathletik der DDR, wegen Berlin und Boards und Komitees und Medikation. Aber beim erneuten Durchlesen klang es doch irgendwie anders.
    Semenya hat 2009 in Berlin die 800m gewonnen und sich seitdem mit der IAAF wegen ihres Geschlechts rumschlagen müssen. Sie gewann weiteres Gold bei Olympia und WM, teilweise nachträglich, weil die erstplatzierte Russin des Dopings überführt wurde.
    In den letzten Jahren hat sie viel geklagt, um als Frau an Wettbewerben teilnehmen zu dürfen, weil sie sich keiner Hormontherapie unterziehen möchte. Gelernt habe ich heute, dass ihre „intersex condition“ anscheinend 46 XY DSD (oder so) heißt, was die Erwähnung von „Aktenzeichen (XY)“ erklärt.

    Ich hätte Caster Semenya nicht mit Rücktritt und Comeback in Verbindung gebracht, aber hier meint der Autor wohl das Stehvermögen der Athletin bzw. das Zurückkommen nach Beginn der Kontroverse 2009.

  4. Ich war live dabei, bei diesem 800m-Lauf, 2009, in Berlin.
    Und viele staunten, „was für eine tolle Frau“.

    Caster Semenya

  5. Ich glaube nicht, dass sie ihr Gold im Dreck gefunden hat
    (bzw. wer wohnt schon in Düsseldorf?)
    aber das ist natürlich Caster Semenya.

  6. “klingt wie leichtathletik.”
    -“klingt wie hieroglyphen.”
    “wilde idee: caster semenya. mit 18 gold in berlin und danach, nunja.”
    -“klingt gut.”
    “was auch immer aktenzeichen 46 ist.”
    -“xy 46 ist das syndrom.”
    “oh.”

  7. Ein neues Gefühl heute, ein Glücksgefühl in aller Herrgottsfrüh, eine Idee beim ersten Lesen, dass es sich um Caster Semenya handeln könnte. Chapeau vor allem für die letzte Zeile!

  8. Berlin mit 18. war dann also 2009.
    Leichtathletik ist nicht ganz meine Paradedisziplin (ich habe eigentlich auch keine), aber bei der WM war ich sogar im Stadion.
    Sportart war also gefunden. Jetzt fehlte nur noch die Disziplin, was nicht schwer war. 800m und Zack war ich bei der Lösung (also das was ich für die Lösung halte):
    Mokgadi Casper Semenya.

    Danke Kamke

  9. Claudia Pechstein. Dachte ich zunächst. Rennt und rannte rum, im Kreis auf Eis. Verfahren noch und nöcher. Aber: Irgendwie passt da was nicht.

    Also: Wer rennt rum? Laufe auf Schuhen, Leute auf Kufen. Vielleicht auch auf Skiern, in Berlin aber eher selten. Wintersport? Leichtathletik? Puh!

    Zwischendurch der Name Kristina Vogel, aber sie lief nicht, sie fuhr, nach dem Comeback erfolgreicher bis, ja bis, ach, ach.

    Also noch mal zurück nach Berlin. 2009. War ich ja sogar mal einen Tag im Stadion. Am Tag des 800 Meter-Finales? Ich weiß es nicht. Aber: Caster Semenya. Gewann Gold, mit 18. Und danach ging’s erst so richtig los. Nicht sportlich, aber mit der Frage, ob sie intersexuell sei. 2012 dann erst Silber, dann doch Gold in London, genau wie 2016, und dann, ja, dann, Verfahren, Verfahren, wie verfahren.

    Und ich guck jetzt mal, was damals alles in Berlin los war, als ich da war. Harting, glaube ich. Aber das ist ja noch mal ne ganz andere Geschichte.

  10. Okay, ich ergänze: Ich war an diesem Sommerabend in Berlin tatsächlich im Stadion. Aber dreizehn Jahre sind schon viel für mein Hirn, ich erinnere mich tatsächlich eher an Hartings Gold und Bolt im 200 m-Halbfinale. Aber: So nah war ich einem Kamke-Rätsel noch nie!

  11. Heute aber!!! Deute ich die Zeichen richtig? OK, bin mir schon sehr sicher, dass es in die Leichtathletik geht – und der krude Hinweis auf 46 Aktenzeichen – 46. XY Chromosonensatz! Das muss es einfach sein…dann noch die Querverweise auf jahrelange (Sport) Gerichtsverfahren, ein Weltverband der die Athletin wie Dreck behandelt etc. Dann 2 Siege bei Olympia, mit 18 zum ersten Mal Weltmeisterin in Berlin (danach noch zweimal)…es MUSS einfach CASTER SEMENYA sein.
    Auch heute wieder ein großartiges Rätsel!

  12. Den Sangeshinweis ignorieren, “dank andrer Leut Medikation” beachten und die Zahl 46 dem Chromosomensatz zuordnen. Dann ist das heutige Rätsel zwar lange nicht so schnell gelöst, wie Caster Semenya die 800 Meter läuft – aber es ist doch immerhin lösbar, ohne schiergar dran zu verzweifeln.

  13. Claudia Pechstein ist ja prädestiniert für das diesjährige Motto ihres Kalenders, Herr Kamke. Als aus-dem-Bauch-Rater logge ich sie heute mal ein.
    Bei so vielen Aktenzeichen.…

  14. Runde 13 und wieder zunächst mit ein paar Anlaufschwierigkeiten.
    Zuerst war ich gedanklich im Wintersport unterwegs und hatte schnell ein ganz gutes Gefühl, dass Claudia Pechstein die Gesuchte sein könnte. Zu viele Kleinigkeiten schienen aber nicht zu passen, also weiter gedacht und geknobelt.
    Die Leichtathletik war – aus irgendeinem Grund – der nächste Gedanke und über das Wort “Komitee” in Verbindung mit Berlin und dem Presse- und Weltverbands-Hick-Hack hatte ich die DDR im Kopf. Grit Breuer? Katrin Krabbe? Neee…
    Der Hinweis auf Medikamente – musste das zwingend Doping sein? Irgendwas Kontroverses schien es zu geben und so ploppte mir ein Name in den Kopf.
    Ich hatte ein gutes Gefühl, es könnte alles passen, aber mein Wissen über ihre Vita war zu klein. Also: Verifikationswiki (direkte Suche nach ihrem Namen) und siehe da: alles passt. Die Gesuchte ist – da bin ich mir jetzt sicher – Caster Semenya.
    Der erste Dank gilt natürlich auch heute unserem Gastgeber und direkt danach @HerrMoosbach und @Zugzwang74 für den gemeinsamen Quizspaß am Vormittag.

  15. Eine harte Nuss! Erst dachte ich – wie sicher einige andere Mitratende – an Claudia Pechstein, die in Ost-Berlin zur Welt kam und im angesprochenen Alter schon sportliche Erfolge aufwies. Und wenn da etwas von “gezollt” steht – ist sie nicht beim Zoll oder so?

    In meiner Whats-App-Therapiegruppe, die ich inzwischen mit Lars und Sven eröffnet habe, fand dann ein reger Austausch an Fakten, Ausschlusskriterien und Gedanken statt. DAS IST KEIN GOOGELN, DAS DARF MAN! Interessanterweise kamen wir fast zeitgleich, aber auf verschiedenen Wegen auf die hoffentlich richtige Lösung, die doch nur Caster Semenya heißen kann.

    Herzlichen Dank für die Erinnerung an diese Dame.

  16. Da freu ich mich aber, dass ich dem Herrn Kamke gestern mit Wilfried Hannes ein paar erfreuliche Erinnerungen gebracht habe, obwohl der Vergleich mit Norbert Dickel, ach lassen wir das 🙂

    Heute hatte ich beim ersten Lesen sofort eine Idee, um wen es geht. Ich wusste den Namen nicht mehr, konnte mich aber an die südafrikanische Läuferin und das Drama um die Anerkennung der Medaillen erinnern.

    Caster Semenya

  17. So, diesmal habe ich einen starken Verdacht, ja praktisch Gewissheit.

    Erstes Quartett: Mit 18 rannte ich in Berlin herum zu Gold. Deutet sehr auf Leichtathletik, eventuell auch Eisschnelllauf. Fährte zu Pechstein ist insgesamt gelegt, passt aber zum Zeitraum nicht, da sie die ganzen Erfolge vor dem Stress eingefahren hat.
    Zur Leichtathletik würde passen, dass in Berlin 2009 die WM stattgefunden hat (2018 auch die EM, aber da wird die Zeit für das Übrige zu knapp). Hats aber auch sicher auch bei Eisschnellauf gegeben, aber ich bleib jetzt mal bei der Leichtathletik, bevor ich holländische Eisschnelllkäuferinnen durchforste.

    Also eine 18-Jährige Weltmeisterin im Laufen von 2009, die danach Stress mit dem Verband, der sie aus dem Verkehr wollte. Doping? Mas Armee war weit vorher, und sie verschwand auch wieder, so schnell, wie sie aufgetaucht war. Aber neben Usain Boit ist vor allem Caster Semenya bei der Berlino-WM in Erinnerung geblieben. Die war jung, weiß nicht ob 18. Und die hatte danach Stress, weil sie, naja, nicht eben fraulich aussah, um es höflich auszudrücken. Ist jetzt schon mehr als ein Jahrzehnt her, aber da gab es doch Vorwürfe ohne Ende, aber nie ein echtes Wehren. Medizinsche Gutachten, so weit ich weiß (Medikation/1. Terzett
    Eins weiß ich sicher: Semenya ist Doppel-Olympiasiegerin und Weltmeisterin, offenbar zweimal.

    Der Rest würde dann auch passen. Der Streit ging weiter, und am Ende des Liedes durfte Semenya nicht mehr über 800 Meter, sondern nur noch über längere Distanzen, wo sie nie an alte Erfolge anknüpfen durfte (zu mühsam und zu weit).

    Wenn man das so gelöst hat, passt dann auch der Einschub mit der Sängerin, weil sie damals keine schöne Stimme hatte

  18. Der Fall ist heute klar, es geht um eine sehr erfolgreiche Sportlerin, die zu unrecht vom Weltverband “getrollt” wurde und ann aber beim Comeback mehrmals Gold geholt hat.
    Als 18 Jährige hat sie in Berlin ihre “Kreise” getrennt.

    Die Lösung liegt auf der Hand, Claudia Pechstein, das Berliner Eisschnelllauf Gör mit seltsamem Blutsystem Dauergast bei CAS und Kommissionen, später dann Gold in …Stop, bissle viel Gold gewonnen die Gute, mmh.
    OK dann halt Caster Semenya, die mit 18 in Berlin ihre Runden drehte und dann ebenfalls die CAS Orgie durchlebte. 46 Chromosomen und Az natürlich XY. Will mich da raushalten, aber als Biologe ist der Fall für mich klar.

  19. Heute nur kurz: Dürfte Caster Semenya sein, die 2009 in Berlin Weltmeisterin wurde. “Sechsundvierzig Aktenzeichen” wird sich auf ihre Chromosomen bzw. auf die spezifische Änderung bei ihrem Chromosomensatz im Vergleich zu vielen anderen Frauen beziehen.

  20. Es ist wieder nicht Claudia Pechstein, obwohl dieser Name beim Wort Aktenzeicjen, Berlin, permanent aufpoppt. Und fast hätte ich ihn aus Trotz einfach hingeschrieben.

    Aber nur fast, denn die anderen Brosamen habe ich nun auch noch eingesammelt und zu einem stimmigen Gesamtbild verarbeitet, mein Tipp heißt Caster Semenya, die ich beim diesjährigen ISTAF in Berlin sogar live sah.

  21. Jetzt kommen wir also zu den eher traurigen Frauengeschichten. Dachte natürlich zuerst an Claudia Pechstein, aber die muss dann noch warten, zu vieles stimmte nicht. Mit 18 in Berlin herumgerannt, könnte auf die WM 2009 in Berlin und ein Geburtsjahr von 1991 hinweisen. Dann noch 2 x Gold bei Olympia und ich lande bei Caster Semenya.

  22. Die ersten zwei Zeilen sind schon reichlich auffällig. Wenn man die als Verweis auf die Leichtathletik-WM 2009 in Berlin liest (und das tue ich), schränkt das die Lösungsansätze sehr ein. Scheint sich um eine Läuferin zu handeln, die dort sehr jung gewann. Und wenn ich die restliche Gemengelage aus ihren weiteren Erfolgen und offensichtlich auch großem Hickhack von offizieller Seite weiter richtig deute, lande ich bei einem menschenunwürdigen sportpolitischen und -juristischen Gezerre um Startrechte, medizinische Voraussetzungen, Hormonwerte und Geschlechterdefinitionen. Das ist zwar in der Tat ziemlich komplex, sprengt in der Diskussion vermutlich jeden Adventskalender und geht weit über die 800m als Disziplin hinaus, wurde in dem Fall aber exemplarisch auf dem Rücken und der Karriere der Athletin ausgetragen, namentlich Caster Semenya.

  23. Viel wurde diskutiert ob ihrer Stimme,
    der Muskeln und dass sie so schnell beim Renn’n war.
    Die Chromosomen war’n ein heikles Thema.
    Der Sport nahm ins Visier mit Korn und Kimme
    (zum Glück nur metaphorisch) Frau Semenya,
    weil sie nicht passte ins binäre Schema.
    Zählt sie nun zu den Frauen? Männern? Beiden?
    Die Richter konnten sich nur schwer entscheiden.

  24. Einige Hinweise (die Sechsundvierzig lässt mich an das Chromosom denken) deuten auf Caster Semenya, die in Berlin erstmals Weltmeisterin über die 800 m wurde. Nach chaotischen Jahren und einem Kampf gegen Verbände und Olympische Komitees startete und gewann sie wieder bei den ganz großen Events.
    (Mal sehen, ob ich heute besser liege als gestern…)

  25. Was ein Irrweg diesmal. Zu Lande und im Wasser. Zuerst hatten es mir Schwimmerinnen angetan. Britta Steffen war der erste Name, dann Dagmar Hase und noch viele weitere. Dank Suchmaschine kenne ich viele erfolgreiche deutsche Olympioniken und innen. Kennen Sie Bärbel Wöckel? 4 mal Gold bei Olympia.

    Pause.

    Nach Stunden und nochmaligem lesen dämmerte mir, dass ich falsch gesucht habe. Wer lief mit 18 in Berlin und war danach lange weg und hatte ständig mit den Verbänden zu tun?
    Und wo bekleckerten sich die Verbände nicht mit Ruhm?

    Caster Semenya. Bei ihr paßt alles zum Rätsel.

  26. Das müsste Caster Semenya sein. 46 Aktenzeichen XY… In Zeiten der fließenden Geschlechteridentitäten ist die Startberechtigung bei Männern oder Frauen nicht mehr ganz so einfach zu entscheiden wie damals noch, vor’m Krieg.

    Es war eine Dame aus Afrika,
    zwei Runden am Stück war’n ihr Laufmekka.
    Mann oder Frau?
    Wer weiß es genau?
    Sie siegte auch in Südamerika.

  27. Klingt nach dem ersten Lesen nach Claudia Pechstein.
    Früh erfolgreich, aber im Schatten von Gunda Niemann.

    46 Aktenzeichen wohl ein Hinweis auf die vielen juristischen Auseinandersetzungen.

    Die Zahl der Titel könnte passen, daher logge ich mal ein.

  28. Jetzt hätte ich vor lauter Weihnachtsfeier beinahe vergessen, zu antworten. Deshalb nur kurz. Caster Semanya. Draufgekommen bin ich über Berlin und laufen.

  29. Sehr hübsch, diese Umdichtung, die Stimme dazu ist sofort im Ohr 🙂
    Im Kopf leider nur ein Name, der bloß teilweise passt: Claudia Pechstein, klagefreudig. Aber stumm gemacht? Hm.

  30. Kurz vor knapp noch eine Teilnahmebestätigung dalassen. Heute noch weniger Ahnung als gestern. Morgen soll es ja einfacher werden.

  31. Wieder nur eine Teinahmebestätigung.

    Habe erst an Frau Geipel gedacht, hat nicht gepasst. dann die anderen Läuferinnen durchsucht, auf die es passen können und kann ermelden, dass es weder Krabbe noch Breuer sind. Göhr gewann zwar 2 mal Gold, aber da passte der Rest nicht. Auch Koch, Stecher, Richter, Eckert passten nicht.

    Frau Pechstein lief und prozessierte zwar auch viel, aber hatte viel zu oft Gold.

    Liege heute offenbar sehr daneben.

  32. Weihnachten rückt näher, Arbeit ist da, die Zeit wird knapp, die Antwort kurz. Also meine. Ein bisschen. Schwieriges Thema heute, sehr bekannte Person, nicht ganz leicht zu verpacken, ohne den ganzen Tag “ZU EINFACH” zu lesen. Die meisten konnten lösen, einige nahmen einen kleinen Umweg über Frau Pechstein, manche blieben auch dort. Nicht ganz überraschend. Und ja, vorab: Schon klar, dass die Karriere der Sportlerin keinen Rücktritt enthält (wie von @Maria angesprochen), womöglich auch kein Comeback im engeren Sinne, dann aber im Grunde deren zwei, und letztlich ist es einfach so, dass es mir ein Anliegen war, sie mit drin zu haben.

    Erstes Quartett, Westernhagen-Einstieg, tatsächlich nur Quatsch, weil es mir ad hoc in den Sinn kam, als ich nach dem Einstieg suchte. Also insofern nicht nur Quatsch, als die erste Zeile schon treffende Inhalte enthält, während das mit dem Singen … na ja. Also: Mit 18 in Berlin rennend Gold geholt. In der zweiten Zeile stand zunächst, gemäß Original-Textzeile, “war Sänger in” – da ich aber nicht den Eindruck erwecken wollte, das Geschlecht der gesuchten Person scherzhaft in Frage zu stellen, passte ich an. Vom Weltverband wurde sie insofern getrollt, als dieser kurzfristig entschied, der Weltpresse (ja, es war eine WM) in der obligatorischen PK der Medaillengewinnerinnen die Siegerin vorzuenthalten und stattdessen den Generalsekretär aufs Podium zu setzen.

    Es geht natürlich um 800m-Läuferin Caster Semenya und die Frage ihrer Geschlechtszugehörigkeit, die quasi seit jenem Tag im Jahr 2009 stets gegenwärtig ist. Sie ließ sich darauf ein, auf Starts zu verzichten, bis irgendwelche Gremien der IAAF ihre allzu langen Beratungen über die Anerkennung ihres WM-Titels und ihr künftiges Startrecht abgeschlossen hatten. Im Gegenzug war es mit einem respektvollen Umgang mit der Sportlerin und deren höchst privaten Themen nicht weit her. (Natürlich ist mir klar, dass die Thematik inhaltlich eine extrem schwierige ist, auch entsprechend monetär hinterlegt; es sollte jedoch möglich sein, unter Beachtung der Würde der betroffenen Sportlerinnen damit umzugehen.)

    Es war durchaus eine gewisse Überraschung, dass knapp ein Jahr nach ihrem WM-Titel entschieden wurde, sie wieder starten zu lassen, die Details können alle selbst nachlesen, und so sammelte sie in den Folgejahren einige Titel, zwei bei Olympia, zwei weitere bei Weltmeisterschaften, sodass sie mit Berlin nun deren drei hatte. in zwei Fällen – einmal Olympia, einmal WM – wurde sie nachträglich zur Siegerin erklärt, weil die ursprünglich Schnellste nachträglich des Dopings (Medikation) überführt worden war.

    Zweites Terzett, irgendwann kamen weitere Vorgaben bzgl. Testosteron senkender Medikamente, dann auch ein weiteres Gerichtsurteil, mit der Konsequenz, dass Frau Semenya die Laufdistanz wechseln musste, um ohne diese Medikation Wettkämpfe bestreiten zu können. Für die ihr Körper nur bedingt geeignet ist, d.h. sie ist auf den längeren Strecken nicht auf höchstem Niveau konkurrenzfähig. Die letzte Zeile, auch das wurde gemeinhin erkannt, bezieht sich nicht auf angesichts der Länge der Verfahren angesammelte zahlreiche Aktenzeichen, sondern nennt ein bisschen verklausuliert die Bezeichnung für (nicht nur) Semenyas speziellen Chromosomensatz: 46, XY.

    Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare, erwartungsgemäß ohne blöde Sprüche.
    Dank ohnehin für Komplimente hier wie drüben bei Twitter, fürs Teilen und Verbreiten.

    Und natürlich spannende Namen wieder hier: Britta Steffen, Dagmar Hase, Grit Breuer, Katrin Krabbe, …

    Gerade läuft mir die Zeit in alle Richtungen davon. Schön, dass eigentlich kaum Fragen offen geblieben sein dürften.

    @Whats-App-Therapiegruppe HSV: Möchte nichts hinzufügen, nur den Namen hierlassen.

    Dann schauen wir mal, was der morgige Tag so bringt. Hier zumindest wird es bestimmt einfach.

  33. Vielleicht kommentiere ich hier deshalb deutlich seltener als ich mitrate, weil es mir oft sehr schwer fällt, den Weg meiner Gedanken darzulegen, ja, selber nachzuvollziehen. Warum zum Beispiel biss sich mein Gehirn heute an der Leichtathletik fest, wollte sich partout auf keine andere Deutung des ‚Herumrennens‘ einlassen? Es entzieht sich meiner Reflektion. Nun denn, Leichtathletik soll es sein. Erster Hinweis. Damit habe ich komfortablerweise auch gleich schon mal den in Frage kommenden Zeitraum eingegrenzt, denn Weltmeisterin konnte die gesuchte Sportlerin erst ab 1983 werden. Zweiter Hinweis. Zudem noch der Zwist mit dem Weltverband und – für mich wichtiger – Herrn Kamkes Meinung dazu. Dieser Sportlerin wurde Unrecht angetan, das sich jenseits einer Doping-oder-nicht-Debatte abspielt. Dritter Hinweis.

    Basierend auf diesen Voraussetzungen sowie Zeitmangel und Kurzentschlossenheit ergoogelte ich mir also medaillenrelevante Berliner Leichtathletikveranstaltungen (die Definition von Relevanz spontan erfindend), scrollte vorwärts zur Mittelstrecke (‚herum‘ schließt ja wohl mindestens eine ganze Runde ein) und stieß auf HA! Caster Semenya.

    1. Ha! Danke für den Hinweis auf “herum” – das war tatsächlich so gemeint, aber ich hatte vergessen, das in die Auflösung zu schreiben.

  34. Am Rätsel ohne jegliches Aha gescheitert..
    Die Auflösung mit einem Aha zur Kenntnis genommen.
    Da ging wohl was völlig an mir vorbei und es wurde einer der vielen Hohlräume im Kopf aktiviert.

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