Er ward in Kanada abrupt zum Star,
war – silbern dekoriert – in aller Munde
und fand sich nach bemerkenswerter Runde
im Club der Besten rasch zu einem Paar …
… mit ihr, die dort schon lange Stammgast war.
Drei Lagen des Erfolgs warn es im Grunde,
die ihr, zum Teil mit anderen im Bunde,
Medaillen brachten, quasi Jahr für Jahr.
Schon bald darauf der Höhepunkt, in München:
Er holt sich Gold, hilft seinem trägen Team,
den Negativrekord zu übertünchen.
Sie feiert mit, das Fernsehn auch, intim,
eh’ er dann sagt, nach ungefähr fünf Stündchen:
“Und tschüss, mach’s gut!” All das gehör’ nur ihm.
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Hintergründe zum Kalender.
Über Kommentare zu den Sportler_innen und ihren Sportarten würde ich mich freuen. Sie bleiben aber zunächst verborgen. Spannung und so.
Wer Probleme hat, überhaupt zu kommentieren (ja, das passiert leider öfter mal), ist herzlich eingeladen, mir seinen oder ihren Kommentar per Mail an blog at heinzkamke.de oder auch per Twitter-DM zu schicken.
Echt jetzt? Gleich am zweiten Tag der Elfmeter ohne Torwart?
(Ich hoffe der ungewollte Twitterspoiler wird nicht übel genommen.)
Nun gut. Ich war an jenem 8. August 2002 nicht nur Augenzeuge wie im Münchener Olympiastadion Ingo Schultz (WM-Silbermedalliengewinner in Edmonton 2001) Europameister über 400 Meter wurde, ich saß auch auf der Haupttribüne rechts nahe am kleinen Marathontor wo der Schwimmstar Antje Buschschulte, die sowohl in Freistil als auch Rücken und Lagen allgemein Medallien hamsterte, stand und mitfieberte, sich beide kurz darauf in die Arme fielen und feierten. Die Google-Bildersuche dokumentiert all das eindrucksvoll.
Was Herrn Schultz dazu bewegt haben mag, sich noch am selben Abend von ihr zu trennen entzieht sich meiner Kenntnis.
Und Herr Meeuw ist damit wohl für dieses Jahr raus.
Oha, da war ich gestern tatsächlich so schnell bei Eckers, dass ich an andere familiäre Verhältnisse, gar aus dem fernen Liechtenstein, überhaupt nicht gedacht habe. Wobei ich zugeben muss, dass mich der mangelnde olympische Misserfolg bei Mr. Ecker kurz irritiert hat – aber ich hab’s dann gemacht wie früher in den Latein-Klausuren. Da starrte mich der gute Herr Lehrer regelmäßig bei der Rückgabe an und sagte: “Ihre Übersetzung ist wiedermal erstaunlich falsch. Umso erstaunlicher ist, dass ich ihrer Interpretation des Textes zustimmen muss.” Geht doch.
Achja. Heute ist wirklich Galaland. Ingo Schultz, sowas wie der versuchte Harald Schmid der 2000er, ließ Schwimmerin und Freundin Antje Buschschulte nach seinem EM-Triumph in München allein auf einer Parkbank sitzen. Oder so ähnlich. Kein weiteres Traumpaar der Sportgeschichte, eher das Ende einer jungen Liebe, das fast normal zu nennen wäre – wenn nicht GalaBunteBILD quasi daneben gesessen hätten.
Ich hoffe, heute ist es richtig. Sonst muss ich morgen erzählen, was mein Deutschlehrer…
Es war mal ein Sportler aus Lingen,
der konnte ein Silber erringen.
Ein Jahr später Gold,
da war sie ihm hold,
doch er ging dann lieber mal ohne sie singen.
Nun ja, Ingo Schultz und Antje Buschschulte. Ob der gute Ingo nach seinem Titel gesungen hat, ist freilich nicht überliefert, aber wie soll man ohne eine gewisse dichterische Freiheit funktionierende Reime finden? Wie auch immer, schade um die Trennung, eigentlich das ideale Paar (Schultze und Schulte anyone?)
Die Beziehungskiste ging damals aber ziemlich an mir vorbei, war dennoch nicht allzu schwer: Runde klang nach Leichtathletik, und in Kanada gab es nur eine einzige WM.
Knifflig, knifflig. Die schnelle Runde brachte mich auf 400m, die Lagen auf Schwimmen, aber warum erst Kanada (1976), dann München (1972), eine Falle offenbar.
Edmonton fiel mir dann ein, Ingo Schultz auch – die Partnerin, Antje B. erlaubte ich mir zu googeln.
Tja, ich bin mit meiner Lösung nicht zufrieden. Ich glaube auch, dass sie nicht richtig ist. Es ist die richtige Lösung, aber wahrscheinlich auf eine andere Frage.
Klar war: 1972 München, Olympia
Klar war meiner Meinung auch, dass es sich ums Schwimmen dreht. Denn sie hat auf drei Lagen die Medaillen gewonnen. In welcher anderen Sportart spricht man denn von Lagen? Maximal im Dreistellungskampf im Schießen. Und da gab es keine WM in Kanada.
Also Schwimmen: 1972 waren natürlich die Spiele von Mark Spitz. Er war/ ist mit Suzy Weiner verheiratet. Die war aber keine Olympionikin.
Anfang der 70er war Roland Matthes einer DER Schwimmer der Welt. Er half seinem trägen Team etwas auf die Beine, weil die nicht so gut im Medaillenspiegel abgeschnitten hatten. Er heiratete dann auch Kornelia Ender.
Ich nehme als Matthes/ Ender. Im klaren Wissen, mit dieser Antwort falsch zu liegen.
Das Browsertab bleibt bis heute Abend auf. Vielleicht komme ich ja noch auf eine bessere Lösung.
Von zwei Hinweisen nur einen entdeckt: “Lagen”, aber nicht “Runde”.
Aber selbst dann wäre ich ohne Internetsuche kaum auf Ingo Schultz und Antje Buschschulte gekommen.
Das schwierigste am heutigen Rätsel ist die Boulevardgeschichte dahinter, diese musste ich googlen.
Er war schnell klar. Kanada, eine Runde, Silber aus dem Nichts, kurz danach München, Gold für ein rekordverdächtig schwaches Team: Es muss um die Leichtathletik nach der Jahrtausendwende gehen. WM 2001 in Edmonton und EM 2002 in München. Ingo Schultz über 400m, erst Vizeweltmeister und dann Europameister.
Doch wer ist Sie? Die drei Lagen deuten auf eine Schwimmerin hin, aber Schultz ist halt nicht Kretsche, so dass Franzi ausscheidet.
Hier konnte dann nur noch Google helfen (aufgrund der Trennung vielleicht noch die BILD).
Die Schwimmerin stellt sich schließlich als Antje Buschschulte heraus.
„Hauptmann Ingo Schuuuuuultz! 400-Meter-Sieg! Gut gemacht! Bitte in fünf Stunden die Romanze mit Antje Buschschulte sofort beenden!
Für Antje reicht‘ es knapp.
Nach Ingo musst‘ ich suchen.
Im Dunkeln sonst ich tapp
und müsst‘ adventlich fluchen.
Ein sehr schwieriges Rätsel schon früh im Dezember. Bei München denkt man natürlich zuerst an die olympischen Spiele 1972. Die “Drei Lagen” lassen aufs Schwimmen schließen, aber keiner der schwächeren Mannschaften bei den olympischen Spielen kann dieses Kriterium erfüllen.
Aber das Schwimmen darf man nicht überbewerten, da es von der eigentlichen Lösung ablenkt. Denn der gesuchte Athlet ist ein Mittelstreckenläufer, dessen Stern bei der Leichtathletik-WM 2001 in Edmonton aufging. Über 400m rannte der 26-jährige Ingo Schultz hinter dem Bahamaer Avard Moncur zu Silber und machte es dann bei der EM 2002 in München noch besser und holte die einzige Goldmedaille in Einzelwettkämpfen für Deutschland.
Doch wer ist die Schwimmerin, die zu der Zeit die Freundin von Schultz war? Sie ist zwei Jahre jünger und schwimmt die Lagen Rücken, Freistil und Schmetterling. Sie gewann Medaillen bei Olympia, WM und EM, u.a. mit der jungen Franziska van Almsick zusammen. Gesucht ist Antje Buschschulte, mit der Schultz kurz nach seinem Erfolg Schluss machte.
Heute keine Zeit für große Worte.
Die “Runde” hatte mich aufs Leichtathletik Glatteis geführt, dann an München 72 / Montreal 76 gedacht, die Lagen haben es dann gebracht.
Weder Ingo Schultz noch die 5 Stunden Geschichte waren mir bekannt (Danke dafür), Frau Buschschulte tropfend am Beckenrand mit kurzatmigen Interviews noch in guter Erinnerung.
Da ich das Rätsel vorm Fußball nicht mehr lösen werde, hier einige Gedanken, die nicht zur Lösung führten:
Kanada klingt für mich nach Winterolympiade, wegen der späteren TV-Begleitung eher Vancouver als Calgary. Runde klingt nach Eisschnelllauf oder auch Langlauf/Biathlon.
Aber was soll dann München?
Dann doch Sommer, also Montreal? Oder Weltmeisterschaft? Mir kommt da nichts in den Sinn, vor allem nicht diese TV-Sache.
Die Dame klingt wiederum nach Schwimmen, wegen der Lagen. Aber da klingelt es auch nicht. Gibt da ja einige Pärchen, die ich jetzt hier nicht vorwegnehmen will, aber es scheint keins zu passen.
Also konzentriere ich mich jetzt lieber auf die Büffelherde, die ist hoffentlich besser in Form…
So ganz ohne googlen ging es heute nicht. Der entscheidende Hinweis war der Club der Besten, da kam man dann relativ schnell auf: Ingo Schultz und Antje Buschschulte. Diese kurze Liaison war doch zu tief im Hinterkopf vergraben, um sie direkt parat zu haben.
Ingo Schultz und Antje Buschschulte
Ich habe länger in der Wikipedia herumgeklickt, als ich zuzugeben bereit bin, um herauszufinden: Die Liste der männlichen Silbermedaillen-Gewinner von Vancouver und Calgary in Sportarten, deren Betreiben man halbwegs als “Runde” bezeichnen kann und die es meines Erachtens allesamt _nicht_ sein können, ist lang. Sehr lang.
Sonntagabend, da wird’s dann wenigstens nicht ganz so spät wie gestern mit der Auflösung. Aber immer noch spät, Adventspflichten, Sie wissen schon. In medias res: Ich gebe zu, mit empörten Nachfragen gerechnet zu haben, wann denn endlich eine Herausforderung komme, wie von Felix ansatzweise thematisiert, oder aber ein ostentatives Gähnen von @sport_thies. Dch erstens kommt es anders …
Eine überraschende Silbermedaille in Kanada (klar, Olympia in Montreal, Calgary, Vancouver drängen sich auf), nach einer Runde. Golf eher nicht (Silber?), Leichtathletik schon eher, 400 Meter, demnach käme auch noch eine Leichtathletik-WM ins Spiel (Grüße an Herrn Sternburg – eine Übersichtstabelle der untersuchten Herrschaften wäre nett). Und da der “Club der Besten” genannt wird, muss es um einen deutschen Athleten gehen.
Und eine deutsche Athletin, als “Stammgast” obendrein eine offenbar ziemlich konstante. Wem fallen denn auf Anhieb mehr als zwei deutsche Schwimmerinnen ein, die neben den Staffeln in drei Lagen (also offenbar keine Lagenspezialistin) erfolgreich waren, sagen wir: internationale Titel gewannen? Kristin Otto, klar, aber dann? Genau: sie. Die laut Wikipedia “einzige deutsche Schwimmerin, die in 14 Jahren in Folge von 1995 bis 2008 an jedem internationalen Wettkampfhöhepunkt des Jahres teilnahm (EM, WM, Olympische Spiele).”
Umso bemerkenswerter, dass ich den Eindruck habe, der gesuchte Mann sei bei den meisten Mitmachenden präsenter als sie. Im Jahr darauf holte er in München also Gold, und wenn wir mal Olympia 72 außen vor lassen und die genannte Leichtathletikoption nutzen (hüstel: träge statt leicht-athletisch, arg gezwungen, nech?), bleibt die EM 2002, wo die deutsche Mannschaft nur zwei Goldmedaillen holte, so wenige wie nie zuvor und auch seither nie mehr. 4×4 der Frauen und 400 flach bei den Männern, genau: Ingo Schultz. Der Lover von Antje Buschschulte, was für eine Geschichte, Blitzlicht all over.
Er gibt ihr wenige Stunden später den Laufpass, sie wird sich irgendwann dahingehend zitieren lassen, dass er gesagt habe: “”Antje, das war mein Tag, nicht deiner.” Mhm.
Die meisten wussten’s. Danke für die Kommentare, 14 am 1. Advent, was will man mehr, noch dazu mit einer Reihe hübscher Aspekte.
@Felix: Welcher Spoiler? Ernsthaft: München stand im Text, insofern steckte da kein Geheimnis drin, und da Du ohnehin in allen Sportarten zuhause bist, gab’s auch da nichts zu kritteln. : )
Ja, für Herrn Meeuw wird’s eng.
@Lurchmolch: Ich war kurz versucht, eine falsche Lösung zu erfinden, um die Sache mit dem Deutschlehrer klären zu können … ansonsten hab ich viel Freude an dem Begriff Galaland, danke schön.
@JP: Wem sagst Du das?! Also das mit den Reimen.
@sport_thies: Erquickende Antwort. Danke schön.
@Martin H.: Hauptmann wurde er doch bestimmt erst nach den Medaillen fürs Vaterland!
@Sebastian Mühlenhof: Avard Moncur. Wenn Du den wusstest, verneige ich mich tief.
@SD: Du hofftest auf eine Büffelherde in Form? Scheint ja geklappt zu haben, die Bullen haben Gladbach geschlagen … In der Sache: Meine nicht zu übersehende Olympia-Fokussierung vergangener Jahre scheint sich auf Eure Überlegungen ausgewirkt zu haben. Dachte ich auch schon bei Herrn Thies.
Kurz zwei Dinge: Erstens, ja, ich weiß, im Text bin ich beim Sie, in den Kommentaren öfter beim Du. Was nicht selten daran liegt, dass ich mich mit den Betreffenden schon dutzendfach duzend ausgetauscht habe. Oder es zumindest glaube. Ich bin für beides zu haben, und wenn sich jemand von der einen oder anderen Form gestört fühlen sollte, möge er oder sie (Sie? Kein weiblicher Kommentar heute, oder?) mir bitte Bescheid geben.
Zweitens, vor allem für diejenigen, die noch nicht so oft hier waren (schön, dass Sie es jetzt sind!): Ich kann nicht jedem individuell antworten, dabei täte ich es gern. Manchmal gar niemandem, weil die Zeit es nicht hergibt, meist jedoch einigen, deren Auswahl einzig und allein davon abhängt, was mich in dem Moment gerade triggert. Nichts Persönliches. Wisst Ihr eh, hoffe ich. Und Sie auch.