Sie liegen schon verdammt weit auseinander,
die beiden Disziplinen ihrer Wahl.
Man ahnt ein Lamentieren ob der Qual,
“wenn ich von einer zu der andern wander’”.
Für beide gilt: kaum Plasma-, mehr Expander
(mein Trainingslehrewissen: eher schmal).
Sie übt sie parallel aus – nicht banal!
Die Jahreszeit? Demetrius. Lysander.
Schaut hin, wie – nicht nur! – ‘s Fernsehn sie begleitet,
wenn sie den Wechsel souverän bestreitet:
Sie dreht sich, joggt dann, gleitet nach Belieben.
Sie ist in den Finals recht guter Dinge,
blickt zweifellos zufrieden auf die Ringe
und holt am End’ die Ränge vier und sieben.
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Hintergründe zum Kalender.
Über Kommentare zu den Sportler_innen und ihren Sportarten würde ich mich freuen. Sie blieben aber zunächst verborgen. Spannung und so.
Wer Probleme hat, überhaupt zu kommentieren (ja, das passiert leider öfter mal), ist herzlich eingeladen, mir seinen oder ihren Kommentar per Mail an blog at heinzkamke.de oder auch per Twitter-DM zu schicken.
Mir hat eine Zeile geholfen: “Sie dreht sich, joggt dann, gleitet nach Belieben.”
Wenn man das parallele Ausüben der Disziplinen wirklich so versteht, dass man zeitgleich an zwei Wettkämpfen beteiligt ist, dann ist das Joggen kein Teil des Sports, sondern nur der Übergang von einem Wettbewerb zum anderen. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich dann um Leichtathletik handeln muss, und sieh an: Beim Kugelstoßen spricht man tatsächlich vom Gleiten, und ich habe zusätzlich gelernt, dass die Kugelstoßanlage vom Diskus- und Hammerwurfring gegenüber, d.h. “weit auseinander” liegt.
Die Sportlerin selbst war dann schnell gefunden, auch wenn ich ihren Namen (trotz geographischer Nähe zu meiner Heimat) vorher nie gehört hatte. Julia Ritter ist es. Schön auch das Veräppeln hinsichtlich der Olympischen Ringe. Die sind dieses Mal nicht gemeint.
Halleluja, heute habe ich wenigstens einen Ansatz zur Lösung.
Kaum Plasma, mehr Expander: Disziplinen, die mehr Kraft als Ausdauer benötigen
Demetrius, Lysander: Sommernachtstraum -> Sommersportarten
Dreht sich, joggen, gleiten: Drehen beim Diskuswerfen, Joggen beim Disziplinwechsel, (An-)Gleiten beim Kugelstoßen
Sie blickt zufrieden auf die Ringe. Ich hoffe mal doppeldeutig auf Diskus- und Kugelstoßring, sowie die olympischen Ringe.
Immerhin mal die Sportarten getippt, irgendwann erkenne ich dann vielleicht auch mal die Person dazu.
Julia Ritter! Sie tritt in der Leichtathletik im Kugelstoßen und Diskuswurf an.
Sommernachts-Sportart, wo man zwei Dinge parallel ausüben kann. Zwar weit auseinander, aber nicht räumlich (Man kann von einer zur anderen wandern). Erst drehen (Diskus oder Hammer), dann joggen (zum anderen Ring) und dann gleiten (Kugelstoßen).
Dann musste ich aber leider nach den Ergebnissen der Deutschen Meisterschaften googeln, um sie zu finden. Yay, Haarausfall!
Es war Julia Ritter, die sich bei den Deutschen Meisterschaften 2019 in Berlin den Sommernachmittagstraum von zwei zur selben Zeit stattfindenden Wettbewerben im Diskus und Kugelstoßen erfüllte. In letzterem schaffte sie mit persönlicher Bestleistung Platz 4, beim Diskuswerfen reichte es immerhin noch zu Platz 7.
Lolo Jones wird es gewesen sein, die 2008 in Peking Platz 7 und in London 2012 Platz 4 erreicht hat. Ich habe es nur durch wildes Stochern im Nebel herausgefunden. Anhand der Hinweise hier wäre ich nie darauf gekommen.
Ach, Kamke.
Die Disziplinen dürften Diskuswurf ( “Sie dreht sich” ) und Kugelstossen sein ( “gleitet nach Belieben” ).
Tja. Dann verliessen sie ihn. Keine Idee. Google hilft nicht weiter.
Erster Lösungsansatz war übrigens Christa Rothenburger. Gleiten brachte mich auf Eisschnelllauf. Aber Frau Rothenburger ist zu erfolgreich. Olympiagold in beiden Disziplinen und dann auch noch Sommer und Winter.
Das lässt mich heute ähnlich ahnungslos bleiben wie gestern. Nur anders: Gestern hat mir das Rätsel was gesagt, nur der Name nicht. Heute habe ich einen Namen, aber das Rätsel sagt mir nichts. Und die Erfahrung der Vorjahre lehrt mich, dass meist der Name falsch ist, wenn er zwar irgendwie zum Rätsel passt, es aber doch immer noch hakt. Ich bin nämlich bei Lolo Jones. Die ist 4. und 7. bei ihren olympischen Hürdenfinals geworden und da hätte durchaus mehr bei rauskommen sollen. Das steht genauso im Rätsel. Aber passt der Rest dazu? Zu ihrer Bobkarriere? Andersherum: Wie wahrscheinlich ist es, dass es eine zweite Sportlerin gibt, die in olympischen Finals favorisiert “nur” 4. und 7. wurde und noch dazu in einer grundsätzlich anderen Sportart am Start ist? Jones ist (sozial)medial extrem aktiv, bezieht sich darauf die Fernsehpassage? Demetrius und Lysander wiederum haben mich, wegen des Sommernachtstraums, vermuten lassen, dass es eigentlich um zwei Sommersportarten geht? Das Lamentieren passt wieder irgendwie – Lolo Jones hat sich, meine ich, schon öfter bitterlich über das Missverhältnis von Leistung und Bezahlung im Bobsport geäußert. Aber passt das alles zusammen? Irgendwie nicht, irgendwo hab ich was übersehen, irgendwann fällt mir vielleicht was besseres ein. Solange aber vermute ich weiter: Ms Jones.
Heute war es bei uns Bürosport und trotz vereinter Kräfte (wir waren derer drei, wenn auch eher fußballorientiert) kamen wir bis auf den Sommer als Jahreszeit kaum weiter. Kein Triathlon (Laufen ist schließlich als Letztes dran), kein moderner Fünfkampf. Paragliding?
Hat sie vielleicht gedopt? Schließlich stehen Plasmaexpander auf der Dopingliste. Sinnvoll bei Ausdauersportarten, meinen wir herauszulesen, argh.
Deuten die Ringe auf die olympischen Spiele hin oder ist das nur die gelegte falsche Fährte und es geht bspw. um die Reifen bei der rhythmischen Sportgymnastik oder die Ringe auf der Zielscheibe beim Schießsport.
Der Haupthinweis war gewiss die viertletzte Zeile, aber uns ist einfach kein Sport (oder kein Doppelsport) eingefallen, der darauf passt.
Und dann war die Mittagspause auch schon vorbei.
Ich hab so überhaupt keine Ahnung, wonach ich wirklich suchen müsste.
Auf meiner Reise durch die Untiefen des Internets stieß ich auf Romy Logsch.
Wird wohl nicht stimmen, aber ich bezweifle, dass ich eine bessere Idee haben werde.
Du meine Güte, hab ich mich wieder schwergetan!
Ich war kurz davor aufzugeben, als mich die erste Zeile des ersten Terzetts innehalten ließ. Eine Sportlerin, der man live im Fernsehen beim Wechsel zwischen ihren Disziplinen zuschauen konnte, und die dabei noch von jemand anderem begleitet wurde …
Da war doch was bei der Leichtathletik-DM: eine Athletin, die zwei Finalwettkämpfe gleichzeitig bestritt und sich auf dem Weg von einem zum anderen immer brav an der Seite einer Funktionärin/Kampfrichterin halten musste.
Und plötzlich ergaben auch das Drehen (im Diskusring) und Gleiten (im Kugelstoßring) Sinn.
Erkenntnis traf’s mich wie ein Blitzgewitter:
Der Lösungsname lautet Julia Ritter.
Was mir noch immer unklar ist, ist das Wort Plasma-, insbesondere wegen des Bindestrichs. Wo führt der hin? Ich werde es hoffentlich heute Abend bei der Auflösung erfahren.
Aber schwerer darf’s für mich auch nicht mehr werden …
Puh. Also heute dann doch wohl eine nicht so außergewöhnliche Kombination.
Ich erinnere mich, einen Fernsehbericht vom Joggen gesehen zu haben, aber den genauen Anlass, die genauen Sportarten und den Namen (Julia Ritter) musste ich allesamt googeln.
Schwierig und langwierig war das heute wieder und diesmal bin ich auch wesentlich unsicherer:
Lolo Jones lief im Hürdensprint bei Olympia auf Platz 4 und 7, ob sie damit so zufrieden war weiß ich aber nicht. Dazu war sie als Beifahrerin auch noch im Bob bei Olympia.
In der (kleinen) Hoffnung auf 2/2…
Gelegentlich wird mir hier eine gewisse Neigung zum Jahr 1984 unterstellt, oder noch weiter zurück, zu Opa und seinem Kriech halt, gerne in Verbindung mit Leichtathletik. Nun, wie sag ich das jetzt freundlich? Es ist halt leider auch so, dass der eine oder andere dieser 1984-Kritiker die zeitgenössische Leichathletik nicht zwingend zu seinen Steckenpferden zählt, nicht wahr? (Hihi. Verzeihung. Der Übermut.)
Ja, Leichtathletik. Und möglicherweise heißen die Schlüsselworte “Ring”, was der eine oder andere etwas zu olympisch interpretiert hat, und, tadaa, “Finals”, was eher übersehen wurde. Vielleicht hätte ein nachgestelltes ™ die Sache ein bisschen leichter gemacht. Denn leicht war sie anscheinend nicht.
Von vorn:
Die Disziplinen liegen nicht inhaltlich, sondern räumlich weit auseinander. Also, vergleichsweise. So weit man in so einem Leichathletikstadion halt auseinanderliegen kann. Was für die Sportlerin möglicherweise ein bisschen anstrengend ist, wenn sie den Weg zurücklegt.
Bei beiden Sportarten sind Plasma-Expander eher nicht so angesagt, weil die ja EPO verschleiern, das wiederum für Ausdauersportarten gedacht ist. Na ja, gedacht. Und na ja, mein Trainingslehrewissen. Vielleicht stimmt das also nicht so ganz. Aber dass Expander ohne Plasma eher was für die Kraft sind, dürfte unstrittig sein. Unsere Sportlerin betreibt die Sportarten nicht in unterschiedlichen Lebensabschnitten, noch nicht einmal zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Sondern parallel, im Sommer. Shakespeare hatte darüber hinaus keine tiefere Bedeutung.
Sie wurde also vom Fernsehen beim Wechsel begleitet, zudem von jemand anderem. Hier: einer seitens des Veranstalters zu diesem Zweck gestellten Betreuerin. Dann die Beschreibung des Ablaufs: Erster Sport (Drehung), dann der Ortswechsel, joggend, schließlich der zweite Sport, gleitend. Wenn man nun die Ringe aus dem zweiten Terzett hinzuzieht, auf die sie zufrieden blickt, nun, genau: Diskus, Joggen, Kugel. Keine abwegige Kombination, ich weiß.
Wann und wo? Bei den Finals™. Gab’s ja erst einmal. Berlin 2019. Julia Ritter.
Ich mochte die Geschichte sehr gern, war bei der Vorbereitung hierauf überrascht, dass sie abseits des ZDF an jenem Tag medial nicht sehr präsent ist.
Aber eigentlich hat das der Herr @Scherben schon alles geschrieben. Oder, ohne Namen, dafür mit Expander, bei @Marco.
Souverän auch die Herren @Strafraumeck und @Hoesel95 sowie der lässige @martin.
Etwas weniger souverän die Lolo-Fraktion. Vermutlich an der Olympia-Überzeugung gescheitert. Zumindest Herr @Lurchmolch, der die Anforderung zweier olympischer Platzierungen explizit nennt. (Und nebenbei die Bezahlung im Bobsport auf die Agenda setzt.) Schwierig und langwierig, und natürlich nicht vergebens, wohl aber mit dem falschen Resultat war es bei @Flo H. und was soll ich sagen?
Ach, Thies.
@Doktor_D war eigentlich auf einem guten Weg, führte sich aber selbst aufs Glatteis, das Büroteam von Herrn @Nember hat die Ringe zwar von Olympia weggeführt, aber in die falsche Richtung. Danke fürs Teilen Eurer Mittagspause!
Dank @borussenleon weiß ich jetzt auch, wer Romy Logsch ist. Was natürlich eine Finte sein könnte.
@Faouzi: Die Sache mit dem Plasma, ja. Ich weiß nicht, ob ich das so richtig sauber gelöst habe. Vielleicht auch noch ein Strichlein vor dem Expander? Viel schwerer kann ich vermutlich auch nicht. War wohl echt nicht ohne.