Gibt’s ja nun auch schon ein paar Tage, dieses Blog. Mein Blog. In dem ich im Wesentlichen tue und lasse, was ich will.
Wen jetzt die Sorge umtreibt, dass ich – bloß, weil ich ein paar Tage offline war – schon wieder ins Grundsätzliche abdriften will, mit kommentarkulturellen Einlassungen oder dergleichen, den oder die kann ich beruhigen. Ganz davon ab, dass ich nicht davon ausgehe, es ließe sich hier jemand beunruhigen: es geht nur um eine Kleinigkeit. Fünf Zeilen, um genau zu sein.
Oder, allgemeiner, um Reimereien. Gab’s hier in den letzten Jahren so gut wie nie zu lesen. Von zwei (so meine ich, mich zu erinnern) mehr oder weniger begründeten Ausnahmen abgesehen.
Reimen war sonst nicht. Aus guten Gründen. “Sich nicht zum Affen machen” lautete einer, “Erinnerung an Tante Gabis Geburtstagsgedichte” ein weiterer. Vor allem aber gibt es Leute, die das so verdammt gut können. Und dummerweise ungleich mehr Leute, die glauben, das so verdammt gut zu können. Zu ersteren zählen beispielsweise herr zwoelfzeilen (nur echt mit kleinbuchstaben) oder, fußballspezifischer, Herr Hagemann.
Nun könnte man natürlich entgegnen, dass mich dieses Argument in anderer Hinsicht auch nicht davon abhält, Dinge zu tun, die andere besser können. Oder man könnte darauf hinweisen, dass dieses Netz möglicherweise ein bisschen langweilig wäre, wenn jede(r) nur Dinge täte und schrübe, die er oder sie am allerbesten von allen kann. Ganz abgesehen vom Bewertungsvorgang. Ist ja möglicherweise recht kompliziert, so ein Voting, wie die jungen Leute sagen würden – TED scheint ja nicht mehr so en vogue zu sein.
Wie auch immer: irgendwoher kam im November einer dieser Gedanken, von denen man hinterher – unabhängig vom tatsächlichen Entstehungsprozess – gerne mal sagt, sie seien einer bierseligen Runde entsprungen, und von einem Tag auf den anderen fing ich an, in Fünfzeilern zu denken, um einen Adventskalender (hätte Tante Gabi bestimmt auch gemocht, den Gedanken – mal was ganz anderes, so ein Adventskalender) mit mehr oder weniger reinen Limericks zu befüllen. Aber man kommt da ja auch nicht mehr raus, bzw. bekommt die Idee nicht mehr raus, aus dem Kopf.
War ne einmalige Sache, wie ich dem nachfragenden herrn zwoelfzeilen auch sogleich beschied, wenn auch nicht gänzlich ausschließend, dass das Ganze – Spaß war ja vorhanden – in knapp zwoelfmonaten eine Wiederholung oder Adaption finden könnte.
Pustekuchen! Lange nach Abschluss der intensiveren Reimungsphase von #adventinfuenfzeilen denke ich noch immer fünfzeilig. Und so langsam sammelt sich einiges an.
Also lasse ich mein Geschwätz von gestern Geschwätz von gestern sein und werde bis auf Weiteres in noch zu definierender oder auch bewusst offen gelassener Regelmäßigkeit Limerickverschnitte veröffentlichen.
Und nebenbei die Chance verpassen, diesem Blog ein wenig von seinem so nicht angedachten Fußballfokus zu nehmen. Wie gesagt: “… in dem ich im Wesentlichen tue und lasse, was ich will.”
Wer sich also im Dezember ein bisschen übergeben musste ob der ständigen Fünfzeiler, der oder die wird in den nächsten Monaten ein zwar abgemildertes, aber doch fortdauerndes Reizniveau hinnehmen müssen. Oder den Feedreader ausmisten, klar.
Zur Einstimmung mein langjähriger Lieblingsfußballlimerick (die Grundgesamtheit war überschaubar), aus dem Gedächtnis und möglicherweise auch falsch zitiert, Purple Ronnie wird’s verschmerzen:
Football is full of surprises
and all sorts of curious laws,
like holding your bits
when they’re taking free kicks
and snogging each player who scores.
1. danke fürs lob, mal wieder.
2. juhu fürs weiterdichten.
1. Bitte, gerne.
2. Danke.