Babbel – die Ausnahme [Blogwichtel]

Frau Bhuti hat zum Blogwichteln geladen, viele Menschen haben mitgemacht, so auch ich. Mein Blogwichtel hat die Schwerpunkte meines Blogs rasch erkannt und sich mit Fußball im Allgemeinen, dem VfB Stuttgart im Spezielleren und Markus Babbels Trainerschein im ganz Konkreten befasst – dabei kommt er oder sie zu einem Schluss, den ich gerne teile. Film Blogwichtel ab:


Von einem Ausnahmespieler hat man bei Markus Babbel nie gesprochen. Ein Ausnahmetrainer war er bis zu letzt. Zunächst genoss er eine Sondergenehmigung des DFB und durfte damit den VfB bis zum Saisonende 2008/2009 trainieren. Andere Trainer bekamen keine solche Extraregeln, wieder andere bekamen noch viel bessere. Doch zu den Europa- und Welt-meistern, die die Scheine fast automatisch per Post bekamen gehörte er nicht.

Die nächste Unterstützung vom Verband war die Reform des Lehrgangs, die es Babbel ermöglichte den Lehrgang zu besuchen und doch weiterhin Trainer zu sein, was Matthias Sammer eigentlich zum Ehren-SPD-Mitglied in Hessen oder FDPler des Jahres machen sollte, denn das hatte er im Jahr zuvor ausgeschlossen.

Es scheint Babbel sportlich auch nicht weiter gebracht zu haben. So etwas vermutete Spieler Jens Lehmann auch, als er forderte, dass nicht jeder einen Schein machen müsste. Vielleicht hat Schlussmann Lehmann da auch schon an sich selbst gedacht, entsprechende Ambitionen hat er bereits geäußert. Nur sollte man nicht vergessen, dass man auch bei einer Lehre zum Bäcker oder Bankkaufmann durchaus auf die theoretische Ausbildung an der Berufsschule verzichten kann, wenn man z.B. durch 12 Jahre Gymnasium die Schulpflicht erfüllt hat, aber am Ende steht die Prüfung, die entscheidet, ob man die entsprechende Berechtigung erhält.

Bayern München zahlt lieber im Voraus für Mehmet Scholl als Übungsleiter der II. Mannschaft und ist ganz optimistisch, dass er demnächst auch darf, was er laut Verein schon kann. Horst Heldt brachte damals noch die freie Berufswahl ins Spiel, vergass aber trotz seines Ausbildungsberufs, dass nur einen Meisterbetrieb führen darf, wer einen Schein hat.

Den wird Babbel nun in Ruhe machen und sich ärgern. Denn wirkliches Fehlverhalten oder schlechte Leistung kann man ihm von der Fernsehcouch aus gar nicht nachsagen.

In ein oder zwei Jahren wird Markus Babbel bei einem ambitionierten Zweitligisten Verantwortung übernehmen und dann wird die Biografie im Kapitel Karriere weitergeschrieben.

Vielen Dank, lieber Blogwichtel – ich hoffe, Du hast einen ähnlich gelungenen Artikel erhalten. Und vielen Dank, Frau Bhuti, für Organisation, Aufwand und Mühe!

Ach, eines noch:  Wenn ich keine Bemühungen anstelle, den Verfasser oder die Verfasserin zu identifizieren, hat das nichts mit einem Mangel an Interesse, Wertschätzung oder Begeisterung zu tun. Mir gefällt einfach die Idee des anonymen Wichtelns.

0 Gedanken zu „Babbel – die Ausnahme [Blogwichtel]

  1. Wie konnte ich es nur für eine gute Idee halten, die Veröffentlichung auf 10 Uhr zu terminieren? Ein kurzer Rundblick über die anderen beteiligten Blogs machte eben rasch deutlich, dass die Ungeduld allerorten groß war – also habe ich mich rasch korrigiert und den Beitrag händisch veröffentlicht, mit gerade noch akzeptabler Verzögerung, hoffe ich.

  2. Kein Stress, ich hab meinen Beitrag auch erst NACH dem Duschen, NACH dem ersten Kaffee und NACH dem Blick in die Morgenzeitung veröffentlicht – auch wenn ich kurz mit dem Gedanken spielte, deshalb bis Mitternacht wach zu bleiben 🙂

    Bis 23:59 ist noch 15. Dezember. Wär ja fad, wenn ALLE zur exakt gleichen Zeit loslegen würd wie eine Horde fremdgesteuerter Roboter…

  3. Bei dir freue ich mich besonders, dass du einen passenden Beitrag von deinem Blogwichtel bekommen hast.

    Ich habe eine Vermutung, aber du willst es ja sowieso nicht wissen. 😉

    1. Gerne, prima, dass der Beitrag auch gut passt! 🙂

      Ich hätte es am liebsten, wenn sich irgendwann die Blogwichtel bei denen zu erkennen geben, die es wissen möchten.

      Prima wäre, wenn es so läuft, dass diejenigen,die es nicht unbedingt wissen wollen es auch nicht zwangsläufig erfahren.

      Aber Frau Bhuti hat ja gefragt, wir werden sehen, wie die Meinung dann insgesamt ist.

  4. Herr Kamke, ich hätte auch eine Vermutung, aber ich befürchte, ich liege bei jeder meiner Vermutungen wo auch immer falsch.

    Oder vielleicht doch…?

    Passender Beitrag für hier!

      1. Wie gesagt: ich denke nicht intensiv darüber nach, aber sozusagen en passant habe ich auch schon an Herrn Robjoker gedacht. Herr Robjoker?

  5. Oh. Man spricht über mich. Und hat recht. Freue mich, wenn der Artikel gefällt. War natürlich gut ein Stuttgarter Thema zu haben – ich hab nur den Stani rausgelassen und mich ansonsten damit nicht verstellt.

    1. Jenen Stani, der ein bisschen über Babbels Sonderbehandlung geschimpft hat? tsts…

      So stelle ich mir Blogwichteln vor: alle (zumindest hier) Beteiligten freuen sich 🙂

  6. […] eingepasst worden. Viel Vergnügen hat es auch mir gemacht für diesen Wortgastgeber eine passende Veröffentlichung zu schreiben.  Wichteln ist nichts was ich freiwillig machen würde, aber diesenvon einem […]

  7. […] Grimme und andere Kleinigkeiten 19. Mai 2010 Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch daran, dass ich in der Vorweihnachtszeit am Blogwichteln teilgenommen habe. Mir wurde damals ein überaus sachkundiger Text zugewichtelt: „In ein oder zwei Jahren wird Markus Babbel bei einem ambitionierten Zweitligisten Verantwortung üb…„ […]

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