Die Gnade der späten Heimkunft ?

Da ich den gestrigen Sieg des VfB in Gelsenkirchen nur rudimentär verfolgen konnte, schreibe ich einfach mal ein bisschen ab. Ach Mist, Hirngabel ist ja im Urlaub arbeiten. Dann halt bei Enno:

Das Saisonziel Uefa-Cup ist [wahrscheinlich] erreicht. Platz fünf kann uns [wohl] keiner mehr nehmen. Alles, was jetzt noch folgt, ist eine Zugabe. Entsprechend zufrieden bin ich mit der Saison schon jetzt. Und es sind immer noch sechs Punkte zu vergeben, wobei Hertha der VfB aus eigener Kraft sogar noch die Qualifikationsspiele zur Championsleague erreichen kann. Egal was jetzt noch passiert, Hertha der VfB hat eine riesige Saison Rückrunde gespielt.

Und mal ganz ehrlich: Wer hätte das zu Beginn der Spielzeit Rückrunde gedacht? Dass Hertha der VfB ganz oben mitspielt?  Mindestens Platz fünf  erreicht [sag ich mal] und zwei Spieltage vor Schluss noch Chancen hat, die Meisterschaft zu gewinnen?

Wie gesagt: ich habe nicht allzu viel vom Spiel sehen können; auf Basis der  letzten 30 Minuten bin ich allerdings ganz froh, dass es nicht mehr war – zu anstrengend gestaltete sich die Sache für mein Nervenkostüm. Lehmanns zweiter Flankenfehlgriff innerhalb weniger Tage, Boulahrouz’ und Träschs Geleitschutz bei Kuranyis anderer Kopfballchance, Schiedsrichter Kempters Sympathie für Rafinhas Fallsucht (ich weiß, die ist Legende – ändert nichts daran, dass sie auch gestern zum Tragen kam), Maricas Fehlschuss aus kürzester Distanz, Gebharts zögerlicher Abschluss (unabhängig davon, ob man Elfmeter hätte pfeifen können) – mir hat eine halbe Stunde gereicht.

Um nicht missverstanden zu werden: ich spreche von der nervlichen Belastung; die Leistung des VfB fand ich in dieser Phase hinsichtlich Kampf und taktischer Disziplin völlig in Ordnung (davor soll es auch auch spielerisch gut gewesen sein), die Konter haben mir teilweise gut gefallen, und Schieber hat mehr als nur aufblitzen lassen, weshalb man so große Stücke auf ihn hält. Khedira war sich für taktische Fouls nicht zu schade, Hitzlsperger beruhigte, und Marica zeigte sich, wie soll ich sagen, taktisch gewieft. Im Königsblog sieht Torsten darin freilich eher Zeitspiel – vermutlich nicht zu unrecht, aber wer will das den Spielern verdenken? Da ist schlichtweg der Schiedsrichter gefordert, der es aber – zu meinem Unverständnis, wenn auch in diesem Fall keineswegs zu meinem Verdruss – bei den üblichen drei Minuten beließ.

Wie auch immer: 2:1 gewonnen, 6 Punkte Vorsprung auf Platz 6, ein Heimspiel vor der Brust. Nachdem ich am Dienstag noch etwas betrübt war ob der Siege von Bayern und Hertha (Wolfsburg hat ja Dortmund geschlagen, das geht in Ordnung), überwiegt nun doch eindeutig die Zufriedenheit mit diesem 32. Spieltag.

Gruß an probek, übrigens.

Nachtrag:
Vom OM-Gastspiel in Nizza hab ich sogar überhaupt nichts gesehen, und auch dort hat man gewonnen, dem Vernehmen nach zudem recht entspannt. Vielleicht sollte ich einfach grundsätzlich nicht mehr zuschauen, wenn das  solche Ergebnisse zur Folge hat.

0 Gedanken zu „Die Gnade der späten Heimkunft ?

  1. Danke, Gruß zurück. (Wie komme ich zu der an dieser Stelle etwas unerwarteten Ehre?)

    Apropos „übrigens“. Ich war übrigens auch betrübt. Und zwar wegen der Minderleistung der Schalker, die gegen uns mit viel Dusel auswärts gewinnen, aber gegen die Stuttgarter dann zu Hause nichts reißen. Auch wenn ich auf den Auswärtssieg des VfB getippt hatte: so hatte ich mir das nicht vorgestellt, etwas weniger spannend dürfte der Meisterschaftskampf meiner Vorstellung nach schon sein. Jetzt geht mir angesichts des Restprogramms doch ein wenig die Düse.

    1. Zu dieser “Ehre” (Danke) kommst Du, weil nach diesem Spiel zunehmend damit zu rechnen ist, dass wir uns in München etwas nervöser gegenüber treten werden, als zumindest ich gedacht hatte 😉

      Es sei denn, der VfB liegt ab Samstag 4 Punkte hinter Platz 3 und mindestens weitere 4 vor Platz 6 – dann bin ich in München extrem entspannt.

  2. So soll es doch sein: wir werden am letzten Spieltag in München ein echtes Endspiel um den Einzug in die Champions League erleben. Mindestens das ist uns jetzt schon sicher. Denn es geht am 23. Mai auf jeden Fall um den dritten Platz, selbst dann, wenn beide Mannschaften am kommenden Wochenende verlieren sollten. Für einen (oder sogar beide) Mannschaften geht es vielleicht sogar um mehr.

  3. Ich sehe gerade: wenn am Samstag Hertha, Bayern und Wolfsburg gewinnen und der VfB zuhause (!) gegen Cottbus (!!) verlieren sollte, dann seid ihr wirklich vier Punkte hinter dem dritten Platz und spielt am letzten Spieltag schlimmstenfalls um die Teilnahme an der Europaliga. Aber wer glaubt denn daran? Ich nicht.

    1. Das war genau das Szenario, das ich im Kopf hatte – aber (wie heißt es in solchen Fällen immer: bei allem Respekt für Cottbus) das sollte sich vermeiden lassen…

      Auch ein faszinierender Gedanke:
      Samstag gewinnt nur der VfB, Bayern und Hertha spielen jeweils unentschieden, Wolfsburg verliert.
      Dann wäre bei Bayern-Stuttgart am letzen Spieltag der Sieger sicher Meister, der Verlierer definitiv nur auf Platz 4.

      Puh.

  4. Die Buchmacher übrigens (hehe) auch nicht. Falls du also für den Fall einer schmachlichen Heimniederlage gegen die Ossis Trost in plötzlichem und unerwartetem Reichtum suchen solltest: bei einem Auswärtssieg von Cottbus gibt es für einen Euro Einsatz mindestens zehn Euro zurück. Da könnte man glatt gegen das eigene Team setzen.

  5. (“Die Buchmacher glauben übrigens auch nicht daran”, hieße der verständlichere Satz, hätte ich gesehen, dass du inzwischen schon geantwortet hast)

  6. Hehehe… Wie gerne würde ich zumindest nach Abpfiff in München in eure beiden Gesichter sehen!

    Kommendes Wochenende verliert Wolfsburg. Stuttgart, Bayern und Hertha gewinnen.

    Am letzten Spieltag gewinnt Stuttgart in München. Hertha sagt Danke, weil sie in Karlsruhe gewinnt und die Schale nach Berlin holt.

    So wird es kommen, habe ich es doch schon vor einiger Zeit (in anderer Konstellation, aber vom Resultat her identisch) getippt und das will was heißen, bin ich doch in unserer Tipprunde Erster

    Erwähnte ich, dass ich Geld auf Herthas Meisterschaft gesetzt habe?

  7. Dazu sage ich nur: Februar 2009, 1 zu 101 auf Stuttgarts Meisterschaft. Noch siebenmal schlafen, dann nie mehr arbeiten. Oder so ähnlich.

  8. @Enno:
    Ich könnte mit Deinem Szenario leben. Platz 2 ist ok…

    @jon dahl:
    Nie mehr arbeiten? Nur noch im Netz rumsurfen? Ist das wirklich erstrebenswert?

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