Meine 18 bis Katar

Wer hier gelegentlich mitliest, weiß möglicherweise, dass ich nicht allzuviel davon halte, wenn jemand meint, die “bessere Mannschaft habe verloren”. Wer mehr Tore erzielt hat, darf bei einer Sportart, deren Ziel darin besteht, genau dies zu tun, in meinen Augen immer als die bessere Mannschaft gelten, eben weil sie dem Ziel des Spiels in höherem Maß gerecht wurde. Kann man drüber diskutieren, ich weiß.

Noch viel weniger halte ich von Begriffen wie “Zufallsmeister”, oder davon, dass eine Mannschaft unverdient in der Bundesliga sei, dort vielleicht gar nicht hingehöre. Wer sich sportlich qualifiziert, gehört dort auch hin. Ohne Wenn und Aber. Nein, nicht ohne Wenn und Aber. Natürlich muss er auch nach den Regeln gespielt haben, darf also keinen Lizenzbetrug oder andere Tricksereien begangen haben.

Und doch, das gebe ich zu, ist da dieser Fußballromantiker in mir. Dem Eintracht Braunschweig deutlich näher steht als die TSG Hoffenheim. Der die 60er gerne wieder oben sähe. Der sich den SV Meppen zurück in die 2. Liga wünscht. Der den 1. FC Magdeburg nicht in der vierten Liga sehen möchte.

Gerade in diesen Wochen des Abstiegskampfes auf allen Ebenen hört man nicht selten die geschichtsbewussten Präferenzen der Fans heraus, wenn sie ihre Wünsche für die kommende Saison formulieren. Der Trainer möchte Wolfsburg nicht mehr oben haben, der Stadtneurotiker zudem auf den VfB verzichten. Jon Dahl, der hier regelmäßig kommentiert, dürfte neben Wolfsburg auch Hoffenheim sowie vermutlich Schalke den Abstieg wünschen, und manch einer beschwört vielleicht die Tradition von Duisburg herauf, die jene von Leverkusen weit in den Schatten stelle. Oder so.

Wenn ich nun einmal für ein paar Minuten unterstelle, das Leben wäre ein Wunschkonzert, und ich könnte mir eine erste Bundesliga nach völlig willkürlichen tendenziell nostalgischen Kriterien zusammenstellen. Oder müsste es sogar, ohne Abstieg, closed shop, festgeschrieben auf 11 Jahre (also bis Katar, weil danach die Fußballwelt ja ohnehin eine ganz andere ist). Wenn ich weiter unterstelle, dass alle Vereine mit sportlich wie finanziell vergleichbaren Voraussetzungen in diese Phase gingen, wenn also beispielsweise Blau-Weiß 90 Berlin nicht von vornherein nur Kanonenfutter für die Bayern und viele andere wäre, dann könnte meine Bundesliga so aussehen:

VfB
Gerade in diesen Wochen wäre es mir besonders wichtig, die Erstklassigkeit auf Dauer zu sichern, gegebenenfalls auch mit einer Lex MV. Zumal man schon diese schönen Schals hat drucken lassen…

Bremen
Äh, irgendwie wird grad die obige Argumentation konterkariert. Egal. Völler. Bratseth. Kutzop. Rufer. Nora Tschirner. Lauter schöne Erinnerungen. Und Frings wird ja auch nicht mehr so lange…

Duisburg
Meiderich. Zebras. Allein schon von den Namen her kann da keiner mithalten. Dann noch Michael Tönnies, 5 Tore gegen den Kahn’schen KSC. Und das Zebrastreifenblog soll erstklassig werden. [Edit: ist es natürlich längst.]

Schalke
War mir nur selten so richtig sympathisch. Spielte aber schon bei Elf Freunde müßt Ihr sein eine tragende Rolle. Der Trikotfarbe wegen. Vielleicht wirklich ein Mythos, wenn ich bloß das Wort besser leiden könnte.

HSV
Ernst Happel. Kevin Keegan. Juve 83, Juve 2000. Und ja, das Wappen hat was. Dino natürlich. Nur die Namenswechsel sind mir ein Dorn im Auge. Ich bleib dann doch beim traditionellen AOL-Arena.

BVB
Das Stadion. Zur Meisterschaft 95 war ich vor Ort und ging wegen eines Mädels nicht ins Stadion. Mannmannmann. Wolfgang Feiersinger. Ich sehe Typen in Nadelstreifen. Kevin Großkreutz.

Leverkusen
Nahezu zeitgleich mit mir in die Bundesliga ein- und danach nie mehr abgestiegen. Europapokal 1988 und 2002. Spielte im 10-Jahres-Vergleich den aus meiner Sicht attraktivsten Fußball. Traditionsverein.

Bochum
Unabsteigbar war ein wunderbares Wort. Gerland. Tenhagen. Woelk. Lameck. Wosz. Edu. Frank Schulz’ Haarpracht. Faber.

Bayern
Rekordmeister. Abteilung Attacke. Rummenigge (als Spieler). Kobra Wegmann 1988. Roland Wohlfarth. Mic und Mac. Pfaff gegen Saloniki. Pfaff gegen Reinders. Aushängeschild.

Düsseldorf
“Fortuna” gefällt mir. Die Allofs-Brüder. Hans Krankl 1979. Mein erstes bewusst erlebtes DFB-Pokalfinale 1979: Seel. Pattex. Gerd Zewe. Gefühlt fanden alle Länderspiele der 70er und 80er im Rheinstadion statt.

Braunschweig
Günther Mast. Trikotwerbung. Ronnie Worm, ein früher Lieblingsname. Breitner in der Provinz. Merkhoffer. Franke. Gelb-blau fand ich schick.

Gladbach
Allan Simonsen. Mein erstes TV-Europapokalerlebnis: Gladbach gegen Clemence. Tiger Effenberg. Dahlin und Herrlich. Bökelberg.

Köln
Mochte ich nur in Etappen (ansatzweise), aber sie gehören dazu. Für das Double 78 war ich etwas zu spät dran. Latteks blauer Pullover. Die Krankenhaus-PK.

1860
Die Derbies. Riedl. Wildmoser. Lorant. Pacult (als Spieler). 38000 in der Oberliga. Wenzel Halama, auch ein Lieblingsname. Rudi Völler gegen Düsseldorf. Und vom Hörensagen immer wieder Brunnenmeier.

Rostock
Wichtig für die gesamte Region. Ach was, für den ganzen Osten. Da hängen Existenzen dran.  Erster Tabellenführer 1991/92. Mit Florian Weichert. Am letzten Spieltag Frankfurt geschlagen. Beinlich.

Freiburg
Die hatten 1980 ein Jubiläumsspiel bei meinem Heimatverein. Ich hab noch Autogramme, u.a.  von Wienhold und Löw. Markus Löw. Die großen drei: Golz, Schopenhauer, Finke. Der Kanzler. Decheiver und Cardoso. Dutt.

Nürnberg
Zabo. Hab ich als Kind irgendwo gelesen. Udo Klug. Kargus, Lottermann, Weyerich, Höher, Schmelzer. Aro. Hansi Dorfner. Thomas Brunner. Mintal. Gerland, Sané und Eckstein in Rom.

Kaiserslautern
1998. Ratinho. Kokolores. Betzenberg. 7:4. Toppmöller. Hany Ramzys Verletzung. Wackelkandidat.

Ja, da gibt es Härtefälle. Die Frankfurter Eintracht, zum Beispiel, mit der ich trotz phasenweise großer Bewunderung nie richtig warm wurde. Détári war phänomenal, Bein und Yeboah auch. Zu Bernd Schneiders Zeiten wohnte ich sogar in Frankfurt und ging dennoch nie ins Stadion. Sankt Pauli mag ich, und doch sind sie in meiner Wahrnehmung stärker in der zweiten Liga verankert. Mag am gut gepflegten Underdog-Image liegen. Hertha war nie so mein Verein. Kliemann und Sziedat waren mir als Kind unsympathisch, keine Ahnung wieso, Beer war ok. Vielleicht hatte es ja auch damit zu tun, dass Heini, Matze und die anderen nicht für Sobeks Hertha waren, sondern für die Störche. Hoffenheim hätte ich bis zur Gustavoposse vermutlich Kaiserslautern vorgezogen, weil mir die Arbeit von Dietmar Hopp tatsächlich imponiert. Selbst die von Ralf Rangnick, auch wenn ich ihn nicht mag. Wolfsburg ist seit fast 15 Jahren ununterbrochen in der Bundesliga, hat in jeder Hinsicht vieles probiert, manches ist (vorzüglich) gelungen. Scheitert aber wie Hannover, der niedersächsischen Quote wegen, an Braunschweig. Mainz, klar – beliebt und attraktiv. Bei mir auch, und selbst Andersens Entlassung war alles andere als naiv. Bauchentscheidung. Bielefeld existiert. Das reicht aber nicht, trotz Lienens Oberschenkel und Ali Daei. Union Berlin, der Stadionumbau, all das ist mir sehr sympathisch. Und in der zweiten Liga gut angesiedelt, finde ich. Lok Leipzig klingt unglaublich gut, die Stadt mag ich sehr, meine Neugierde gegenüber dem Konzept Red Bull ist zwar groß, aber dann doch nicht ausreichend. Wenn sich der KFC wieder in Bayer Uerdingen umbenennt, hat er eine Chance. Wegen der 80er. Der KSC hat sich’s bei mir mit dem 0:5 gegen Brøndby versaut. Zwar könnte ich noch eine Weile weitermachen; Härtefälle im engeren Sinn sind Waldhof, Dresden, Unterhaching, Darmstadt und all die anderen wohl eher nicht. Außer Cottbus.

Willkürlich? Ja. Inkonsequent? Ja. Widersprüchlich? Vielleicht. Ungerecht? Ganz bestimmt.

Mach’s anders!

79 Gedanken zu „Meine 18 bis Katar

  1. Stimmt. Aber es ist nicht so, dass ich mir Meppen zurück in die 2. Liga wünsche. Es ist mir schlicht egal, ob da Meppen, Paderborn, Schloß Neuhaus oder Salmrohr spielt. Selbst wenn ich mich nächste Saison verstärkt für die 2. Liga interessieren sollte.

  2. Objektiv geht das sicher nicht, ich würde bei mir die Top10 der Ewigen Tabelle nehmen, da diese die Bundesliga prägen und alle ähnlich lange dabei sind. FCB, HSV, SVW, VfB, BVB, BMG, Kölle, FCK, S04, SGE.

    Aus Sympathie kommen aus dem ehemaligen Bundesligisten-Pool noch Bochum, F95, Braunschweig, Bielefeld, Aachen, Offenbach. Sicher gibt es da viele mit mehr Jahren, aber die sind mir nicht so genehm. Damit der Osten vertreten ist, nominiere ich noch Dynamo Dresden. Und da mein Lieblingsverein noch ein Feindbild braucht den KSC.

  3. Rostock? Ach, ick weeß nich. Vor allem wegen der “Region”-Leier eher nicht.
    Aber dann selbstverständlich auch die gefühlten Erfinder derselben nicht: Kaiserslautern.

    Lok Leipzig bleibt bei mir wohl noch eine ganze Weile als Nazi-Hool-Verein assoziiert, denen kann ich genauso wenig Gutes wünschen wie RB.

    Lob bekommst du aber für den schönen Satz:

    Vielleicht wirklich ein Mythos, wenn ich bloß das Wort besser leiden könnte.

    Und natürlich für die Verortung meines Vereins in Liga zwo.

  4. Ich dachte auch immer, Rostock sei wegen der Repräsentation des Ostens immer wichtig. Doch seit ich selbst im Osten lebe, merke ich, dass auch hier die wenigsten den Verein im Oberhaus sehen wollen.

  5. Mist, ich hätte es wissen müsen. Dieses Ironiedingens ist irgendwie unzuverlässig.

    Auch ich halte wenig gar nichts von der Region/Arbeitsplätze/Existenzen-Argumentation. Weder im Nordosten noch im Südwesten.

    Aber ich mag Hansa Rostock, irgendwie. 12 (?) Jahre Bundesliga. Europameister René Schneider. Jari Litmanen in Rostock! Kevin Pannewitz, vielleicht.

    @Vio:
    “sind mir nicht so genehm” gefällt mir gut 🙂

    @keano:
    War mir schon klar, dass der Einwand bei Lok Leipzig kommen muss. Dennoch fand ich den Namen in den 80ern einfach großartig, von den Nazi-Hools wusste ich damals nichts.

    Und wie gesagt, Lautern ist ein Wackelkandidat.

    @Stefan:
    Ja, ist das so?

    1. Zu Rostock: Jari Littmanen ist ein Grund, ja. Das dauerte aber nur recht kurz.
      Dafür kann ich Stefans Beobachtung teilen, die viel damit zu tun hat, dass Hansa bis zu jener ersten DDR-Oberliga Meisterschaft, die auch zugleich die letzte der DDR war, eher eine Fahrstuhlmannschaft war, die unter “normalen” Bedingungen wohl eher keine Chance hatte auf eine Meisterschaft. Ein Emporkömmling quasi.

      1. Aber die Chuzpe, Jari Litmanen zu einem solchen “Emporkömmling” zu holen, bzw. ihn überhaupt darauf anzusprechen…

        Im Übrigen, man möge mir diese flache Bemerkung bitte verzeihen, die möglicherweise gar, was dann richtig peinlich wäre, ein Wortspiel des Spielbeobachters zu erklären versucht, hatte ich Empor in Rostock eher mit Handball in Verbindung gebracht.

      2. “Emporkömmling” gefällt mir, weil der Vorläufer von Hansa Empor Rostock war. In der Sache trifft das aber nur eingeschränkt zu. Richtig ist, dass Hansa auch ab und an ein Abstieg hinlegte und erst in der letzten “DDR”-Saison Titel gewann. Allerdings hatte man auch den Beinamen “ewiger Zweiter”, was ja immerhin andeutet, dass man mehr zweite Plätze als Abstiege verbuchte. Wenn ich mich recht erinnere, hatte Hansa auch (nach Dresden) den höchsten Zuschauerschnitt und war DDR-weit wegen einer gefälligen Spielweise beliebt (ebenso auch Dresden und Jena). “Emporkömmling” in Deinem Sinne ist daher mMn nicht wirklich treffend.

  6. Meine Aussage bzeüglich des VfB bezog sich auf die jahrelange sportliche Misswirtschaft durch Eure Vereinsoberen.
    Die unterhaltsamen Duelle zwischen FCB und VfB würden mir fehlen.

    Kleiner Versuch zur Ehrenrettung.

  7. Ich – als Fan eines Traditionsvereins – werde dann wohl auch gleich mal in die Tasten greifen. Obwohl, dass verbindet man wohl eher mit dem Klavier und es ist ein ebensolcher Vergleich wie ich und Fan eines Traditionsvereins.

  8. @heinzkamke: Ja, das ist so. Kann natürlich daran liegen, dass Jena lieber seinen FCC als Hansa in Liga Eins sieht. Der Unmut über den nicht vorhandenen Ost-Verein in der ersten Bundesliga ist nicht so groß, dass man sich gleich einen unbeliebten Konkurrenten ins Oberhaus wünscht.

    Die Namen Dresden oder Leipzig wären den hier angesiedelten Ostdeutschen da viel lieber. Auch wegen den von mars angesprochenen Punkte.

  9. Ich würde mich freuen, wenn ein Leipziger Verein eines Tages erstklassig wäre. Für mich gehört die Stadt einfach in die erste Liga – was übrigens auch der einzige Grund ist, warum ich Red Bulls Bundesligaambitionen akzeptiere.
    Ansonsten bin ich persönlich immer froh, mal neue Gesichter in der Bundesliga zu sehen. Mein Herz schlägt halt für die Underdogs… Meiner Meinung nach gehört Fürth eines Tages mal in die erste Liga, einfach weil sie seit Jahren den Aufstieg knapp verpassen.
    Als Kind der 90er/00er Jahre ist auf meiner Unverzichtbarkeitsliste tatsächlich Leverkusen ganz weit oben, trotz all dem “Werkself”-Bashing. Sie haben einfach in der Zeit, wo ich fußballerisch sozialisiert wurde, den schönsten Ball gespielt. Ansonsten wäre sie wohl recht überraschungsarm.

  10. […] ich mir ganz guttenbergesk die Erklärung für diesen Text beim ersten Trittbrettfahrer der bei angedacht initiierten Aktion: Dieser [heinzkamke] hat nun heute die von allen Fußballfans sicher schon mal hin und hergewogene […]

  11. Gabs so eine Aktion nicht vor geraumer Zeit auch mal auf sport1.de? Fand ich damals schon cool, hatte nur noch kein eigenes Blog.
    Werde mich auf jeden Fall auch noch ransetzen, mal schauen wie spannend das Spiel gleich wird.

  12. Ein Verein, den sicher so gar keiner auf seinen Zettel hat, schwirrt mir nun im Kopfe herum: Nee, nicht der RWE, der ist unten grad glücklich. Der FC Bayern Hof ist es, den ich gerne in der Bundesliga sehen würde. Wegen der Tradition, diesem wunderschönen morschen Stadion und seinem noch schöneren Namen “Grüne Au”. Und vor allem aber der Option, den eigenen Neffen dann Bundesliga spielen zu sehen. Ja und dann mag ich Spitznamen, geben sie einem Verein doch etwas einzigartiges. Von daher möchte ich die “Lilien” in der Liga sehen. Ganz wichtig für mich auch ein gewisser Wiedererkennungswert in den Trikots. Das schafft schon von weitem Klarheit. Klarer Punkt also für den MSV. Ein roter Brustring fällt auch unter diese Kategorie. Ach ja, so viele Vereine fallen einem da ein. Schöne Idee.

  13. @T0bstar:
    Fürth. Guter Punkt.

    @Mahqz:
    Keine Ahnung, ich hab’s nicht mitbekommen. Aber die Idee ist ja nicht so abwegig, dass sie nicht schon mal jemand umgesetzt haben könnte.

    @Uwe:
    Bayern Hof. Kenn ich nur vom Namen her, verstand den Namen als Kind nie so recht. Bis mir jemand erklärte, es sei wie Bayern München. Von mir aus kann Dein Neffe gern aufsteigen.

    Die Lilien. Für mich immer mit Peter Cestonaro, Bodo Mattern, Gerd Kleppinger und auch Bruno Labbadia verbunden.

  14. Wow.
    Als wäre namentlich in meinem Lieblings-VfB-Blog erwähnt zu werden nicht schon mehr als genug der Ehre, werden in der ewigen Kamke-Liga auch noch meine beiden aktuellen Absteigerwünsche Hoffenheim und Wolfsburg (nicht) berücksichtigt – und mit dem Ausschluss der Mannen aus der KdF-Stadt, dem KSC und der Eintracht wird sogar noch der Drittwunsch erfüllt: das Bundesliga-Verbot für jedes Team, bei dem das dümmste Arschloch der Fußballwelt jemals gespielt hat.

    1. Die Glaubwürdigkeit des gefühlten Superlativs steigt nicht mit seiner Wiederholung.

      In Magdeburg hat er auch gespielt, die dürfen gerne wiederkommen. Wobei die zweite Liga als Ziel zunächst ambitioniert genug sein dürfte.

  15. Tausche Duisburg gegen Frankfurt, ergänze bei Nürnberg noch den Andi-Köpke-Elfmeter gegen Bodo Illgner und stimme dann zu.

  16. Herrje, ich muss Deinen (und auch andere) Fußballblogs wirklich regelmäßiger lesen. Schon lange habe ich keinen so wunderbaren Nostalgieschauer mehr erlebt. Bei der Einteilung der Liga hätte ich zwar ein paar andere Vereine bevorzugt, aber das ist Geschmackssache.

    Zu Braunschweig:

    Mein Allzeitlieblingsspielername ist Danilo Povivoda, bei dem ich bis vor wenigen Jahren der Meinung wäre, er hieße Bobbie Woda (oder so).

    Zu Leverkusen:

    Dass Leverkusen ein Traditionsverein ist, rumort tief in meiner Fußballromantikerseele. Zu meiner ganz persönlichen Fußballtradition gehört Leverkusen (aus den von Dir und T0bstar genannten Gründe) einfach auch dazu. Vielleicht gehören Hoffenheim und Wolfsburg dann irgendwann auch dazu? Örks.

    Zu Nürnberg:

    Saša Ćirić! Und Helmut Rahner, wegen des wunderbaren Spitznamens »Alu Rahner« (Alu Rahner bildet beim FCN jetzt Jugendspieler aus. Maik Franz kann sich schon mal warm anziehen). Und Sergio Fabián Zárate. Und Alain Sutter.

  17. Kickers Offenbach wegen zwei Wörtern: “Bieberer Berg”. Bieberer Berg – das ist Kindheit, die gute alte 18-Uhr-Sportschau und die fantastische Vorstellung von einem Stadion ganz hoch droben, höher noch als das zweite BB-Stadion: der Betzenberg.

    Cottbus wegen der schönen orangefarbenen Trikots. Echt jetzt.

    Mal wieder eine schöne Idee!

  18. @Jon Dahl:
    Hinsichtlich des von Dir nicht namentlich genannten Spielers hab ich noch was für Dich:
    Fairbrecherfresse

    @Vittenko:
    Ja, lies Fußballblogs! 🙂

    Danilo Popivoda, wie recht Du hast!
    Die 11 Freunde haben vor einiger Zeit mal ein Porträt von ihm im Heft gehabt, das es bestimmt auch online gibt…
    jawoll: Der Partisan

    Rahner verbinde ich eher mit Uerdingen, seinen liebevollen Kosenamen kannte ich gar nicht. Ćirić war nicht so mein Fall, Sutter schon, mit Zárates Spezies habe ich mich vor einiger Zeit einmal befasst.

    @MAGsein:
    Offenbach, ja, habe ich jetzt verschiedentlich gehört, gibt’s ganz gewiss gute Gründe für. Bei mir ist es schlichtweg so, dass die ersten OFC-Fans, die ich als Kind kennenlernte, ziemliche Unsympathen waren. Das prägt halt.

    Orangefarbene Trikots. Das ist doch mal eine hübsche Begründung.

  19. Schöne Liste. Freut mich, dass der FC dabei ist. Aber der Sprung vom Double zum blauen Lattek-Pulli ist zu groß, und diese Lücke möchte ich gerne mit einem Witz schließen:

    Littbarski und Häßler kommen in eine Kneipe.
    Littbarski: “Wirt, zwei Kurze!”
    Wirt: “Das sehe ich. Und was wollt Ihr trinken?”

  20. Es wird vielfach behauptet, Littbarski hätte diesen Witz gerne selbst zum Besten gegeben, besonders im Dunstkreis der WM 1990. Einen Beweis habe ich dafür leider noch nicht entdecken können – ein entsprechender Fokus-Artikel soll an dieser Stelle bewusst nicht als Referenz zugelassen werden (ich spare mir jetzt einen abgenudelten Guttenberg-Witz).

    Vielmehr ließen sich Variationen des Themas finden, in denen wahlweise Olaf Thon hinzustößt oder Berti Vogts an Häßlers Stelle tritt.

    Besonders gut hat mir eine Seite im Internet gefallen, die damit warb, die “besten lustigen Witze” anzubieten. Ich bin immer davon ausgegangen, dass im Witzeuniversum lustig=gut sei, aber da kann man scheinbar geteilter Meinung sein.

  21. Eine sehr schöne spielerei. und mit deine Liste kann ich überraschend gut leben!
    hier meine wunschliste(alphabetisch!)
    Vfl Bochum
    Werder Bremen
    Borussia Dortmund
    Dynamo Dresden
    Eintracht Frankfurt
    SC Freiburg
    SpVgg Fürth(richtiges Lokalderby!)
    Hamburger SV
    1.FC Kaiserslautern
    1.FC Köln
    Bayer Leverkusen
    Borussia Mönchengladbach
    Bayern München
    TSV 1860 München
    1.FC Nürnberg
    Schalke 04
    Vfb Stuttgart
    StuttgarterKickers

  22. Sehr guter Beitrag. Meine Gedanken dazu:

    Fields of Green – Jahr 2022… die dabei sein sollen

    1. FC Bayern München

    Rekordmeister, Rekordpokalsieger, meistgeliebt, meistgehaßt, die Stadien immer ausverkauft, im TV Rekordeinschaltquoten.
    Der erste Verein, der den Landesmeister-Cup nach Deutschland holte. Bundesliga ohne Bayern, das wäre wie WM ohne Brasilien, Formel 1 ohne Ferrari, Eishockey ohne UdSSR gegen CSSR, Rußland gegen Tschechien.

    2. Hamburger SV

    Immer dabei. Keine Saison ohne den HSV. Außerdem Erinnerung an eine Zeit, in der die Bayern nicht nur Opfer, sondern auch ernsthafte Gegner über mehrere Jahre hinweg hatten: Kaltz, Hrubesch, Keegan, Magath. Und Ernst Happel, einer der größten Trainer aller Zeiten, vielleicht der Größte der 70er und 80er (und ich habe Lattek und Weisweiler nicht vergessen). Die gehören dazu.

    3. 1. FC Nürnberg

    Als in Nürnberg wohnhafter Bayern-Fan eine für mich offensichtliche Wahl. Ex-Rekordmeister, abgelöst von den Bayern. Ex-Rekordpokalsieger, abgelöst von den Bayern. Ein hochneurotisches Verhältnis der Fans in Bezug auf den FC Bayern. Immer in Konkurrenz zu den Bayern, immer unterlegen, aber alle 5-10 Jahre dieses eine Erfolgserlebnis. Der Club is a Depp, aber die Bundesliga braucht ihn, und er braucht die Bundesliga.

    4. Borussia Dortmund

    Nein, nicht wegen dieser Saison, die ist – bis zum Beweis des Gegenteils – erstmal eine Eintags- bzw. Einjahresfliege. Aber ein Zuschauerschnitt von 70.000 oder mehr. Einer von nur vier Vereinen, die mehr als einen Europapokal gewonnen haben. Solche Mannschaften braucht die Liga. Ich will niemanden sehen, der im Achtelfinale gegen Benfica Lissabon rausfliegt (zur Erinnerung:
    die holen sich in München jedesmal mindestens 4 Tore ab, so muß das sein). Deshalb braucht die Liga den BVB.

    5. Borussia Mönchengladbach

    Siehe Dortmund, Satz 3. Und auch die Nationalmannschaften 72 und 74. Der Bayern-Block war das eine, die Gladbacher Wimmer und
    Heynckes (72) bzw. Bonhof und Vogts (74) das andere. Alleine wegen der 70er Jahre ist Gladbach fester Bestandteil der Liga.

    6. 1. KC Köln

    Warum eigentlich? Tradition (gegründet erst 1948!) haben die auch nicht mehr als die Thekenmannschaft von gegenüber. Aber sie waren die ersten Meister der Bundesliga. Und lange ein fester Bestandteil. Und dann ist da noch Pierre Littbarski.

    7. Werder Bremen

    Irgendein Verein muß ja dabei sein, bei dem Niederlagen ein inneres Schmunzeln auslösen. Unter Rehagel eine überalterte, defensive Tretertruppe. Später dann ein wenig offensiver. Die Duelle in den 80ern mit den Bayern sehr polemisch, aber Kutzops Elfmeter von 1986 sollte eigentlich die Eröffnungsszene jeder Sportschau sein. Dieses Bild, als der Ball an den Pfosten trudelt, als Urbild jeder Gerechtigkeit im Fußball, berechtigt die Bremer an der Teilnahme.

    8. SpVgg Bayreuth

    SpVgg wer? Der Verein meiner ersten Stadionbesuche, mit meinem Großvater. Unvergessen (von manchen), wie das Team um Größler, Breuer und Sommerer die Bayern um Breitner und Rummenigge aus dem Pokal warf, mit mir als Knirps im Stadion. Ende der 70er die Chance zum Aufstieg in die Eliteliga. Während der Saison zeitweise auf Platz 1 der 2. BL(Süd), am Ende nur Zweiter, und wegen eines einzigen Tores in der Relegation an Bayer Uerdingen gescheitert. Später Fahrstuhlmannschaft zwischen Liga 2 und Bayernliga, noch später knapp vor der Insolvenz, inzwischen fünftklassig. Aber ein
    fester Bestandteil des (bzw. meines)Fußballkanons, und demzufolge erstligawürdig.

    9. Fortuna Düsseldorf

    Damit sich die Toten Hosen wieder freuen dürfen, daß die Fortuna nur knapp gegen Bayern verloren hat. Wegen den Allofs-Brüdern, und dem Europacupfinale gegen Barcelona.

    10. Dynamo Dresden

    Ich will die Clubs, die erst nach 1990 in den Kanon des Bundesligafußballs eintraten, nicht übersehen. Und da ist Dynamo Dresden irgendwie die Mannschaft, die mir als Erstes einfällt. Wahrscheinlich wegen Matthias Sammer und Bayer Uerdingen. Überhaupt Uerdingen: wenn wir unsere Lieblings-18 zusammenstellen, die nie mehr in der BL
    spielen sollen, dann steht der Provinzclub aus Krefeld mit großem Abstand auf Platz 1.

    11. Bayer Leverkusen

    Kommerz. Retortenverein. Keine Fans (nur ‘ne extra Schicht bei Bayer, die am Samstag ins Stadion muß). Frage: Wer braucht das? Antwort: die Bundesliga. Man kann sich nur dann zu den Guten zugehörig fühlen, wenn man einen Widerpart hat, kein Protagonist ohne Antagonist. Das muß Leverkusen sein.

    12. Hertha BSC Berlin

    Die Hauptstadt, die größte Stadt, die internationalste Stadt ohne Bundesligaverein? Geht gar nicht, und Blau-Weiß, Union, TeBe und wie sie alle heißen, mögen schnuffig, sympathisch, kultig oder was auch immer sein – in die Bundesliga gehört die Hertha. Willst du Hertha oben sehn, mußt die die Tabelle drehn, sagt der Berliner und er sagt dies zurecht – aber nur in der ersten Bundesliga.

    13. VfL Bochum

    Ruhrpott, Maloche, unabsteigbar. Immer der Underdog, spielerisch immer limitiert (außer wenn Darius Wosz am Ball ist), aber irgendwie dazugehörig. Keiner weiß warum, aber das ändert nichts daran, daß der Verein in die Bundesliga gehört, jetzt und immerdar.

    14. Eintracht Braunschweig

    Nicht wegen diesem Kinofilm. Auch nicht wegen Jägermeister. Auch nicht, weil sie Paul Breitner aus Spanien zurückgeholt haben.
    Auch nicht wegen Popivoda oder der Meisterschaft von 1967. Aber der Verein hat verdammt viel Tradition, wurde gegründet, als anderswo Sport noch darin bestand, nackt auf der Wiese in Rhönreifen herumzuhüpfen. Als Gegenpol zur Retorte Leverkusen demzufolge unabdingbar.

    15. MSV Duisburg

    In meinen Kindheitsbundesligaerinnerungen sind die dabei. Also sollen sie es heute auch sein.

    16. Armina Bielefeld

    Oooostwestfaaalen. Nuff’ said.

    17. VfB Stuttgart

    5-3, 3-3, 3-6. Ergebnisse des VfB gegen Bayern. Und das nicht nur einmal, sondern öfter, immer öfter sozusagen. Immer mal wieder Meister, wenn keine Sau mit ihnen rechnet. Immer mal wieder ganz unten, wenn so manche Sau mit ihnen gerechnet hat. Wenn das nicht für eine Erstligazugehörigkeit spricht, was dann?

    18. 1. FC Saarbrücken

    Das hört sich doch für jeden, der nicht erst gestern zum Fußballfan mutiert ist, wie eine Bundesligamannschaft an. Außerdem – wir wollen es nicht vergessen – haben sie mal im Europapokal der Landesmeister mitgespielt, und den AC Mailand geschlagen! Dies qualifiziert sie für unsere Eliteliga, moralisch wie sportlich. Außerdem erspart es mir, Vereine wie K’lautern oder Eintracht Frankfurt hier zu nennen, die, oberflächlich betrachtet, sowas wie Tradition und längere BL-Zugehörigkeit mitbringen, allerdings, tiefschürfend gesehen, Schmuckstücke von Liga 2 sind.

    So sei es denn, 2022.

  23. Und dann… gibt es noch die Mannschaften, die in der Bundesliga 2022 *nicht* vertreten sein sollten.

    1. Bayer Uerdingen

    Die 2. Ausgeburt des Bayer-Konzerns. Hat sich in den legendären Relegationsspielen von 1979 ungerechterweise im Duell gegen den oberfränkischen Traditionsverein SpVgg Bayreuth in die Bundesliga gemogelt. Wieder abgestiegen und in der Versenkung verschwunden. Gut so.

    2. 1. FC Kaiserslautern

    Wichtig für die Region? Na und? Wayne interessiert’s? Fritz Walter ist lange her, und wird 2022 noch viel länger her sein. Fans und Spieler, die schon Schaum vor dem Mund haben, wenn der Schiri an der Mittellinie Einwurf für den Gegner entscheidet. Die Bundesliga kommt ohne zurecht.

    3. Blau-Weiß 90 Berlin

    Ich hatte diese minimale Randnotiz der Bundesliga bereits erfolgreich verdrängt, bis irgendjemand diesen Verein in die “Bundesliga 2022”-Liste aufnahm, danke erstmal dafür. Wenn es ein Berliner Lokalderby in der Bundesliga geben sollte, dann zwischen Hertha und Union. Außerdem hat BW 90 gefühlt die Zuschauerzahlen eines mittelmäßig erfolgreichen Bezirksligisten.

    4. Tennis-Borussia Berlin

    Siehe BW 90, Satz 1. Siehe auch BW 90, Satz 2. Siehe abschließend BW 90, Satz 3.

    5. 1860 München

    Wie, kein Münchner Derby? Nö. Mir liegt die Rivalität zwischen Bayern und Club eh näher. Für was anderes braucht man die 60er nicht, und wenn sie mal ein paar gute Spieler rausbringen (s. auch -> Bender-Zwillinge), kann man die ja zielführend in andere Mannschaften transferieren.

    6. Stuttgarter Kickers

    Nun ja, wer ehrlich ist, hat sich schon immer gefragt, welche Existenzberechtigung dieser Verein im Oberhaus hätte. Um mit Bochum um das Image der grauesten Maus zu konkurrieren? Ein eher unnötiger Wettbewerb, Freunden derartiger Konkurrenzen sei ein Drittligamatch zwischen Meppen und den Kickers ans Herz gelegt.

    7. Real Madrid

    Wie, mag man einwenden, die dürfen doch gar nicht, ist der Verein doch kein Mitglied des DFB. Mag schon sein, es soll hier nur mal klargestellt werden, daß sie auch nicht sollen. Real ist der Ursprung des Kommerzes, der Söldnertruppen, der Fernsehfußball-Kasperltheater-Inszenierung. Real ist der Ursprung, die Wurzel, der Anfang allen Übels. Daran soll an dieser Stelle erinnert werden.

    8. SpVgg Greuther Fürth

    Fußball ist Tradition. Fußball ist Erinnerung an die Helden der Kindheit. Und zur Tradition gehört die SpVgg Greuther Fürth in Liga 2, bzw. früher die SpVgg (ohne Greuther) Fürth in der 2. BL (Süd). Was wäre Zweitligafußball, ohne die Fürther, die fast, aber nicht ganz aufsteigen? Ein Fürther Spiel am Samstag um 15:30? Jeder würde spontan glauben, seine Uhr geht falsch, alle Uhren in Fußballdeutschland würden sofort umgestellt. Nein, Fürth gehört nicht in die 1., nicht in die 3., sondern in die 2. Liga. Dauerhaft.

    9. FC Homburg

    Kondomwerbung ist eine schöne Sache, qualifiziert aber noch nicht zur Teilnahme an der Bundesliga. So müssen wir leider auch Homburg in den Kreis der “Nie mehr Bundesliga”-Kandidaten aufnehmen.

    10. Rot-Weiß Essen

    Leider. Viel Tradition, und ein (ungefähr) 5:0 der Bayern gegen dieses Team ist eine meiner frühesten Sportschau-Erinnerungen. Aber dennoch scheint die Zeit des Vereins abgelaufen.

    11. TSG 1899 Hoffenheim

    Wir kaufen uns eine B-Jugend-Meisterschaft, nennen den Club mal flugs um, um Tradition zu simulieren, kaufen uns in die Bundesliga und reden von toller Jugendarbeit, obwohl so gut wie kein BL-Spieler der Mannschaft die Jugendmannschaften der TSG von innen gesehen hat. Solche Vereine braucht die Bundesliga. Ganz, ganz viele.

    12. SC Freiburg

    Nett, schnuffig, klein, übersichtlich, sympathisch. Und so weiter. Aber es fühlt sich irgendwie nicht nach Bundesligafußball an.

    13. Hannover 96

    Fans dieses traditionsreichen Vereins mögen mir verzeihen, aber in der Bundesliga sind sie nicht zwingend nötig. Und “Die Region” ™ wird durch Braunschweig ausreichend und kompetent vertreten.

    14. VfL Wolfsburg

    Golf habe ich nur in der Fahrschule gefahren, da wo man’s noch lernen muß. Die Bundesliga ist aber da, wo man’s schon kann. Aus diesem Zusammenhang ist unschwer zu entnehmen, daß Wolfsburg keineswegs zu den prototypischen BL-Teams gehört, bei deren Ansage (“Wir schalten zu Gerd Rubenbauer ins Olympiastadion…”) schon Vorfreude aufkommt. Eigentlich wartet man bei Berichten
    aus Wolfsburg immer auf die erlösenden Worte: “Wir geben zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.”

    15. Energie Cottbus

    Für’s Bodenständige haben wir Bochum. Für den ehemaligen Osten haben wir Dresden (und von mir aus auch Leipzig, Union Berlin
    und andere). Spielerisch limitierte Mannschaften wird es in der BL auch immer genug geben. Wozu also Energie? Eben.

    16. FC St. Pauli

    Kultige Truppe, Rübenacker, Fans mit Herz, aber zu klein für einen echten Erstligaverein. Außerdem halte ich Lokalderbys in der Liga für überbewertet (s. auch München, Stuttgart).

    17. VfL Osnabrück

    Ein Verein, der fest zum Profifußballkanon Deutschlands gehört. Aber auch ein Verein, der prädestiniert für spannende, traditionsreiche Auf- und Abstiegsduelle zwischen 2. und 3. Liga ist. Also kein Kandidat für die Elitegruppe. Osnabrück sollte in der genannten Nische zufrieden sein.

    18. SC Worzeldorf

    Wer? Wie? Wo? Nun – der ruhmreiche SCW wird sowieso nie in die Nähe von Profifußball kommen, er soll es auch gar nicht. Wenn ich zum Sportplatz gehe, möchte ich weiterhin für 0,- Euro ein paar Bekannte treffen, ein wenig quatschen, und dabei mit einem Auge der ersten Mannschaft (allesamt ehemalige Jugendspieler des Vereins) beim Kicken zuschauen. In der Bundesliga wäre dies anders, deshalb ist dies abzulehnen. Aber, nur zur Sicherheit: gegen einen Aufstieg in bspw. die Bezirksliga wäre natürlich nichts einzuwenden, bevor das jemand aus der Mannschaft liest, und derenthalben aufhört sich anzustrengen. Dies ist auch nicht gewollt. Warum hier explizit Worzeldorf genannt wird? Nun, Schleichwerbung ist auch eine Werbung.

  24. @Oliisoaho:
    Steht da bewusst nur Spvgg Fürth, ohne Greuth? (Vermutlich schon, oder?)

    @JP:
    Wow, das nenn ich mal einen Kommentar. Oder zwei.

    Spvgg Bayreuth. Heißt für mich Rüdiger Scheler, bei dem sich die BR-fernsehleute gerne mal vor Begeisterung überschlagen haben.

    Mit dem Worzeldorfer Aufstieg dürfte es dieses Jahr allerdings knapp werden, wenn ich das recht sehe. Wobei der Abstand zum Tabellenführer geringer ist als bei den Bayern, also: wer weiß…?

    1. An Rüdiger Scheler kann ich mich auch noch erinnern. Der kam allerdings schon nach der “großen” Zeit. Da hat dann auch Armin Eck für die SpVgg gespielt, und 1985(?) im Aufstiegsspiel gegen Salmrohr das 2:1-Siegtor mit einem Tor des Monats gemacht. Salmrohrs Torschütze zum Ausgleich damals übrigens ein gewisser Klaus Toppmöller.

      Mit dem Worzeldorfer Aufstieg hast du natürlich recht, momentan ist es eher Jahr für Jahr die Frage, ob man die Kreisliga halten kann oder nicht, auch das ist schon schwer genug. Ganz andere Fragestellungen als in den Blogs, wo man sich die Köpfe heißredet darüber, ob van Gaal mit einem vierten Platz in der Liga noch Bayerntrainer bleiben kann 😉

    2. @heinzkamke : ja, tatsächlich ohne die teebeutel(aber dann gäbs den verein wohl nicht mehr-dann würde ich den MSV Duisburg einwechseln)
      wunderbare weitere kommentare, können wir auch eine wunsch-2.liga einführen?:
      Alemannia Aachen
      FC Augsburg
      SpVgg Bayreuth
      hertha bsc berlin
      Eintracht Braunschweig
      Fortuna Düsseldorf
      MSV Duisburg
      RW Essen
      Hannover 96
      ESV Ingolstadt
      MTV Ingolstadt
      Karlsruher SC
      Fortuna Köln
      Waldhof Mannheim
      Kickers Offenbach
      Schweinfurt 05
      FV 04 Würzburg
      Kickers Würzburg

  25. Besser spät als nie eine kleine persönliche stark regional, aber auch mit persönlicher Historie geprägte Liste:
    1) VfB…ein Leben lang, Klinsmann Buchwald Allgöwer alles Helden einer anderen Zeit
    2) Bayern, kommt leider niemand dran vorbei
    3)Werder Bremen, hatte eine kurze Phase über meine Bewunderung mit einem Herrn Völler im Sturm; verdient aber auch Respekt für die letzten 20 Jahre
    4) Hertha BSC taucht in kaum einer der Listen auf; gehört für mich als ungeliebter Hauptstadtklub aber dazu
    5) Union Berlin ist erst in der letzten Jahren auf meinem Schirm aufgetaucht, wünsche ich aber alles gute für die nächsten Jahre
    6) Schalke müssen zumindest theoretisch die Chance auf die Meisterschaft haben
    7) Dortmund, Hitzfeld, Ricken und das Stadion; habe ich diese Saison allerdings zum ersten mal erlebt und genoßen
    8)Waldhof Mannheim, Schlappi der Übertrainer
    9)KSC auch wenn es der Hausherr bedingt anders sieht: viel Feind viel Ehr
    10)Frankfurt Stepanovic der alte Schlawiner, die Diva mit mehr Skandalen als jeder Minister
    11)Hansa Rostock der Club der mir Anfang der 90er haften geblieben ist
    12)Stuttgarter Kickers, sagte ja schon stark regional geprägt. Hin und wieder unternehm ich einen Ausflug auf die Waldau freue mich über “einfachen” Fussball
    13)HSV wer mehr Trainer verbraucht als der VfB und trotzdem immer die Klasse hält verdient Respekt
    14)1.FC Köln und 15) Fortuna Düsseldorf Urgesteine
    16) Rot Weis Essen, ich wüßte nicht was Bochum in der Liste verloren hat, aber Rot Weiss Essen gehört dazu ist für mich ein echter Ruhrgebietsclub
    17)Dynamo Dresden; Sammer
    18)Kaiserslautern, als Aufsteiger Meister, passiert erst in 2 Jahren wieder mit einem anderen Verein
    14)

  26. @Gusteau:
    Ach, den Hausherrn und seine bedingt andere Sichtweise kann man schon mal außer acht lassen. Da sei er völlig tolerant, kam mir zumindest zu Ohren.

    @pathos93:
    Danke. Du siehst mir nach, dass mich Deine Liste im Moment nur bedingt beunruhigt? Die der DFL macht mir mehr Sorgen…

  27. […] Vor etwa zwei Wochen hat der geschätzte Blogger-Kollege heinzkamke eine Welle losgetreten. In Zeiten, da sein VfB Stuttgart um den Klassenerhalt kämpft, träumt er sich eine Wunsch-Bundesliga. Wer soll in der höchsten Spielklasse dabei sein, bis zur WM 2022 in Katar? Da ich es nicht besser schreiben könnte, hier der Grundgedanke von “Meine 18 bis Katar“: […]

  28. […] Mrz 29th, 2011 by rotebrauseblogger Wenn ich nun einmal für ein paar Minuten unterstelle, das Leben wäre ein Wunschkonzert, und ich könnte mir eine erste Bundesliga nach völlig willkürlichen tendenziell nostalgischen Kriterien zusammenstellen. Oder müsste es sogar, ohne Abstieg, closed shop, festgeschrieben auf 11 Jahre (also bis Katar, weil danach die Fußballwelt ja ohnehin eine ganz andere ist). Wenn ich weiter unterstelle, dass alle Vereine mit sportlich wie finanziell vergleichbaren Voraussetzungen in diese Phase gingen, wenn also beispielsweise Blau-Weiß 90 Berlin nicht von vornherein nur Kanonenfutter für die Bayern und viele andere wäre, dann könnte meine Bundesliga so aussehen. (Meine 18 bis Katar) […]

  29. Erstaunlich, wie schnell die Braunschweiger dann tatsächlich des Hausherrn Wunsch erfüllten, wieder in der 1. Liga zu spielen.

    PS: Zur Frage, ob “Ronnie” Worm überhaupt “Ronnie” hieß, konsultiere man Kees Jaratz.

  30. Danke, Trainer, für den Link zu Ronald Worm. Ich erfuhr tatsächlich erst Jahre später, dass Worm auch mal (und zuerst) ein Duisburger gewesen war.

  31. […] Wenn ich nun einmal für ein paar Minuten unterstelle, das Leben wäre ein Wunschkonzert, und ich könnte mir eine erste Bundesliga nach völlig willkürlichen tendenziell nostalgischen Kriterien zusammenstellen. Oder müsste es sogar, ohne Abstieg, closed shop, festgeschrieben auf 11 Jahre (also bis Katar, weil danach die Fußballwelt ja ohnehin eine ganz andere ist). Wenn ich weiter unterstelle, dass alle Vereine mit sportlich wie finanziell vergleichbaren Voraussetzungen in diese Phase gingen, wenn also beispielsweise Blau-Weiß 90 Berlin nicht von vornherein nur Kanonenfutter für die Bayern und viele andere wäre, dann könnte meine Bundesliga so aussehen. (Meine 18 bis Katar) […]

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